GTRV Neuwied bei der längsten Ruderregatta der Welt

Gewaltiges Rennen auf dem Genfer See

Gewaltiges Rennen auf dem Genfer See

Die Mannschaft vor der malerischen Kulisse am Genfer See. Privat

Neuwied. Vor Kurzem stand wieder einmal die heimliche Weltmeisterschaft der Extremlangstreckenruderer ins Haus. Die Genfersee-Regatta oder „Tour du Léman à l’Aviron“, welche 160 Kilometer rund um den Genfer See verläuft und damit die längste Ruderregatta der Welt ist. Nachdem die Neuwieder Ruderer Stefan Verhoeven, Michael Ehrle und Markus Müller in Renngemeinschaft mit Ulf Hintze und Michiel Roos vom Start weg über 50 Kilometer das Feld deutlich dominierten, mussten sie, nicht zuletzt wegen eines Strategiefehlers beim Wechseln, etwas Federn lassen und fielen auf Platz zwei zurück. Dazu muss man wissen, dass bei solch extrem langen Regatten in einem gesteuerten Vierer gefahren wird, sodass einer der fünf Ruderer jeweils steuern kann, um dabei zu essen und zu trinken. Leider hat es wohl eine Idee zu lange gedauert, bis die Neuwieder Ruderer den Schwachpunkt ausmachten und korrigierten. Obgleich die führende Mannschaft schon beinahe außer Sicht war, war Aufgeben keine Option.

In gewaltiger Aufholjagd, die ihresgleichen suchte, sodass das Team aus Neuwied die Streckenbestzeit auf den letzten 40 Kilometern abermals unterbot, konnte der Konkurrenz nochmals so richtig Feuer gemacht werden. Am Ende trennten die beiden Boote nur noch 24 Sekunden, der Rest des Feldes dahinter weit abgeschlagen. Gleich sechs Mannschaften brauchten gar über 19 Stunden für diese Herausforderung, während die beiden Duellanten in weniger als 12 h 10 min die Ziellinie überquerten. Den Neuwiedern glitt dabei der Sieg nur denkbar knapp aus den Händen. Thorsten Jonischkeit aus dem Siegerboot selbst dazu im Interview: „Wir konnten sehr nah am Streckenrekord fahren. Es war das härteste Rennen unseres Lebens, da wir bis übers Limit dafür kämpfen mussten!“ Worte eines Weltrekordhalters auf Marathondistanz und elfmaligen Siegers dieser Regatta, die beeindruckten und ehrten zugleich. Nach gegenseitiger Gratulation der Mannschaften zu einem solch hochkarätigen Rennen folgte die wie immer herausragende Siegerehrung mit Abschlussdinner im gediegenen Ambiente von Genf.