SV Rot Weiß Queckenberg

Alles hat ein Ende...

Rheinbach. ...nur die Wurst hat zwei. Das hatte Stefan Remmler bereits 1986 gewusst und in seinem gleichnamigen Gassenhauer besungen. Bezogen auf die aktuelle Lage in der Kreisliga D ist damit die unglaubliche Siegesserie des SV Rot Weiß Queckenberg gemeint. Nach fünf Siegen in Folge musste der RWQ gegen eine ganz clevere und abgezockte Rentnerband, den VfL Meckenheim II, mit 0:2 die Segel streichen. Zum Anstoß blinzelte die Sonne noch zaghaft über den Mount Queck und schickte goldene, erwärmende Strahlen vom Himmel herab. Doch die Bures-Buben saßen wohl gedanklich noch in der Strandbar, im Pub oder anderen nebulösen Thekenlandschaften in und um Rheinbach und ließen die erfahrenen VfL-Haudegen schalten und walten. Diese Freiheiten nutzte der Gast, der über gefühlte 300 Jahre Bezirksliga-Erfahrung verfügte, zu seinen Gunsten und drückte dem Spiel seinen ganz eigenen, zwar behäbigen, dafür aber umso bestimmenderen Stempel auf. In der dritten Spielminute hatten die Kerle von der Madbach noch extremes Glück, als der kleine See im eigenen Fünfmeterraum die Lederpille vor der Grundlinie stoppen konnte. Doch 240 Sekunden später war es dann doch passiert und die Queckies mussten einem Rückstand hinterherlaufen. Leider hatte diese bittere Pille keine positive Wirkung auf den Schlafwagenfußball der Gastgeber. In der 28. Minute durften die Meckenheimer ein zweites Mal jubeln, als sich der komplette RWQ-Defensivverbund eine Auszeit gönnte. Nun tat der Gast nicht mehr als notwendig, um die beruhigende Führung in die Halbzeit zu schaukeln, Da sich die Einheimischen weiterhin höchstens temporär und dann meist auch nur lethargisch aktiv am Spielgeschehen beteiligten, wurde der Gästekeeper nicht ein einziges Mal ernsthaft in Verlegenheit gebracht. In der Halbzeitpause schwang ein sichtlich unzufriedener Trainer deutlich hörbar die Peitsche und traf mit seiner Ansprache genau in die rot-weiße Fußballsele seiner Mannschaft. Man bot zwar den Fans weiterhin wenig Filigranes oder gar ansehnliche Fußballkost. Doch Kampf war jetzt absoluter Trumpf, und die Mannen um Mücklich, Wappenschmidt und Klemm liefen sich die Lungen aus dem Hals. Es wurde um jeden Millimeter verbissen gekämpft. Man stand dem Gegner spürbar auf den Füßen und spulte ein Laufpensum ab, dass dem einen oder anderen Queckie die Socken mächtig qualmten. Allein wirkliche Torgefahr konnte man höchstens im Ansatz erspielen. Zu abgebrüht und schier unüberwindbar erwies sich der VfL-Abwehrriegel, den man ohne Frage als Catenaccio in höchster Vollendung bezeichnen durfte. Während die rot-weißen Pferdelungen, allmählich von Krämpfen geplagt wurden, konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Fußballopis aus Meckenheim bereits die dritte Halbzeit geplant hatten. Man hätte wahrscheinlich noch stundenlang spielen können, ein Tor hätte der RWQ an diesem Tage nicht mehr erzielt. So wurde nach dem Abpfiff artig dem verdienten Sieger gratuliert und auch auf ein Bier im warem Mannschaftsheim wurde sich getroffen. Am 25. November empfangen die Voreifler um 19 Uhr den Godesberger FV III auf der Queckenberger Fußballalm zum Nachholspiel vom vierten Spieltag. Allerdings stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, ob der Gast tatsächlich anreisen wird. Aufstellung: P. Watty – Jentsch, Declair, von Sturm – Wappenschmidt, Klemm, Kaya, Kansiray, T. Meixner – Klimaszewski, Münch

Verstärkung: Mücklich, A. Watty, Keshikashvili, eiserne Reserve: Kappe.