TC Grafschaft lebt SolidAHRität

Personelle, materielle und finanzielle Hilfen wurden vermittelt

Personelle, materielle und finanzielle Hilfen wurden vermittelt

Fluthelfer aus ganz Deutschland bei der abendlichen Nachbereitung der Eindrücke aus dem zerstörten Ahrtal. Die Nähe zum Helfer-Shuttle war dabei sehr hilfreich. Foto: privat

Grafschaft-Nierendorf. Mitte Juli hat mit der Flutkatastrophe ungeahnten Ausmaßes im Ahrtal eine neue Zeitrechnung begonnen. Auch der Tennisclub Grafschaft ist – zumindest mittelbar – betroffen. Mehrere Vereinsmitglieder sind mit ihren Familien existentiell geschädigt, befreundete Vereine haben ihre Clubanlagen verloren. Der TC Grafschaft hat sofort begonnen, alle Möglichkeiten zur Hilfestellung zu nutzen. So entstand nach wenigen Tagen ein Zeltlager. Feldbetten, Dusch- und Waschmöglichkeiten, Vollverpflegung – es wurde alles getan, damit die Fluthelfer sich nach getaner Arbeit erholen und auf die nächsten Arbeitseinsätze vorbereiten konnten. In den Wochen nach der Flut wurden so ca. 800 Übernachtungen vermittelt, an einzelnen Tagen bevölkerten bis zu fünfzig Gäste die Clubanlage. Das Angebot wird jetzt heruntergefahren, da das Land, vertreten durch die ADD, auf dem benachbarten Sportplatz zwischenzeitlich ein Helfercamp mit 500 Schlafplätzen betreibt, in dem nach Abzug der Blaulichtorganisationen nun auch private Helfer untergebracht werden. Der TC Grafschaft stellt dazu zwei der vier Tennisplätze für Sanitäreinrichtungen zur Verfügung. Auf den restlichen Plätzen wird geschädigten Vereinen die Möglichkeit zum Tennisspielen geboten. Auch Politprominenz war zwischenzeitlich auf der Anlage, um sich nicht nur über Schäden im Ahrtal zu informieren, sondern auch mit Helfern Kontakt aufzunehmen. „Wir konnten einige Kritikpunkte zur Krisenreaktion benennen, die für die politische Aufarbeitung wichtig sind“, so der Vorsitzende Jürgen Kaster, der im Fraunhofer Institut in Wachtberg beruflich mit der Thematik befasst ist. „Unsere Anregungen flossen unmittelbar in eine Tischvorlage für den Bundestag ein“. Lobend erwähnt er die schnelle Reaktion des Finanzministeriums, das den Vereinen schnell und unbürokratisch die Option zur Vermittlung von Spenden einräumte. „Über unser Spendenkonto konnten wir bisher mehr als 30.000 Euro von privat an privat vermitteln, zudem wichtige Materialspenden“, so Kaster. Beeindruckt zeigt er sich von den nach wie vor großen Hilfsleistungen aus ganz Deutschland: „Aus Markt Indersdorf, Kreis Dachau, kommen viele Elektriker zu uns, die gezielt im Ahrtal Notinstallationen vornehmen. Befreundete Schachvereine, u.a. aus Nickenich und Gusenburg, haben wochenlang Einnahmen gesammelt und gespendet. Manche Helfer sind schon seit Anfang August hier oder kommen zum wiederholten Mal ins Helfercamp. Die Unterstützungsleistungen sind enorm. Sie betreffen personelle, materielle und finanzielle Hilfen. Und sie sind zudem auch gut für die geschundenen Seelen der Betroffenen.“ Dabei hatten manche Flutopfer befürchtet, sie wären nach zwei Wochen vergessen. Informationen und Spendenkonto unter: www.tc-grafschaft.de.