Qualifikationsrennen zum 24h-Langstreckenklassiker auf dem Nürburgring

Audi triumphiert mit einemzweifachen Erfolg

Audi triumphiert mit einem
zweifachen Erfolg

Mit 101 Fahrzeugen verzeichnete das Starterfeld des ADAC-24h-Qualifikationsrennens einen neuen Teilnehmerrekord. -BURG-

Audi triumphiert mit einem
zweifachen Erfolg

Teichmann Racing präsentierte sich als die erfolgreichste lokale Mannschaft in den Hubraum schwächeren Klassen. Von rechts Harald Geißelhart, Marc Hennerici (Fahrzeugleiter), Airgee und Georg Teichmann.

Audi triumphiert mit einem
zweifachen Erfolg

Der nach über einem Jahr wieder siegreiche Audi R8 LMS vom Team Phoenix aus Meuspath.

Audi triumphiert mit einem
zweifachen Erfolg

Sieger der Herzen: der Eigenbau SCG003C des Amerikaners Janes Glickenhaus. Ein Unfall 30 Minuten vor Rennende ließ jedoch alle Siegesträume platzen.

Audi triumphiert mit einem
zweifachen Erfolg

Der für Profi-Rennfahrer reservierte Frikadelli Porsche konnte sich nach einem enttäuschenden 23. Startplatz noch auf den 9. Rang vorkämpfen.

Nürburg. Mit erstmals über 100 Teilnehmern entwächst das am vergangenen Wochenende ausgetragenen Qualifikationsrennen zum 24h-Langstreckenklassiker langsam aber sicher den Kinderschuhen. Nachdem in den Jahren zuvor maximal 70 Fahrzeuge an den Start gerollt waren, konnte sich der veranstaltende ADAC Nordrhein bei der vierten Auflage des Qualifikationsrennens über ein erstmals dreistelliges Starterfeld freuen. Da bis dato nur zwei VLN-Läufe stattfanden, bot die Veranstaltung den Teams mit einem sechsstündigen Rennen und zusätzlichen fünfeinhalb Stunden Trainingszeit noch eine optimale Möglichkeit zur Feinabstimmung ihrer Fahrzeuge vor dem 24h-Klassiker.

Ebenso wie bei der Anzahl der Teams konnte auch die Zahl der Fans bei guten, wenn auch kalten Witterungsbedingungen nicht an die Besucherzahlen der ersten VLN Läufe anknüpfen. Aber die, die gekommen waren, sollten es nicht bereuen. Denn mit dem Start war bei den Fahrern nichts mehr zu spüren von Feinabstimmung oder Ähnlichem, und eine Attacke auf die Führungsposition folgte der nächsten. Mit Audi, Bentley, Ferrari, Mercedes-AMG, Porsche und dem Glickenhaus SCG003C lagen im Rennverlauf insgesamt sechs verschiedene Marken zeitweise in Führung.

Führender Glickenhaus SCG003C fuhr in die Leitplanken

Nach circa fünf Rennstunden sah dann aber alles nach dem ersten Sieg des Glickenhaus SCG003C mit Felipe Fernandez Laser (Leipzig), Thomas Mutsch (Bitburg) und Andreas Simonsen (Schweden) aus. Eine halbe Stunde vor Schluss kam aber das Aus für das Fahrzeug. Felipe Fernandez Laser war ungebremst im Bereich Aremberg in die Leitplanken gekracht. Nach ersten Informationen wurde er bei dem heftigen Aufschlag aber glücklicherweise nur leicht verletzt. Damit war der Weg frei für die Audi-Besatzungen der Lokalmatadore vom Team Phoenix Racing aus Meuspath. Mike Rockenfeller (Neuwied), Nicolay Moeller Madsen (Dänemark) und Dennis Busch (Bensheim) kamen 3,8 Sekunden vor ihren Audi-Markenkollegen Nico Müller (Schweiz) und Frederic Vervisch (Belgien) im WTR Audi ins Ziel.

Der Zieleinlauf im Einzelnen

Nur 2,8 Sekunden später folgte nach sechs Stunden Fahrzeit der Falken-Porsche 911 GT3R mit Jörg Bergmeister (Langenfeld), Dirk Werner (Würzburg) und Laurens Vanthoor (Waiblingen). Auf dem undankbaren vierten Platz überquerten Christopher Mies (Heiligenhaus), Kelvin van der Linde (Kempten) und Pierre Kaffer (Schweiz) im Audi R8 LMS vom Audi Sport Team Land die Ziellinie. Auf Platz fünf pilotierten Dirk Müller (Schweiz), Jan Seyffarth (Leimbach), Thomas Jäger (Putzbrunn) und Maro Engel (Monaco) den bestplatzierten Mercedes AMG GT3 von Black Falcon (Meuspath). Mit nur einem Sekundenabstand folgte auf Rang sechs der beste BMW M6 GT3 von ROWE Racing. Der M6 GT3 von Schubert Motorsport mit Jörg Müller (Schweiz), Tom Onslow-Cole (Großbritannien), Jens Klingmann (Schweiz) und John Edwards (USA) reihte sich dahinter vor dem Schnitzer-BMW von Antonio Felix da Costa (Portugal) und Alex Lynn (Großbritannien) ein. Die beiden Porsche 911 GT3 R von Frikadelli Racing aus Barweiler beendeten das Qualifikationsrennen auf den Plätzen neun und neunzehn. Das allein für Profi-Rennfahrer reservierte Auto von Klaus Bachler (Österreich), Michael Christensen (Österreich) und Lucas Luhr (Schweiz) mit der Startnummer 31 konnte sich nach einem enttäuschenden 23. Startplatz mit einer perfekten Strategie am Ende noch in die Top Ten fahren.

Mit der klassischen „Frikadelle“, dem Nummer-30-GT3 R, gingen Sabine Schmitz, Klaus Abbelen (beide Barweiler) und Andreas Ziegler (Sinzig) von Rang 31 aus ins Rennen. Zufrieden äußerte sich Teamchef Klaus Abbelen nach dem Rennen. „Mein Stint war sehr gut. Ich konnte Runde für Runde 8.40-er Zeiten fahren, damit bin ich zufrieden. Platz 19 geht für uns als Pro-Am-Team in Ordnung. Unser Profi-Porsche hat es dank cleverer Strategie noch weit nach vorne gebracht. Fahrer und Team passen immer besser zusammen. Alles, was in unserer Macht liegt, hat super funktioniert.“

Manthey-Porsche nur Platz 10

Nicht ganz so erfreut dürfte man im Hause Manthey über das Ergebnis gewesen sein, war man nach den zwei VLN-Siegen doch als Favorit ins Rennen gestartet. Am Ende reichte es für den Manthey-Porsche von Romain Dumas (Schweiz), Richard Lietz (Österreich) und Patrick Pilet (Frankreich) als zehnte gerade noch für eine Position unter den Top Ten.

Ergebnisse der Hubraum

schwächeren Klassen

Während in der leistungsstarken SP9-Klasse die lokalen Teams stark und erfolgreich vertreten waren, sah es in den Hubraum schwächeren Klassen für die Fans der Lokalmatadore eher spärlich aus. Nach dem vorzeitigen Aus von Stephan Wölflick (Quiddelbach) mit dem Ford Mustang GT und Andreas Gülden (Reifferscheid) mit einem VW Golf GTI TCR, war es einzig und allein Teichmann Racing aus Adenau vorbehalten, in diesen Klassen ein Fahrzeug erfolgreich ins Ziel zu bringen. Bereits im 3. Rennen konnte man sich mit einem neuen BMW, in der BMW 235i CUP Klasse unter den Top 5 platzieren. Entsprechend zufrieden zeigte sich Fahrzeugleiter Marc Hennerici (Mayen) mit der Leistung seiner Fahrer: „Die Jungs haben einen tollen Job gemacht. Speziell Harald Geißelhart (Göppingen), der letztes Jahr erst mit dem Motorsport angefangen hat, entwickelt sich super und wird immer schneller! Airgee (Düsseldorf) war nach längerer Pause auch direkt wieder top dabei. Ich freue mich auf den Rest der Saison.“

Schon im vergangenen Jahr hatte sich gezeigt, dass das 24h-Quali-Rennen zugleich auch ein Gradmesser für die Chancenverteilung beim Saisonhöhepunkt ist. Denn nach einem Mercedes-Doppelsieg beim Qualifikationsrennen folgte beim Langstreckenklassiker sogar ein Vierfach-Erfolg der Sternenmarke. Die Audi-Verantwortlichen hätten sicher nichts dagegen, wenn ihre Chancen in diesem Jahr entsprechend gut wären. Ob dieses aber der Realität entspricht, wird sich am 28. Mai zeigen, wenn es heißt: Ring frei zur fünfundvierzigsten 24h-Hatz durch die Grüne Hölle.