Team Autohaus Nett Motorsport bei Race 4 Hospiz

Warmherziges Projekt bei Eiseskälte

Warmherziges Projekt bei Eiseskälte

Niklas Nett (im Kart), mit v.l. Leon Dreiser, Daniel Zeyen, Marvin Nett, Achim Nett und Jürgen Nett. Privat

Mayen/Essen. Die Temperaturen auf der Daytona Kartbahn in Essen wurden dem namensgebenden Badeort in Florida sicher nicht gerecht, wohl aber die gebotene Rennaction, die sich hinter dem dortigen 24h Rennen oder den legendären Daytona 500 beileibe nicht verstecken musste. Insgesamt 26 Teams – unter den Fahrern viele bekannte Gesichter aus der VLN Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring – gingen an den Start de auf neun Stunden angesetzten Rennens. Um in der Analogie des US-Rennsports zu bleiben: Das Team von Autohaus Nett Motorsport aus Mayen musste man trotz 40-jähriger Historie als „Rookies“ bei dieser Veranstaltung bezeichnen, und die Neulinge bezahlten im Qualifikationstraining der in Sachen Material und Strecke weit erfahreneren Konkurrenz Lehrgeld: circa drei Sekunden büßte man auf der 1600m langen Indoor-Strecke ein – Platz 22. Startfahrer Daniel Zeyen konnte zu Beginn jedoch sofort einige Plätze gutmachen, allerdings um nur kurze Zeit von einem Kontrahenten umgedreht zu werden und wieder erheblich an Zeit zu verlieren. Achim Nett übernahm und konnte einige Plätze gutmachen, doch das Team stellte sich aufgrund der mangelnden Erfahrung in der Folge mehrere Male selbst ein Bein. Laut Reglement musste bei Ein- und Ausfahrt in die Boxengasse ein Buzzer betätigt werden und ein vorgegebenes Zeitfenster eingehalten werden. Vergessen zu drücken, zu spät gedrückt, zu früh gedrückt – das Team haderte mit diesem Passus, bekam mehrere Zeitstrafen aufgebrummt und pendelte so zwischen den Plätzen 14 und 22 hin und her. Doch sei an dieser Stelle daran erinnert, dass der Spaß und vor allem der gute Zweck im Vordergrund der neunten Auflage des Rennens standen: Der gesamte Erlös kommt dem Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe zugute. Teamintern zeigte sich das Team erstaunlich ausgeglichen: Alle sechs Fahrer bewegten sich innerhalb einer Sekunde, wobei die „Nett Youngsters“ Marvin Nett, Niklas Nett und Leon Dreiser teils schneller waren als die sprichwörtlichen „alten Hasen“ und auch konditionell keinerlei Mühe hatten, die 40 Minuten dauernden Turns durchzufahren. Zu dieser Leistungsbereitschaft hat sicher auch die Anwesenheit mehrerer eigens in den Ruhrpott angereister Fans beigetragen. Und so zog Teamchef Jürgen Nett nach Rennende und einem 21. Platz ein positives Fazit: „Wir haben eine Menge Spaß gehabt, viel gelernt und werden bei unserem nächsten Einsatz sicherlich vieles besser machen.“Andreas Krein