VLN Langstreckenmeisterschaft geht mit furiosem Finale zu Ende

Mies und Schrey sind VLN-Meister

Mies und Schrey sind VLN-Meister

Die Vizemeister und Gewinner der erstmals ausgetragenen Cayman GT4 Trophy Marc Hennerici und Moritz Oberheim.

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Renndebüt für die vor wenigen Wochen der Öffentlichkeit präsentiert Audi RS3 LMS.

Mies und Schrey sind VLN-Meister

Nach dem erfolgreichen Rennen ehrte das RTR Team bei der Saisonabschluss- und Meisterfeier im GT3 Hotel Eventhaus in Barweiler seine Stammpiloten. (v.li.) Marcel Hoppe, Moritz Gusenbauer, Alex Autumn, Marc Hennerici, Moritz Oberheim und „Airgee“ nicht im Bild Christian Menzel.

Mies und Schrey sind VLN-Meister

Auch bei widrigen Witterungsbedingungen ließen es sich die Fans, wie hier im Bereich Brünnchen, nicht nehmen, das Finale live mitzuerleben.

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Rang 2 beim Finale für den BMW M235i Cup (Eifelblitz) von Scheid-Honert Motorsport.

Mies und Schrey sind VLN-Meister

Der Eifelblitz auf der Verfolgung des BMW M235i Cup mit VLN Meister Alexander Mies.

Nürburg. Mit dem 41. DMV Münsterlandpokal verabschiedete sich am vergangenen Samstag die VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring aus der Saison 2016. Trotz widriger Witterungsbedingungen hatten es sich Tausende von Fans nicht nehmen lassen, auf der schönsten und längsten Rennstrecke der Welt, das Finale live mitzuerleben. Traditionsgemäß ging es beim letzten Lauf des Jahres für die Fahrer nicht nur um den Siegerpokal, sondern auch um einen Schinken für die Klassensieger, was der Veranstaltung auch den Beinamen „Schinkenrennen“ einbrachte.

Einer dieser begehrten Schinken sicherten sich mit ihrem dritten Gesamtsieg in der Saison 2016, Christopher Mies (Heiligenhaus) und Connor De Phillippi (USA) im Audi R8 LMS von Land Motorsport. Mit diesem Erfolg errang das Duo auch die VLN-Speed-Trophäe. In dieser Wertung platzieren sich nach dem aktuellen Formel-1-Punkteschema die besten Teams in der Gesamtwertung eines jeden Rennens in einer eigenen Tabelle. Hinter den Rennsiegern fuhren Jörg Müller (Schweiz) und Nico Menzel (Kelberg), Sohn von Nordschleifen-Routinier Christian Menzel (Kelberg) mit einem BMW M6 GT3 vom BMW-Teams RBM als Zweite ins Ziel. Auf Rang drei folgten die BMW – Markengefährten Christian Krognes (Norwegen), Victor Bouveng (Schweden) und Jesse Krohn Finnland) vom Team Walkenhorst Motorsport mit einem weiteren M6 GT3.

Drei Teams hatten sich zunächst beim VLN-Finale vom Start weg einen spannenenden Kampf um die Spitze geliefert. Von der Poleposition aus gestartet, setzte sich zunächst Jörg Müller an die Spitze der 140 gestarteten Fahrzeuge. Diese musste er aber in Runde drei an Lance David Arnold (Duisburg) im Haribo Mercedes AMG GT3 abgeben. Zu diesem Zeitpunkt noch in Lauerstellung auf Rang 3 der später siegreiche Audi von Land Motorsport. Dem packenden Dreikampf setzte Uwe Alzen durch einen Unfall in der 18. Runde ein vorzeitiges Ende.

Die Nutznießer waren Nico Bastian (Stuttgart), Maximilian Buhk Schwarzenbek) und Clemens Schmidt (Österreich), die somit im Mercedes-AMG GT3 von HTP Motorsport als Vierte die Ziellinie überquerten. Auf Position fünf folgten Sebastian Asch (Ammerbruch), Marc Gassner (Essen) und Florian Strauss (Berlin) im Zakspeed Nissan NISMO GT3. Der Frikadelli Porsche 911 GT3 R mit Sabine Schmitz (Barweiler), Patrick Huisman (Niederlande) und Norbert Siedler (Österreich) beendete das Saisonfinale als Sechster. Nach dem Rennen resümierte Klaus Abbelen (Barweiler) „Das Ergebnis geht in Ordnung. Wir hatten uns vorgenommen, weiter nach vorne zu fahren. Aber unser Auto war im Regen nicht so schnell wie von uns erhofft. Die Zweistoppstrategie hat funktioniert. Wir haben auf nasser Strecke zehn Runden mit Regenreifen gedreht und neun Umläufe mit Intermediate. Am Ende konnte Norbert in seinem Stint dreimal die schnellste Rennrunde hintereinander vorlegen. Dies unterstreicht, wie gut die Performance des Autos und des Teams war.“

Auf den weiteren Plätzen folgten Thomas Mutsch (Bitburg) und Felipe Fernandes Laser (Leipzig) im SCG003C von der Scuderia Cameron Glickenhaus mit Platz sieben. Rang acht für Georg Weiss (Monschau), Oliver Kainz (Mayen), Jochen Krumbach (Eschweiler) und Mike Stursberg (Wermelskirchen), die damit auch das Prädikat des bestplatzierten Manthey Piloten inne hatten. Der zweite Walkenhorst BMW und der Porsche 911 GT3 Cup von Black Falcon mit Alexander Toril Boquoi (Kempen) und Tim Scheerbarth (Dormagen) beschlossen die Top 10.

Auch wenn die Meisterschaft schon beim vorletzten Rennen der Saison 2016 entschieden wurde, ruhten sich die neuen Meister Michael Schrey (Wallenhorst) und Alexander Mies (Heiligenhaus) nicht auf ihren Lorbeeren aus und fuhren ihren 8. Klassensieg im BMW M235i ein. Bei der Übernahme der Start-Nummer 1 für die VLN Saison 2017 unterstrichen die beiden Piloten von BONK Motorsport, das sie auch 2017 die Titelverteidigung gemeinsam in Angriff nehmen würden. Das Duo ließ aber offen, ob diese erneut mit einem BMW M235i erfolgen würde. „Für mich ist das der größte motorsportliche Erfolg“, jubelt Mies, und Schrey fügte freudig hinzu: „Ein überwältigender Moment. In der Auslaufrunde sind bei mir die Tränen geflossen, da fiel der ganze Druck ab. Ich habe mich daran erinnert, dass mein Vater vor fast 30 Jahren auch VLN-Champion wurde.“

Mit dem Sieg von Mies und Schrey blieb für das Team von Scheid-Honert Motorsport ein weiteres Mal nur der zweite Klassen Rang. Insgesamt belegte das Fahrerduo des „Eifelblitz“ Thomas Jäger (Österreich) und Rudi Adams (Nohn) sieben mal eine Podiumsplatzierung in der BMW M235i Cup Wertung.

Bei den Lokalteams zeigten sich mit dem Gewinn der inoffiziellen Vizemeisterschaft die Piloten des Adenauer-Teams von raceunion Teichmann Racing am erfolgreichsten in der Meisterschaftstabelle. Zusätzlich dominierte das Team mit den Vizemeistern Marc Hennerici (Mayen) und Moritz Oberheim (Schermbeck) in der Saison 2016 die erstmals ausgetragenen Cayman GT4 Trophy. Von den insgesamt 10 Starts konnte das Team von raceunion Teichmann Racing neun Erfolge für sich verbuchen. Acht davon gingen an Hennerici und Oberheim, die sich damit bereits vorzeitig, nach dem 8. Lauf, den Titel in der Cayman GT4 Trophy gesichert hatten. Einen weiteren Sieg fuhren Moritz Gusenbauer (Konstanz) und Marcel Hoppe (Lennestadt) für das Team ein. Auch beim Saisonfinale erreichten alle drei eingesetzten Fahrzeuge das Podium in ihrer jeweiligen Klasse. Auf den zweiten Platz in der Gruppe H von Alex Autumn (Adenau), Marcel Hoppe und Moritz Oberheim ist man bei RTR besonders stolz. Das Trio lieferte im Payment Porsche eine spannende Aufholjagd, da man nach einer unfallbedingten Reparatur erst 6 Minuten nach dem Start das Rennen aufnehmen konnte. Marc Hennerici und Moritz Oberheim siegten auch zum Abschluss in der Cayman GT4 und Moritz Gusenbauer und Oskar Sandberg (Insul) überquerten die Ziellinie auf Platz drei der Cayman Trophy.

Im Rahmen des VLN-Finale feierten die von Phönix Racing erstmals eingesetzten brandneuen Audi RS3 LMS ein erfolgreiches Renndebüt. Dabei sorgten die TCR-Renner, die erst vor wenigen Wochen auf dem Autosalon in Paris der Öffentlichkeit präsentiert wurden für reges Interesse in der Boxengasse. Im Feld der 140 Teilnehmern belegten Jordi Gene (Spanien) und Kelvin van der Linde (Südafrika) sowie Rahel Frey (Schweiz) und Christopher Haase (Kulmbach) mit den beiden RS3 Fahrzeugen die Gesamtränge 17 und 22 und waren dazu noch die schnellsten TCR-Autos im Feld. Nicht gut verlief das Rennen dagegen für Frank Stippler (Bad Münstereifel), Nicolja Moller Madsen (Dänemark) und Nico Verdonck (Belgien mit die den GT3 Boliden von Phoenix nach zwei Stunden in der Box abstellten.

Einen erfolgreichen Saisonabschluss hielt das Rennen auch für Michael Mönch (Adenau) bereit. Mönch belegte gemeinsam mit seinen Teamkollegen Oliver Frisse (Rüthen) und Jan von Kiedrowski (Oldenburg) den 3. Rang in der Klasse V4.

Bevor die Teams in die Planung für die voraussichtlich auf neun Läufe reduzierte VLN-Saison 2017 einsteigen, steht für die erfolgreichen Fahrerinnen und Fahrer der Saison 2016 am 19. November noch die Jahressiegerehrung auf dem Terminkalender. Vom 26. November bis zum 4. Dezember 2016 präsentiert sich die VLN auf der Essen Motor Show in Halle 6, Stand 100.