Fußball-Rheinlandpokal erste Runde
Ein unglückliches Pokalaus
SG Vordereifel - SG 99 Andernach n.V. 1:2 (0:0, 1:1)
Laubach. In der ersten Runde des Bitburger Fußball-Rheinlandpokals schied die SG Vordereifel gegen die klassenhöhere SG 99 Andernach nach einer unglücklichen 1:2 (0:0, 1:1)-Niederlage nach Verlängerung aus. Die 180 Zuschauer sahen eine äußerst interessante Partie, die zunächst von den Gästen dominiert wurde. Die Rheinstädter taten sich in der Offensive allerdings schwer. Die Geisen-Elf stand kompakt, verteidigte geschickt und ließ sich nicht in Verlegenheit bringen. Nach der Pause nutzten die Gäste ihre optische Überlegenheit zur 1:0-Führung. Kim Kossmann flankte und Andernachs Torjäger Jan Hawel (52.) war zur Stelle und nickte das Leder unhaltbar ein. Ein Treffer, der die Gastgeber aber nicht beeindruckte, sondern mutiger machte. Und das wurde in der 77. Minute belohnt. Während sich die Andernacher Abwehr noch organisierte, nutzte Vordereifels Routinier Patrick Stein clever die Situation und traf mit dem 25-Meter-Freistoß zum verdienten 1:1-Ausgleich. In der Folgezeit blieb die Geisen-Truppe am Drücker und verpasste in den Schlussminuten durch Max Geisen (88.) sowie Stein (90.) nur knapp den möglichen Siegtreffer. Die Verlängerung mussten die Platzherren in Unterzahl antreten, da Nico Anheier (87.) wegen einer Unsportlichkeit - er hatte einen Freistoß ohne Freigabe des Unparteiischen ausgeführt - die Gelb/Rote Karte gesehen hatte. Die Platzherren blieben aber auch in Unterzahl am Drücker, zeigten eine tolle Moral und hatten Pech, als ein Schuss von Stein (110.) ins lange Eck im letzten Moment von einem Gästeakteur zur Ecke abgelenkt wurde. Andernach war drei Minuten später erfolgreicher und markierte durch einen Kopfball von Daniel Kossmann den glücklichen 2:1-Siegtreffer. Kurz vor dem Abpfiff leistete sich der Gästespieler Jan Kölzer ein unnötiges grobes Foul an Algin Williams.
Es war der unrühmliche Schlusspunkt unter ein spannendes und gutklassiges Pokalspiel.
„Vordereifel war nie unser Wunschgegner, weil sie äußerst unbequem sein können. Das hat man heute gesehen“, resümierte SG 99-Trainer Franz-Josef Kowalski. „Wir haben leider keine Lösung zum Torschießen gefunden und müssen deshalb hochzufrieden mit dem Weiterkommen sein.“ Im Lager der Gastgeber war Coach Geisen stolz auf seine Schützlinge. „Ehrlich gesagt, wir hätten nach 120 Minuten ein Elfmeterschießen verdient gehabt. Aber vorher hatten wir schon unsere Chancen, machen das Tor aber nicht“, so Geisen und stellte realistisch fest: „Andernach nutzte seine Möglichkeiten und gewinnt. Dafür spielen sie auch eine Klasse höher.“ Viel bitterer als das Pokalaus ist die Verletzung von Spielführer Algin Williams, der sich nach dem unnötigen Foul des Andernacher Spielers einen Fußbruch zuzog. Damit fällt ein wichtiger Leistungsträger für längere Zeit aus und schwächt den dünnen Kader neben dem Schulterbruch des Youngsters Niklas Diensberg noch mehr.
Keine guten Vorzeichen für den Start in die Meisterschaftsrunde der Bezirksliga Mitte, wenn am Sonntag um 14.45 Uhr der Meisterschaftsfavorit FC Metternich in Laubach aufläuft.
SG Vordereifel: Sesterhenn, Hammes (106. Stroh), Geisen, Williams (120. T. Göbel), Hoffmann (50. S. Diensberg), Feldhausen, T. Hartmann, J. Hartmann, Dreidoppel, Anheier, Stein
Torfolge: 0:1 Jan Hawel (52.), 1:1 Patrick Stein (77.), 1:2 Daniel Kossmann (113.)
Besondere Vorkommnisse: Gelb/Rote Karte gegen Nico Anheier (87., Vordereifel) wegen Foulspiel und Unsportlichkeit. Rote Karte gegen Jan Kölzer (120., Andernach) wegen groben Foulspiels.
LS