Rudergesellschaft Lahnstein (RGL)

Was machen Ruderer im Winter?

Lahnstein. Wenn im Herbst die Uhr von Sommer- auf Winterzeit umgestellt wird, endet für die Sportler der Rudergesellschaft Lahnstein (RGL) die Möglichkeit, ihr Training auf der Lahn zu absolvieren. Da alle Trainer der RGL, neben ihrer ehrenamtlichen Arbeit am Verein, einem Vollzeit-Beruf nachgehen, kann das Training die Woche über nicht vor 16 Uhr stattfinden. Das Rudern auf dem Wasser ist somit vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr möglich. Das bedeutet aber nicht, dass ab diesem Zeitpunkt das Training bei der RGL eingestellt ist. Ganz im Gegenteil!

Wie bei allen Sommersportarten, werden auch beim Rudern die erfolgreichen Sportler im Winter „geformt“. Während im Sommer in den Einheiten auf dem Wasser viel auf die Technik im Boot geachtet wird, liegt im Winter das Hauptaugenmerk auf dem Kraft- und Ausdauertraining.

Derzeit kommen bis zu 20 Kinder und Jugendliche zum Training der RGL. Je nach Zielsetzung der Sportlerinnen und Sportler stehen bis zu acht (!) Trainingseinheiten die Woche auf dem Plan.

Die Jüngsten, zurzeit elf Jahre alt, trainieren zwei- bis dreimal die Woche. Für die „Kleinen“ steht ein abwechslungsreiches Programm im Vordergrund, damit sie den Spaß am Training und am Rudern über die kalten und dunklen Wintertage nicht verlieren. Im Sommer werden sie dann im Boot auf die ersten Regatten vorbereitet. Mit Rad fahren, Ergometer rudern, Stepper, Stabilisierung der Muskulatur und leichtes Krafttraining stehen den Trainern der RGL einige Möglichkeiten im vereinseigenen Kraftraum zur Verfügung um die jungen Sportler „bei der Stange zu halten“.

Etwas anders sieht es da bei den „erfahrenen Rennruderern“ aus. Hier steht im täglichen Training ganz klar die Steigerung der Kraft und Ausdauer im Fokus. Ergometer-Einheiten dauern in der Regel zwischen 70 und 100 Minuten. Diese werden teils in konstantem Tempo und teils in unterschiedlich belastenden Pulsbereichen durchgeführt. Die entsprechenden Pulsbereiche werden bei jedem Sportler in sogenannten Laktattests ermittelt und sind damit speziell für jeden einzelnen bestimmt. Neben den Ausdauereinheiten auf dem Ergometer stehen mindestens zweimal Krafteinheiten pro Woche auf dem Programm. Diese dauern in der Regel um die zwei Stunden. Um die Krafteinheiten ebenso effektiv wie die Ausdauereinheiten gestalten zu können, werden regelmäßige Krafttests durchgeführt um das passende Trainingsgewicht für jeden Sportler und jede Übung zu ermitteln. Aufgelockert wird das lange Wintertraining der Rennruderer durch ein Trainingslager in den Weihnachtsferien. Hier geht es entweder zu einem Ski-Trainingslager in die Berge oder zum Rad fahren in die Sonne. Auch stehen weitere Leistungsüberprüfungen auf dem Wasser und dem Ergo an. So können sich die Trainer der RGL schon frühzeitig ein Bild über den aktuellen Leistungsstand ihrer Schützlinge machen. Am Ende des harten Winters geht es dann in den Osterferien für alle potenziellen Regatta-Starter zum Wassertrainingslager. Hier werden die letzten Grundlagen für die anstehende Saison gelegt.

Resümierend bleibt zu bemerken „ohne Fleiß, kein Preis“ …aber Spaß muss es auch machen.