Bitburger-Rheinlandpokal

Andernach kämpftsich in die zweite Runde

Koblenz. Nach einer indiskutablen Vorstellung in der Anfangsphase gelang der SG 99 Andernach beim Bezirksligisten FC Cosmos Koblenz eine starke Aufholjagd.

Nach umkämpften 120 Minuten musste auf dem Hartplatz der „Schmitzer Wiese“ in Koblenz-Goldgrube das Elfmeterschießen entscheiden, in dem sich die Andernacher mit 4:1 durchsetzen konnten.

Zwölf Minuten brauchte die Kowalski-Elf um ihre Gala-Vorstellung vom Rheinlandligaauftakt in Mayen (4:1) vier Tage zuvor wie eine Erinnerung aus ferner Vergangenheit erscheinen zu lassen. Bereits in der vierten Spielminute gingen die Gastgeber in Führung. Nach einem Eckball konnte die Andernacher Hintermannschaft den Ball nicht entscheidend klären, Gabriel Petrovici traf aus dem Gewühl heraus zum 1:0.

Beinahe im Gegenzug bot sich Kapitän Kim Kossmann die große Chance zum direkten Ausgleich, doch mit einem an Cousin Daniel verursachten Foulelfmeter scheiterte er am gut reagierenden Alexandru-Constantin Ariton im Koblenzer Tor (6.). Stattdessen erhöhte Anil Hasan Buerue nach Vorarbeit von Ismayil Barut gegen völlig ungeordnete Andernacher auf 2:0 (9.).

Im Minutentakt spielten sich die Koblenzer Angreifer nun kaum gestört in den Andernacher Strafraum. Nach einem Ballverlust von Daniel Neunheuser war Ismayil Barut auf und davon, scheiterte jedoch am herausstürmenden Torhüter Steffen Weber (11.). Die zwölfminütige Realitätsdusche endete dann dennoch mit einem Barut-Treffer, der nach Zuspiel von Aykut Acar im Strafraumzentrum zum 3:0 einnetzte. SG-Coach Franz Kowalski reagierte früh auf den Auftritt seiner Mannschaft, brachte nach 17 Minuten Daniel Kaltenborn für Max Hildebrandt: „Durch den Wechsel haben wir uns gefangen. Danach war deutlich mehr Stabilität in unserem Spiel.“

Die Partie verflachte nun zunächst. Cosmos zeigte sich mit dem Spielstand zufrieden, die Andernacher fanden derweil noch nicht so recht zu ihrem Offensivspiel. Dies änderte sich nach einer halben Stunde: Maximilian Hilt brachte den Ball über die linke Seite an den Fuß von Daniel Kossmann, der mit Hilfe des Innenpfostens aus 15 Metern zum 3:1 traf. Für den zweiten Andernacher Treffer sorgte dann Hilt höchstpersönlich, der den Angriff selbst einleitete und schließlich von Hakan Külahcioglu im Strafraumzentrum in Szene gesetzt zum 3:2 traf (36.).

Kurz vor dem Pausenpfiff meldeten sich die Koblenzer noch einmal zurück, ein gefährlicher Schuss von Alper Tuna Dogan konnte jedoch zur Ecke abgefälscht werden (45.).

So katastrophal die Partie aus Andernacher Sicht begann, so gut starteten die Gäste in den zweiten Spielabschnitt. Wiederum war es der stark aufspielende Maximilian Hilt, der nach einer scharfen Flanke von Philipp Schmitz am kurzen Pfosten den Ball zum 3:3 über die Linie beförderte (47.). Es entwickelte sich nun eine munter geführte zweite Halbzeit, in der keine der beiden Mannschaften spielerisch zu brillieren wusste, jedoch offensiv immer wieder für Gefahr sorgten. Daniel Kaltenborn (53.) und Daniel Kossmann (65.) kamen jeweils aus guter Position zum Abschluss, scheiterten jedoch am weiterhin gut aufgelegten Cosmos-Keeper Ariton. Gegen Mitte der zweiten Halbzeit erspielten sich die Gastgeber wieder eine kleine Stärkeperiode, die vor allem von Petrovici gestaltet wurde. War es per Freistoß (61.), als Distanzschuss (66.) oder bei seiner besten Chance aus kurzer Distanz (74.) – immer war es knapp, doch niemals musste Steffen Weber eingreifen. Nach den Petrovici-Festspielen folgte wieder eine Andernacher Druckphase.

Doch auch auf der anderen Seite wollte der Ball nicht ins Tor: Jan Hawel scheiterte gleich doppelt per Kopf (76./79.), gegen Daniel Kossmann klärte ein Abwehrspieler für den bereits geschlagenen Ariton (80.) und auch Maximilian Hilt köpfte knapp an seinem Ziel vorbei (84.). So waren es beinahe doch die Koblenzer, die das Spiel bereits nach 90 Minuten für sich entschieden. Als nach einer Petrovici-Ecke Umut Can Bora frei zum Kopfball kam hatten die anwesenden Heimfans den Jubelschrei schon auf den Lippen, machten ihre Rechnung jedoch ohne den grandios reagierenden Steffen Weber (87.).

In der Verlängerung prüfte Ismayil Barut zunächst aus spitzem Winkel Weber (92.), bevor sich die Gastgeber selbst verschuldet in den Nachteil brachten.

Denn Gabriel Petrovici war nicht nur durch seine technischen Qualitäten sondern auch durch seine niemals endenden Drang zur Reklamationen aufgefallen und wurde nach 98 Minuten folgerichtig von Schiedsrichter Alexander Mürtz des Feldes verwiesen.

Zunächst schienen die Gäste ihr numerisches Übergewicht ausnutzen zu können und kamen durch Kim Kossmann (100./105.) noch zu zwei guten Einschusschancen. Nach der Pause verflachte die Begegnung jedoch, sodass das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Während alle vier Andernacher Schützen erfolgreich waren, präsentierte sich Steffen Weber als Elfmeterkiller und brachte den Rheinlandligisten mit gleich zwei gehaltenenStrafstößen in die nächste Runde.