Ausgangslage: Brand in der Cafeteria des Seniorenzentrums Maranatha
Großübung der Wehren aus Sinzig und Bad Bodendorf
Rund 50 Einsatzkräfte standen vor kniffligem Szenario
Bad Bodendorf. Brand in der Cafeteria des Seniorenzentrums Maranatha: In der Cafeteria und im Treppenhaus sind zahlreiche Personen durch die starke Rauchentwicklung eingeschlossen. Auf den Balkonen der Bewohnerzimmer der Obergeschosse im Gebäude Kurgarten 18 rufen zudem weitere Personen um Hilfe.
Dies war das knifflige Übungsszenario für die Feuerwehrmänner aus Sinzig und Bad Bodendorf bei ihrer Großübung am Donnerstagabend. Rund fünfzig Floriansjünger unter der Leitung von Stadtwehrleiter Andreas Braun gingen die „Horroraufgabe“ an. Im Einsatz war neben den Sinziger Fahrzeugen auch die Drehleiter der „Rheinschiene“.
Realistischer Einsatz aber ohne Sirenen
„Rettung und Bergung“, stehen im Mittelpunkt so Bad Bodendorfs Löschgruppenleiter René Schmitt, der auch als stellvertretender Stadtwehrleiter fungiert. Verletzten-Puppen und zahlreiche Opferdarsteller, nicht nur aus dem Bereich der Jugendfeuerwehr, sollten für einen recht realistischen Übungseinsatz sorgen. Dabei wurde die Übung übrigens „still“ gefahren. Das heißt, es gab keine Sirenen und auch kein Blaulicht. „Das Maranatha hat 300 Bewohner, die oft pflegebedürftig sind, denen können wir mit einer scharfen Übung doch keinen Riesenschrecken einjagen“, so Schmitt. Der weiß um die knifflige Situation im Areal. Denn das Seniorenzentrum verteilt sich als kleines Viertel mit vielen Gebäuden und Freiflächen im gesamten ehemaligen Kurviertel. „Wir kennen die Gebäude und Gegebenheiten recht gut, aber im Ernstfall, der hoffentlich nie eintritt, sieht das alles ganz anders aus“, so der Bad Bodendorfer Feuerwehrmann. Da heißt es üben, was im Maranatha auch schon oft geschehen ist. Zwischen der Heimleitung mit Hannelore Spitzlei, Harald Monschau und Silvia Linden und vor allem der Bad Bodendorfer Löschgruppe gibt es seit Jahren ein sehr gutes Verhältnis. „Es gibt immer wieder Abstimmungen und das Maranatha hat uns auch immer wieder großzügig unterstützt“, hieß es von den Verantwortlichen.
Knifflig: Dunkelheit und Parkplatzsituation
Um die Großübung noch etwas kniffliger zu gestalten, wurde sie ganz bewusst in die hereinbrechende Dunkelheit gelegt. „Wir wollten sehen, wir das mit der Ausleuchtung des Übungsgeländes klappt,“ so die Feuerwehr. Festgestellt werden sollte auch, wie, die schweren Feuerwehrfahrzeuge in der angespannten Parkplatzlage „Im Kurgarten“ im Wortsinne „um die Ecke kommen“.
„Im Ernstfall würden ja zudem auch noch zahlreiche Rettungsfahrzeuge und Notarztwagen das ehemalige Kurviertel fluten“, hieß es von der Einsatzleitung.
Die wollte nach der Übung am Donnerstag auch ganz bewusst keine Bilanz ziehen. „Wir werden die Übung ganz genau und im Detail auswerten“, so Andreas Braun und René Schmitt übereinstimmend.
Übrigens, obwohl die Übung still ablief, sorgte das Großaufgebot der Feuerwehrfahrzeuge für reges Interesse bei Bewohnern und Nachbarschaft. Ein Bild über den Übungsablauf verschaffte sich auch Sinzigs oberster Feuerwehrmann. Bürgermeister Wolfgang Kroeger informierte sich vor Ort. BL