Sportverein Rengsdorf 1926 e.V.

Die Fußball-Bundesliga im Visier

Die Fußball-Bundesliga im Visier

Mit einem Dankeschön-Abend für Helfer und Sponsoren feierte der SV Rengsdorf seine Erfolge in den vergangenen Jahren. Spieler, Trainer, Unterstützer und Vereinsmanagement nahmen an dem Empfang im Clubhaus „Auszeit“ teil.Privat

Die Fußball-Bundesliga im Visier

Der Verein legt großen Wert auf die Jugendarbeit (hier eine D-Mannschaft). Insgesamt spielen in Rengsdorf 250 Kinder und Jugendliche Fußball.

Die Fußball-Bundesliga im Visier

Sportlicher Leiter der insgesamt 30 Trainer für den Spielbetrieb ist Martin Möllmeier, hier im Gespräch mit einer Vereinskameradin.

Rengsdorf. Wer so erfolgreich ist, der darf sich ruhig einmal selbst feiern. Oder noch besser, mit Freunden und Unterstützern feiern. Das hat der Sportverein Rengsdorf im Clubhaus „Auszeit“ getan. Bei hochsommerlichen Temperaturen, mit Blick auf den sonnenbeschienenen Kunstrasenplatz, stellten sich die einzelnen Abteilungen vor. Einige verrieten auch ihre Geheimrezepte für den Erfolg. Zum Beispiel die Bambini- und Jugendtrainer, die sagten: „Am wichtigsten ist uns, dass die Kinder Spaß am Fußball behalten. Was nützt uns das anspruchsvollste Passtraining, wenn beim nächsten Training die Hälfte der Mannschaft fehlt!“

Seit 1926 gibt es den SV Rengsdorf. In dieser Zeit hat er eine sensationelle Entwicklung gemacht. Und es nie versäumt, sich den Gegebenheiten der neuen Zeiten anzupassen. Im Gründungsjahr war der SV der Nachfolgeverein von „Rhenania 1912“, der sich schon 1914 wegen dem 1. Weltkrieg wieder aufgelöst hatte. Fragt man heute nach den herausragenden Leistungen des Vereins, fällt zuerst der Name einer Damen-„Mannschaft“: Die B-Juniorinnen spielen 2017 erstmalig in der Regionalliga, das ist die zweithöchste Spielklasse für weibliche Spielerinnen in Deutschland, und standen kurz vor dem Aufstieg in die Frauen-Bundesliga! Die Mädchen dieser Mannschaft sind zwischen 14 und 16 Jahre alt.

Der Abend im Clubhaus war als Dankeschön für diejenigen Menschen und Unternehmen gedacht, die den Verein schon seit Jahren unterstützen. Mit Bandenwerbung, Planen, Trikots, Sweat-Shirts und tausenden Kilometern, die die Eltern ihre Kinder zu den Spielen fahren.

Auch das Clubhaus selbst ist so eine Erfolgsgeschichte, an der sich viele Unterstützer beteiligt haben. Viel Eigenleistung steckt in dem hübschen, modernen Bau, der im Erdgeschoss für die Bedürfnisse der Spieler, Trainer und Schiedsrichter zur Verfügung steht. Oben drüber bietet die „Sportsbar“ Vergnügungen jeglicher Art mit einer tollen Gastronomie.

Große Investitionsphase

2009 begann die große Investitionsphase des Vereins mit dem Umbau des alten Hartplatzes zu einem hochmodernen Kunstrasenplatz. 2013/14 folgte der Umbau des Clubhauses, 2016 der vereinseigene Kinderspielplatz, der noch nicht ganz fertig ist. Das nächste Projekt ist eine Boule-Bahn am Rande des Fußballfeldes. Letztlich waren es auch beim Clubhaus wieder die weiblichen Fußballspielerinnen, die den Impuls für den Neubau gaben. Vorher mussten sie sich in alten Containern umziehen. Der Verein erkannte die Notlage, und schaffte Abhilfe. Jetzt stehen im Clubhaus vier Umkleidekabinen und vier Duschbereiche, zwei Schiedsrichterkabinen und sanitäre Anlagen zur Verfügung. Neben der Gastronomie gibt es noch einen Sportraum, der für Veranstaltungen und Sportangebote wie zum Beispiel die Gymnastikgruppe, Tai-Chi, Yoga und demnächst auch Tanzsport. Vieles davon kann man sich bei der Sportwerbewoche des Vereins im August aus nächster Nähe anschauen.

Aktuell zählt der SV Rengsdorf mehr als 550 Vereinsmitglieder, eine Vielzahl davon Kinder- und Jugendliche, Tendenz steigend. Für den Fußballspielbetrieb hat der SV 20 Mannschaften gemeldet, hauptsächlich Jugendmannschaften mit insgesamt 250 Spielerinnen und Spielern, aber auch zwei Herren- eine Damen- und eine Altherren-Mannschaft. Auf dem Vereinsgelände ist die ganze Woche über ab 16 Uhr Betrieb. Manchmal teilen sich vier Trainingseinheiten den Kunstrasenplatz. Deshalb wird schon über eine Kooperation mit Ehlscheid nachgedacht, wo der SV helfen würde, den alten Rasensportplatz wieder bespielbar zu machen.

Vorstandserneuerung

Jung geblieben, oder besser gesagt: wieder jung geworden ist der SV mit der Vorstandserneuerung 2016, als die „alte Riege“ nach 15 Jahren höchst erfolgreicher Vorstandsarbeit Platz für den Nachwuchs machte.

Von den zehn Vorstandsmitgliedern sind jetzt sieben jünger als 30 Jahre. Außerdem kann der Verein mit Stolz auf einen fünfzigprozentigen Anteil weiblicher Mitglieder verweisen. Ziel aller Aktivitäten ist es, auf dem Vereinsgelände Angebote für die ganze Familie und jede Altersgruppe anzubieten. Neben den Fußballern und der Gymnastikgruppe gibt es auch noch eine sehr aktive Radsportgruppe. Deren Leiter ist Klaus Görg. Die 20 Fahrer der verschiedenen Leistungsgruppen treffen sich immer mittwochs. Gefahren wird auf Mountainbike-Rädern.

Auch Großveranstaltungen durchzuführen macht den SV Rengsdorf nicht bange. Werner Hoffmann erwähnt das Spiel der Lotto-Elf im vorigen Jahr in Rengsdorf. Rudi Gutendorf feierte seinen 90. Geburtstag hier. Annähernd 1.000 Besucher nahmen an der Veranstaltung teil. Dabei wurden 13.000 Euro für die Hilfsaktion von Reiner Meutsch gesammelt.

Altersgemäßes und

strukturiertes Training

Einen großen Stellenwert nimmt beim SV Rengsdorf das altersgemäße und strukturierte Training aller Mannschaften ein. Dafür gibt es insgesamt 30 Trainer, die koordiniert und angeleitet werden vom sportlichen Leiter Martin Möllmeier. Der sagt: „Es macht für die Trainer keinen Sinn, ins Training zu gehen ohne vorbereitet zu sein und Aktionen zu starten.

Das ist nicht unser Ziel. Unser Ziel ist es, die Spieler top auszubilden. Ob sie dann hier bleiben, ist nicht sicher. Wir sind uns bewusst, dass wir ein Ausbildungsverein sind und würden uns freuen, wenn es uns einmal gelingt, einen Spieler in Richtung Bundesliga zu entwickeln.“ Möllmeier sieht es als großen Erfolg an, dass es dem Verein nach vielen Jahren zum ersten Mal gelungen ist, aus der A-Jugend fünf Spieler in die erste Mannschaft zu übernehmen. Möllmeier ist Fußballtrainer mit der A-Lizenz vom Deutschen Fußballbund, hat selbst im Münsterland in der Oberliga gespielt und als Trainer gearbeitet. Vor Rengsdorf kümmerte er sich um das Training beim VfL Oberbieber und in Wirges.

Einer der Grundsätze für Martin Möllmeier ist es, hauptsächlich Spieler aus der nächsten Umgebung von Rengsdorf auszubilden. Viel weiter als bis Melsbach oder Ellingen möchte er nicht gehen bei der Auswahl der Spieler.

Mit diesen beiden Vereinen gibt es Jugendspielgemeinschaften. Auch Möllmeier spricht die Tatsache an, dass Fußball auf diesem Niveau nicht mehr zum Nulltarif zu haben ist.

Für die B-Mädchen-Regionalligamannschaft müssten zum Beispiel monatlich 5.000 Euro aufgebracht werden. Ohne die Unterstützung der Eltern und von Firmen wäre das für den Verein kaum leistbar.