Andernach. Im Nachbarschaftsduell „Linksrheinisch“ gegen „Rechtsrheinisch“ boten beide Mannschaften den Zuschauern in der gut besuchten Andernacher Realschulhalle ein sehr unterhaltsames und teilweise äußerst spannendes Spiel. Dabei kamen die Gastgeber zunächst gut in die Begegnung und lieferten in Angriff und Abwehr eine ansprechende Leistung. Die Gäste aus Bendorf wussten ihrerseits immer wieder ihren Kreisläufer gut in Szene zu setzen, was bis Mitte der ersten Halbzeit zu einer ausgeglichenen Partie führte. Erst als die Gäste ihren Spielmacher Rene Engler aufs Parkett brachten, schien sich das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden. Immer wieder wusste er mit seinem schnellen Antritt entsprechende Lücken zu reißen und seine Nebenleute erfolgreich in Szene zu setzen. Die HSV hingegen nahm sich in dieser Phase im Angriff zu viele unvorbereitete Würfe und hatte aber auch bei einigen Abwehraktionen ausgesprochen Pech. So wurde aus einer 8:6-Führung bis zur Halbzeit ein 11:15-Rückstand. Man weiss nicht, was Coach Kobusch in der Halbzeitpause seinem Team gesagt hat. Offensichtlich hatte er aber die richtigen Worte gefunden, denn die HSV-Akteure kamen hochkonzentriert aus der Kabine und schafften es innerhalb von sechs Minuten den Rückstand zu egalisieren. Gegen den wieder eingewechselten Rene Engler ordnete Kobusch eine Manndeckung an, was auch Wirkung zeigen sollte. Dessen Mitspieler wussten offensichtlich mit den so entstehenden freien Räumen wenig anzufangen. Zudem stand die HSV-Abwehr nun auch wesentlich kompakter und HSV-Keeper Michi Stitz vereitelte eine Bendorfer Chance nach der anderen. Fünf Minuten vor Schluss war beim Stand von 23:23 wieder alles offen. Nach dem 24:23 für die Gastgeber folgte eine wohl vorentscheidende Szene. Nachdem Michi Stitz wieder einen Wurf der Gäste entschärft hatte, war es zunächst unklar, ob es Abwurf oder Einwurf für Bendorf geben sollte, wobei die Schiedsrichter dann auf Abwurf entschieden. Während die Gäste noch protestierten, handelte Sitz gedankenschnell, passte den Ball auf den vorne freistehenden Philipp Klein, der unter dem Jubel der Zuschauer das 25:23 erzielte. Abgeklärt und souverän ließ sich die HSV in den letzten beiden Spielminuten den Erfolg nicht mehr aus der Hand nehmen und feierte damit einen hochverdienten Heimsieg.

Fazit von Trainer Kobusch: „Natürlich freue ich mich riesig über den Heimerfolg. Besonders stolz macht mich allerdings, dass wir wiederum mit lediglich einer Zeitstrafe durchs Spiel gekommen sind und es dabei geschafft haben den Gegner bei nur 24 Toren zu halten.“

Unmittelbar nach Spielende wurde auch endlich das Geheimnis gelüftet und der neue Trainer für die kommende Saison verkündet: Künftig wird Hermann-Josef Häring, ein ausgewiesener Fachmann und exzellenter Kenner der regionalen Handballszene, die Geschicke der ersten Mannschaft leiten.

Für die HSV spielten: Daniel Skerlak, Michael Stitz; Peter Bieg (5), Frederik Daun (4), Raoul Gärtner (2/1), Philipp Klein (3), Jannik Lenz (3/3), Yannik Mehlem (5), Jasmin Music, Dominik Reimer (2), Kevin Scholl, Julian Wansorra (3).