Team Euro Repar Autohaus Nett Motorsport in der VLN

Endlich wieder Nürburgring

Endlich wieder Nürburgring

Einsteigen bitte! Jürgen (li.) und Achim Nett sind bereit für die neue Saison. Andreas Krein

Endlich wieder Nürburgring

Der neugestaltete 306.

Endlich wieder Nürburgring

Der altehrwürdige 306 S16 zusammen mit dem 308 in neuem Design. Jürgen Nett

Mayen. Jürgen und Achim Nett stehen bereits in den Startlöchern. Wie sie sich auf den Saisonstart vorbereiten und was hinter den Kulissen geschieht, berichteten sie in einem Interview.

BLICK aktuell: Jürgen und Achim Nett, die neue VLN-Saison steht unmittelbar bevor, die Winterpause ist vorbei. Wie muss man sich die „Ring“-freie Zeit im Hause Nett vorstellen?

Achim Nett: Hauptberuflich leiten mein Bruder Jürgen und ich ja das Autohaus und die beiden Werkstätten in Mayen. Über Langweile können wir da natürlich nicht klagen. Ansonsten habe ich mich mit Lauf- und EMS-Training fitgehalten. Zudem stand Ski- und Kartfahren auf dem Programm.

Jürgen Nett: Am 11.11. tausche ich bekanntlich den Helm gegen die Narrenkappe ein. Als zweiter Vorsitzender des Alzheimer Karnevalvereins bin ich mitverantwortlich für drei Saal-Sitzungen und trete auch mit meiner Frau Andrea auf, die in Mayen ja vor allem in ihrer Paraderolle als „Ahl Tösch“ bekannt ist.

BLICK aktuell: Letztes Jahr haben Sie mit dem Peugeot 308 Racing Cup TCR debütiert. Zwei Podestplätze und ein dritter Gesamtrang sprangen dabei raus. Rechnen Sie in diesem Jahr mit Klassensiegen?

Jürgen Nett: Wir haben letztes Jahr viel vom Auto gelernt und haben im Winter an so ziemlich jeder Schraube etwas gedreht, um den 308 TCR zu optimieren. Ziel für jedes Rennen muss das Podest sein.

Achim Nett: Klassensiege sind definitiv angepeilt. Was die Gesamtwertung angeht, möchten wir uns gerne auch verbessern, sprich Platz zwei oder noch lieber natürlich den Gesamtsieg einfahren.

BLICK aktuell: Kommen wir zum Thema Fahrer: Durch die Verpflichtung von Bradley Philpot aus England ist das Team internationaler geworden. Wie lautet Ihr Fazit nach einem Jahr deutsch-britischer Beziehungen im Auto und in der Box?

Achim Nett: Wir sind sehr froh, Bradley auch dieses Jahr wieder an Bord zu haben, da er ein sehr schneller und zuverlässiger Fahrer ist. Vielmehr ist er jedoch auch zu einem Freund geworden, ebenso wie seine Familie und Sponsoren, die ihn oft an den Rennwochenenden begleiten.

BLICK aktuell: Erzählen Sie uns etwas über die anderen Teammitglieder! Welche Aufgaben gibt es? Wer koordiniert den reibungslosen Ablauf?

Jürgen Nett: An dieser Stelle will ich Christian Erben hervorheben, der neben seiner Arbeit im Autohaus einen Großteil seiner Freizeit in die Organisation der Renneinsätze steckt. Und auch ohne unseren Chefmechaniker Lothar Gäb wäre gar kein Rennen möglich.

Achim Nett: Nicht unerwähnt bleiben sollen an dieser Stelle natürlich auch alle anderen freiwilligen Helfer, allesamt Familienmitglieder oder Mitarbeiter. Natürlich geht ein ganz großer Dank auch an meine Frau Petra und Jürgens Frau Andrea, die uns beide bei unserem Hobby voll unterstützen.

BLICK aktuell: Sie sind bereits die zweite Generation von Nett Motorsport. Wie sieht es mit der Nachwuchsförderung aus?

Jürgen Nett: Für diese Saison haben wir eigens das „Team Youngstar“ aus der Taufe gehoben. Wie bereits vor ein paar Wochen angekündigt, wird mein Stiefsohn Leon Dreiser dieses Jahr für den AC Mayen im ADAC Youngster Cup im Automobilslalom an den Start gehen. Weiterhin unterstützen wir Luis Velten (ebenfalls AC Mayen), der seit einigen Jahren erfolgreich im Kart-Slalom unterwegs ist.

Achim Nett: Mit meinem Sohn Marvin sind einige Läufe bei den GLP (Gleichmäßigkeitsprüfungen) im Rahmen der „Rundstrecken Challenge Nürburgring“ geplant. Dafür würde dann unser Peugeot 306 S16 reaktiviert werden.

BLICK aktuell: Das wird viele Fans freuen, die den liebevoll als Alteisen bezeichneten 306er in der letzten Saison schon etwas vermisst haben…

Achim Nett: Der Peugeot 306 wurde zudem dem Design des 308 TCR angepasst und ist für Taxifahrten mit unseren Gästen eingeplant, wird also auch an einigen Freitagen vor den VLN-Läufen wieder zu sehen sein.

BLICK aktuell: In den sozialen Medien ist mehr als einmal die Frage gestellt worden, ob man das Team EuroRepar Autohaus Nett Motorsport dieses Jahr auch beim 24h Rennen erleben kann. Wie ist der Stand der Dinge?

Jürgen Nett: Die Chancen stehen mittlerweile bei 80 Prozent, dass mit Unterstützung unserer Sponsoren ein Start möglich werden wird und dass Achim und ich sogar auf einem Auto fahren könnten, was eine Premiere wäre.

BLICK aktuell: Kein Geheimnis ist, dass Sie zum dritten VLN-Lauf gerne auf den 2018er Peugeot 308 TCR umsteigen würden. Welche Vorteile bietet dieses Auto gegenüber dem aktuellen? Wie weit sind die Verhandlungen gediehen?

Achim Nett: Das 2018er Modell ist nach den neuesten TCR Regeln aufgebaut worden. Durch eine breitere Spur wird eine bessere Traktion aus den Kurven erzielt. Das würde uns helfen, den zeitlichen Rückstand zur Konkurrenz zu schließen.

Jürgen Nett: Wir stehen mit Peugeot Sport in Paris in Kontakt. Das neue Modell ist sehr gefragt, wodurch die Lieferzeit auf Mai angewachsen ist.

BLICK aktuell: Die TCR-Klasse ist bei den Fans an der Nordschleife äußerst beliebt. Was macht die „Faszination TCR“ aus?

Jürgen Nett: Die Klasse ist für viele Hersteller ein attraktiver Markt, um Kundenfahrzeuge zu platzieren, fast monatlich wächst die Klasse um einen weiteren Bewerber an. Die Situation ist somit mit der Ur-DTM zu vergleichen, wo auch mit lediglich leicht modifizierten Serienwagen gefahren wurde.

Achim Nett: Das stimmt. Die heutigen DTM-Fahrzeuge sind reinrassige Prototypen. In der TCR-Klasse finden die Zuschauer ihre Serienfahrzeuge wieder. Das erzeugt eine hohe Identifikation.

Das Gespräch führte Andreas Krein.