HV Vallendar - Handball Oberliga Männer Rheinland-Pfalz / Saar

HV Vallendar sichert sich Siegin letzter Sekunde

HV Vallendar sichert sich Sieg
in letzter Sekunde

Vallendar. Ein wahres Drama war es, was sich am Samstagabend im TSG-Sportzentrum in Friesenheim abspielte. Diesmal behielt jedoch der HV Vallendar am Ende die Oberhand, nachdem die Rheinländer die letzten Partien allesamt sehr knapp verloren hatten.

Die Ausgangslage für die Mannschaft von Wolfgang Reckenthäler, welcher immer noch gesperrt ist und von seinem Sohn Andreas vertreten wurde, war ganz klar: Man musste gewinnen, um den Abstand zu den Abstiegsplätzen wieder zu vergrößern und eben mit der TSG Friesenheim gleich zu ziehen. Bei Vallendar fehlten die verletzten Merlin Busse, Sven Schleier und Phillip Müller, wieder fit war hingegen Lucas Gerdon. Sein Debüt im Trikot der Löwen feierte der erst 17-jährige Jacob Schleier, welcher zu einem Kurzeinsatz kam und auch im Training immer wieder sein Potenzial gezeigt hatte.

Hinein ins Spiel: Von Beginn an legten beide Teams los wie die Feuerwehr, der HVV konnte zunächst in Führung gehen, doch die Hausherren aus der Pfalz steckten nicht auf. Die Eulen glichen das Spiel wieder aus, besonders das gute Zusammenspiel von Rückraum und Kreisläufer bereitete den Rheinländern Probleme. Schließlich drückte der HVV weiter aufs Gaspedal und setzte sich zwischenzeitlich auf vier Toren ab. Friesenheim ließ sich von dem aggressiven Auftreten der Gäste provozieren und kassierte so diverse Zeitstrafen, welche die Vallendarer an diesem Abend konsequent nutzten. Beim Stand von 16:14 aus Vallendarer Sicht ging es in die Pause.

Nach Wiederanpfiff ging das Spiel munter weiter, beide Kontrahenten schenkten sich nichts. Vallendar wirkte in den ersten Minuten konzentrierter und vergrößerte den Vorsprung. Doch die leidenschaftlich kämpfende TSG kam wieder heran, glich aus und ging kurz danach sogar in Führung, da waren noch knapp 8 Minuten zu absolvieren. Friesenheim nahm eine Auszeit und Andreas Reckenthäler nutzte die Zeit, um die junge Mannschaft auf die entscheidenden Minuten vorzubereiten. Offensichtlich fand er die richtigen Worte, denn die Löwen gingen umgehend wieder in Front.

Bis in die Schlusssekunden hielt der Vorsprung an. Bei angezeigtem Zeitspiel war es nun Reckenthäler, welcher die grüne Karte zückte, knapp 30 Sekunden verblieben. Hinzu kam, dass der HVV zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl spielte. Lucas Gerdon übernahm Verantwortung, doch traf nur den Pfosten. Er schnappte sich den zurückprallenden Ball aus dem Kreis und wurde für diese Spielverzögerung ebenfalls mit einer Zeitstrafe belegt. Jetzt wurde es hoch emotional und die Ereignisse überschlugen sich. Friesenheim brachte einen weiteren Feldspieler und agierte nun Sieben gegen Vier. Friesenheims Linksaußen kam zum Wurf, wurde leicht von Stefan Baldus gestört und provozierte einen Siebenmeter - die Zeit war nun abgelaufen. Das Duell lautete Simon Stein gegen Dennis Götz, der bisher alle Strafwürfe sicher verwandelt hatte. Doch Simon Stein wurde seinem Ruf als Siebenmeter-Killer gerecht, entschärfte den Wurf und sicherte seinem HVV einen verdienten 27:26-Sieg.

Unter großem Jubel stürmte die Mannschaft das Feld und feierte noch Minuten lang mit seinen zahlreichen mitgereisten Fans. Stein dazu: „Im ganzen Spiel hatte ich noch keinen Siebenmeter gehalten, normalerweise halte ich immer einen. Dass es dann bei dem entscheidenden geklappt hat, freut mich natürlich enorm, wir hatten den Sieg verdient gehabt, gerade nach den ärgerlichen Niederlagen gegen Illtal und Budenheim.“

In Anbetracht der Ergebnisse der Konkurrenz war dieser doppelte Punktgewinn noch wichtiger, da Kastellaun/Simmern unentschieden in Bingen spielte und der TV Nieder-Olm die VTZ Saarpfalz bezwang. Eben jener TV Nieder-Olm ist am kommenden Samstag, 23.04.2016 um 18.00 Uhr dann zu Gast auf dem Mallendarer Berg. Bei diesem 4-Punkte-Spiel hoffen die Löwen wieder auf die volle Unterstützung der Fans.

Es spielten für den HVV: S. Stein und Burgard (beide im Tor), Hertz (6), Baldus (5/1), Gerdon (9/2), Woods (4), Meder (1), Lohner (1), Schäfer (1), D. Stein, J. Schleier, Graulich, Jackmuth.