Haiderbach. Die „Unschlagbaren“ sind geschlagen. Gegen eine hungrige Haiderbacher Mannschaft hat es den Tabellenersten erstmals in dieser Saison erwischt. Die einzig gute Nachricht an diesem Tag war die von der Niederlage des Tabellenzweiten Niederahr, der andernfalls gefährlich nah herangekommen wäre und kommende Woche im Spitzenspiel sogar vorbeiziehen hätte können. Und trotzdem ist weiterhin Spannung drin im Aufstiegskampf, und vielleicht war diese Niederlage der notwendige „Hallo wach“-Effekt für diejenigen, die sich schon als Aufsteiger sahen.
Von Beginn an waren die Gastgeber heute die aktivere, ballsicherere und zweikampfstärkere Mannschaft. Die Herschbacher verschliefen dagegen die ersten 45 Minuten völlig und wirkten nahezu überrumpelt von der Spielstärke der Haiderbacher. Dass die Gastgeber heute einfach präsenter waren, bewies das erste Tor sinnbildlich. Ein Rückpass zu Herschbachs Keeper Jonas Weber wurde viel zu lasch gespielt, was Michael Günster (08.) in weiser Voraussicht ausnutzte und frei vor dem Tor zum Führungstreffer verwertete. Das frühe Tor sollte den Spitzenreiter jedoch keinesfalls aufwecken; stattdessen spielten die Hausherren munter nach vorne, sodass die Evrem-Elf froh sein konnte, mit nur einem Tor Rückstand in die Kabine zu gehen. Doch die Vorentscheidung fiel gleich nach dem Wiederanpfiff, als Haiderbach einen mustergültig vorgetragenen Konter durch Andreas Krobb (56.) zum 2:0 abschloss. Erst jetzt wachte die SGH auf und fing an, Fußball zu spielen. Doch mehr als der Anschlusstreffer, Michael Hörle traf zwanzig Minuten vor Spielende, sollte gegen stark verteidigende Gastgeber nicht mehr gelingen.
Herschbachs Trainer Erhan Evrem war dementsprechend verärgert nach der Partie: „Das Spiel heute hat gezeigt, dass man mit angezogener Handbremse in dieser Klasse kein Spiel gewinnen kann. Ich denke aber, dass diese Niederlage meinen Spielern eine Lehre war. Nächste Woche werden wir wieder eine andere SGH sehen.“ Und das ist auch notwendig, denn in der kommenden Woche kommt der Verfolger TuS Niederahr zum Duell.
SG Herschbach-Schenkelberg: Jonas Weber, Haci Levent, David Horn, Tobias Wilk, Sven Dickopf, Manuel Zemmin, Pascal Bertram, Maher Mroue, Kevin Hörle, Diego Botte, Tamer Türk; eingewechselt: Leon Schenkelberg, Jakob Aller, Marcel Hoffmann.