Niederlage für die SG OASF/Barweiler

Zu spät aufgewacht

Barweiler. Am bisher wärmsten Tag des Jahres war ein absolutes Spitzenteam zu Gast auf dem Barweiler Sportplatz, welches unmittelbar in den Kampf um den Aufstieg involviert ist. Somit wusste die Heimmannschaft um die Stärke dieses Gegners und um die Schwere der Aufgabe. Dennoch sah man sich nicht chancenlos, zumal am Osterwochenende ein Favorit hatte geschlagen werden können. Wie in den letzten Partien wurde auch diesmal die Aufstellung im Vergleich zur letzten Partie, der gleichermaßen unnötigen wie bitteren Niederlage gegen die FSG Bengen, auf mehreren Positionen verändert.

In der Anfangsphase fand die Oberahrtaler Elf absolut nicht ins Spiel, was auch prompt nach sieben Minuten bestraft wurde. Bei einem Angriff über die rechte Seite konnte sich ein Bad Bodendorfer spielend leicht im eins-gegen-eins gegen seinen Gegenspieler durchsetzen und durfte anschließend unbedrängt eine Flanke schlagen. Das folgende Kopfballduell konnte ein OASF-Verteidiger zwar für sich entscheiden, jedoch landete der Ball direkt vor den Füßen des am langen Pfosten lauernden Driton Qygalla, der sich nicht zweimal bitten ließ und präzise in die lange Ecke einschob. Auch nach diesem frühen Rückstand sah man sich weiterhin in die Defensive gedrängt.

Der nächste Abschluss sollte auch sogleich für den nächsten Nackenschlag sorgen. In der 17. Spielminute segelte eine weite Flanke von der linken Seite in den heimischen Strafraum und fand mit Andre Suckow einen vollkommen unbehelligten Abnehmer. Als dieser den Ball annahm, rutschte der noch am nächsten postierte Verteidiger unglücklich aus, sodass der Weg für den Gästespieler frei war, der mit einem wuchtigen Linksschuss Torwart Marcel Ley zum 0:2 tunnelte.

In der Folge verbesserte sich das Spiel der Gastgeber leicht. Zumindest konnten nun vermehrt Zweikämpfe im Mittelfeld gewonnen und die Kombinationen der Sinziger Vorstädter häufiger unterbunden werden. Die Qualität bei eigenem Ballbesitz blieb allerdings überschaubar. Mangels Anspielstationen im Mittelfeld blieb den Verteidigern oft nichts anderes üblich, als auf lange Schläge zu setzen, die die beste Defensive der Liga aber nicht im Geringsten in Verlegenheit brachten. Zumindest konnte man den Gegner eine Zeit lang vom eigenen Tor fernhalten. Dies änderte sich in der 39. Minute bei einem Angriff über die rechte Seite. In dieser Szene reichte ein Querpass ins Zentrum, um zwei Innenverteidiger aus dem Spiel zu nehmen, bevor der verbliebene Markus Müller im Strafraum gegen Suckow zu spät kam und den Abschluss nur mit einem Foul verhindern konnte, sodass die Gäste einen berechtigen Elfmeter zugesprochen bekamen. Diesen setzte Stefan Strohe allerdings neben das Tor, sodass das Spiel zur Pause noch nicht entschieden war.

Steigerung in der 2. Halbzeit

Nach Wiederanpfiff war eine klare spielerische Steigerung im Spiel der Hausherren zu erkennen. Endlich gelang es, das Spiel ruhig aus der Defensive heraus aufzubauen, Ballstafetten über mehrere Stationen zu spielen und Bad Bodendorf zeitweise sogar in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Innerhalb weniger Minuten besaß man drei hochkarätige Gelegenheiten zum Anschlusstreffer. Zur ersten kam Max Metzen, der nach einem auf den langen Pfosten gezogenen Freistoß von Justin Fries freistehend abschließen konnte, das Tor aus wenigen Metern mit einem Volleyschuss allerdings verfehlte. Erneut Max Metzen war auch an der nächsten Top-Chance beteiligt, als der SCB-Torwart beim Versuch, seine Flanke abzufangen, vom eigenen Mitspieler behindert wurde und somit nicht an den Ball kam. Dadurch hatte Luka Cläsgens nur noch einen Feldspieler und das leere Tor vor sich, traf allerdings aus der Drehung nur die Latte. In der nächsten Aktion fand David Weber mit einem weiten Diagonalpass erneut Luka Cläsgens, der mit einem Linksschuss an Schöttler scheiterte. Anschließend wogte das Spiel hin und her, ohne dass es zu nennenswerten Abschlüssen kam. Als die Hausherren in der Schlussphase zunehmend ins Risiko gingen, sorgte der Tabellenzweite mit einem Konter für die Entscheidung.

Eine knappe Viertelstunde vor dem Anpfiff übersprintete ein Gästespieler die OASF-Abwehrreihe und fand mit einer scharfen Hereingabe den mitgelaufenen Suckow, der sich gegen den ihn verfolgenden Verteidiger durchsetzte und aus zentraler Position sicher einnetzte. Bis zum Ende plätscherte die Begegnung mehr oder weniger dahin.

Keine Tore für die Heimmannschaft

Zwei unterschiedliche Halbzeiten bekamen die Zuschauer am Sonntagmittag zu sehen. Leider verschliefen die Gastgeber die Anfangsphase komplett und machten es dem Gegner durch Zweikampfschwäche und Stellungsfehler viel zu einfach, Torchancen herauszuspielen und diese auch zu nutzen. Im Anschluss an das schnelle 0:2 gelang es zumindest – mit Ausnahme der Elfmeter-Situation - defensiv stabil zu stehen. Nach der Pause zeigte die Mannschaft von Fabian Hideg dann endlich ihre spielerische Qualität und brachte die beste Abwehr der Liga einige Male ins Wanken. Wenn man aber gegen eine Spitzenmannschaft punkten will, muss man die vorhandenen Chancen auch nutzen, was leider nicht der Fall war. Zudem pfeift kein Schiedsrichter dieser Welt, wenn man zwar absolut elfmeterreif im Strafraum gefoult wird, dann aber mit allen Mitteln versucht auf den Beinen zu bleiben. Dass keine Tore für die Heimmannschaft fielen, ist in erster Linie auf mangelnde Kaltschnäuzigkeit und Cleverness zurückzuführen, die Bad Bodendorf auf der anderen Seite dreimal unter Beweis stellte. Aufgrund der äußerst einseitigen ersten 20 Minuten geht der Sieg der Gäste aber auch absolut in Ordnung.

Oberahrtal dagegen musste in den fünf aufeinanderfolgenden Heimspielen die vierte Niederlage einstecken. Vieles hätte man in den vergangenen zwei Wochen in die richtigen Bahnen lenken können, was jedoch verpasst wurde. Somit wird man sich darauf einstellen müssen, bis zum Schluss gegen den Abstieg zu spielen. Dass die Mannschaft in jeder Hinsicht genug Potenzial hat, ist in mehr oder weniger langen Phasen fast jedes Spiel immer wieder zu erkennen, jedoch konnte dieses bisher viel zu selten über die volle Spielzeit abgerufen werden. Nur wenn man dieses Problem abstellen kann, wird man den Klassenerhalt schaffen.

Pressemitteilung

SG OASF/Barweiler