Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar

HV Vallendarverliert erstmals seit vier Wochen

Vallendar. Irgendwann musste es ja wieder einmal passieren. Der Höhenflug des HVV endete am vergangenen Wochenende mit einer verdienten 27:21-Niederlage beim starken Aufsteiger TV Bitburg. Dabei hatten die Löwen zuvor vier Spiele in Serie gewonnen, sich in der Spitzengruppe festgesetzt und die gesamte Liga kräftig durcheinandergewirbelt – es gipfelte vergangene Woche im Heimsieg über die HSG Worms.

Die letzten Erfolge erstaunten, zogen sich die Personalsorgen von Trainer Wolfgang Reckenthäler doch schon beinahe durch die gesamte Hinrunde. Bereits nach zwei Spieltagen verlor man Neuzugang Kalani Schmidt (Kreuzbandriss), dann war Tin Orelj lange verletzt, ehe er den HVV schließlich verließ.

Stefan Baldus steht nur sporadisch zur Verfügung, und dann brach sich Spielmacher Merlin Busse nach wenigen Spielen den Daumen. Immerhin gab Busse am Wochenende sein Comeback, doch ihm war die fehlende Spielpraxis anzumerken.

So stand auch die Partie beim TVB erneut unter keinem guten Stern, denn auch Andreas Reckenthäler hat seine Handballschuhe vorerst wieder an den Nagel gehängt. Zudem musste Kilian Graulich kurzfristig passen, er weilte berufsbedingt in Singapur.

Bei arktischen Temperaturen in der Edith-Stein-Hauptschule startete der Gastgeber furios in die Begegnung.

Schnell führten die Bierstädter mit 2:0, doch von da an flaute die Begegnung zunächst etwas ab. Nach neun Minuten lag Bitburg mit 3:1 in Front. Vallendar spielte im Angriff konzeptlos und suchte viel zu früh den Abschluss.

Die offensive und aggressive TV-Defensive agierte mit viel Laufarbeit und unterband die Vallendarer Angriffsversuche konsequent.

Immer wieder landeten die Würfe der Löwen im Block der Gastgeber oder in den Händen des gut aufgelegten Schlussmanns. Vallendar fing sich erst nach gut zehn Minuten, holte durch schnelle Gegenstöße auf und konnte schließlich beim 5:4 erstmalig in Führung gehen. Doch dies sollte der letzte Vorsprung der Gäste an diesem Abend bleiben, fortan war nur noch Bitburg im Vorwärtsgang. Bis zur Pause setzte sich der TVB auf 14:9 ab.

In der Kabine beruhigte Reckenthäler seine junge Mannschaft, forderte vor allem ein besseres Zweikampfverhalten und bessere Absprachen in der Abwehr.

Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt: Nach der Pause machte Bitburg da weiter, wo es vor dem Seitenwechsel aufgehört hatte. Mit einem Zwischenspurt setzte sich der Gastgeber entscheidend auf 20:12 (42. Minute) ab.

Der HVV lief nur hinterher und fand an diesem Abend kein Mittel gegen einen TVB, der tief im Abstiegskampf steckt und dementsprechend hochmotiviert auftrat. Nach einigen Wechseln des TVB kamen die Löwen nochmals heran, doch zu mehr als einer kleinen Ergebniskosmetik reichte es auch nicht mehr. Phasenweise schickte Wolfgang Reckenthäler einen siebten Feldspieler auf die Platte, doch auch diese taktische Maßnahme setzte sein Team, anders als in den Vorwochen, nicht befriedigend um. Schließlich unterlag der HVV verdient mit 27:21 und gab den dritten Tabellenplatz vorerst ab. Die Bitburger konnten sich etwas Luft im Kampf gegen den Abstieg verschaffen, die Mannschaft des Trainer-Gespanns Enders/Lauer rangiert nun auf dem 13. Tabellenplatz.

Es spielten für den HVV: Burgard, S. Stein, Schenk (alle im Tor), Hertz (4/1), Lohner (3), Baldus (4), Busse (1), Offermann (5/2), Woods (1), Meder, D. Stein (2), Schleier (1).

Vorschau

Am kommenden Samstag, 10. Dezember, um 18 Uhr steht dann das letzte Spiel im Jahr 2016 auf dem Programm. Zu Gast in der Sporthalle auf dem Mallendarer Berg in Vallendar ist die TSG Friesenheim II. Gegen die Pfälzer möchte der HVV nochmals sein ganzes Können präsentieren, um im Anschluss mit seinen treuen Fans bei der traditionellen Weihnachtsfeier den bisherigen Saisonverlauf zu feiern.