FDP Vallendar

Dialogmit dem Interims-Betreiber der Neuen Stadthalle Vallendar

Dialogmit dem Interims-Betreiber
der Neuen Stadthalle Vallendar

Die FDP Vallendar führte einen Dialog mit dem Interims-Betreiber der neuen Stadthalle.Foto: FDP Vallendar

07.03.2017 - 09:40

Vallendar. Als erstes sollte die Frage geklärt werden was überhaupt ein sogenannter „Interims-Betreiber“ ist? Ein Interims-Betreiber wird in Situationen eingesetzt, in denen es schnell gehen muss oder wenn abzusehen ist, dass die Einstellung nur eine begrenzte Zeit andauern wird. Im Falle der neuen Stadt- und Kongresshalle musste es bekanntlich schnell gehen. Denn trotz der öffentlichen Ausschreibung eines Hallen-Betreibers der VG Vallendar ließ sich kein Bewerber für die bereits im Bau befindliche Stadt- und Kongresshalle finden. Auch ein zuvor hochgehandelter Unternehmer gab kein Angebot ab. Doch vor allem dank des Nachdrucks der Vallendarer FDP, gelang es mittels eines international agierenden Konsortiums an Fachanwälten, einen Interims-Betreiber zu finden. Und das ist Herr Volker Jauch aus dem Schwabenländle.

Natürlich sind alle Bürger aus Vallendar höchst interessiert an den Geschehnissen rund um die neue Stadt- und Kongresshalle und so ist die FDP sehr glücklich darüber, dass Herr Jauch ohne zu zögern der FDP zugesagt hat, an einem Informationsabend der Liberalen über sich, aber auch über seine Tätigkeit als Interims-Betreiber der Stadt- und Kongresshalle Vallendar zu berichten. Grundsätzlich erging das Gesprächs-Angebot der VJC an alle Fraktionen. Die FDP waren aber die ersten, die „zugeschlagen“ haben. Daraus folgte ein langer, aber kurzweiliger Abend am 22. Februar im Elsch-Saal des neu eröffneten Restaurants „Herzog von Nassau“.

Herr Gerhard Gareis betonte bei der Eröffnung des Abends: „Der Job als Interims-Betreiber in Vallendar ist kein 35-Stunden-Job! Da wird er wahrscheinlich gerade erst warm!“. Herr Gareis wiederholte die Worte des designierten Interims-Betreibers bei der öffentlichen Hauptausschuss- und ATU-Sitzung der Stadt Vallendar im Januar, als Herr Jauch bis nach 22 Uhr auf seinen Tagesordnungspunkt warten musste: „Einem Hallen-Betreiber macht die Uhrzeit nichts aus, dann beginnt normal erst der Hauptakt!“.


Ein Mann mit Erfahrung


Herr Jauch begann den Dialog mit einem Schwenk aus seinem Leben. Er begann als Musiker, wie so viele in den 60er Jahren. Durch die eigenen Auftritte und entsprechende Umgebung kam Herr Jauch mit namenhaften Bands wie AC/DC schnell in Kontakt. AC/DC suchte zu der Zeit einen Tourneeveranstalter und Herr Jauch konnte als führender Mitarbeiter überzeugen. Somit sammelte er schnell viel Erfahrung mit Ticketsystemen, Abrechnung, Planung, Marketing und der Organisation von Großveranstaltungen. In späteren Jahren spezialisierte sich Herr Jauch auf das Marketing und die Konzipierung von Arenen, wie zum Beispiel die Köln Arena. Herr Jauch von VJC versicherte den Anwesenden: Er organisiert genauso gerne Kleinveranstaltungen wie Großveranstaltungen.


Nutzungskonzept


Zurzeit ist Herr Jauch an der Ausarbeitung des Gesamtkonzepts für die Vermarktung der Halle mit allem, was dazu gehört und muss die verschiedensten Interessen der Stadtratsfraktionen, der Verbandsgemeinde-Verwaltung und vor allem der Bürger und Vereine aus Vallendar unter einen „Hut“ bringen. Es existiert bisher noch kein ratifiziertes Konzept für Vermietung und Vermarktung, allerdings sei die preisliche Gestaltung für die Vermietung so gut wie abgeschlossen. Es wurde bisher jedoch noch nicht ausreichend mit der Stadt und dem Stadtrat sondiert, wie die Miete für die Vallendarer Vereine gestaltet wird. Herr Jauch antwortete auf die Frage, ob es nicht etwas spät für den Beginn der Vermarktung sei, mit einem klaren und ehrlichen „Ja!“. Er sei momentan mit den Hauptmietern im regen Kontakt, um die Belegung zu eruieren. Die Hauptmieter sind die Vereine der Stadt Vallendar, die WHU und ortsansässige Theologische Vereinigungen sowie die Stadt mit eigenen städtischen Veranstaltungen. Interessant zu wissen ist, dass sich Vallendar verpflichtet hat, um die Förderung von 70% der Bausumme zu nutzen, die Halle mit min. 51% öffentlichen Nutzern zu belegen. Hierbei, betonte er, werden alle, vor allem aber die heimischen Vereine, aktiv angegangen. Zudem ist Herrn Jauchs Prognose, die WHU betreffend, durchaus positiv und er sieht eine rege Nutzung der neuen Stadthalle durch die WHU. Allerdings kann er erst mit der freien Vermarktung der Halle beginnen, wenn die Hauptnutzer ihre Termine verbindlich fixiert haben.

Die FDP interessierte sich natürlich auch für die Konzeptionierung und Ausrichtung der neuen Stadthalle in Zusammenhang mit dem geplanten Hotelbau. Herr Jauch machte deutlich: „So lange das Hotel noch nicht steht, wird die neue Stadthalle entsprechend komplett ohne Hotel ausgerichtet und erst nach dem Bau des Hotels, wegen der möglichen Nutzung von Synergien beider Projekte, umgestaltet. Zum Beispiel im Segment Kongresse & Tagungen. Denn dann sind auch die (dort) notwendigen Übernachtungskapazitäten vorhanden. Das könnte dann auch ein Relaunch für die Stadthalle bedeuten.“.


Kosten und Nutzen der Neuen Stadthalle


FDP-Mitglied Fabian Baldus hakte bei Herrn Jauch genauer nach: „Wie ist Ihre Einschätzung, wie werden die Bürger die neue Stadt- und Kongresshalle annehmen? Denn der Bau der neuen Stadt- und Kongresshalle in dieser Größenordnung ist nicht unumstritten. Mit den hohen Baukosten und den extrem hohen Unterhaltungskosten von bislang geschätzten 560.000 Euro Minus pro Jahr, stand die neue Stadt- und Kongresshalle bereits im Schwarzbuch des Bund der Steuerzahler und in der BILD-Zeitung. So stehen verständlicherweise viele Bürger der neuen Halle durchaus skeptisch gegenüber!“. Herr Jauch gestand dazu, das Geld könne wohl tatsächlich nicht wieder reingeholt werden. Auch mit der optimalsten 100%-Belegung der Halle könne selbst er diesen Fehlbetrag nicht wieder einnehmen. Ergänzend, fügte Herr Jauch hinzu, sind in dem Jahresfehlbetrag der Stadt vier volle Arbeitsplätze enthalten und ein nicht unwesentlicher Anteil an Instandhaltungskosten. Herr Jauch argumentierte weiter: „Wenn man die Vermarktung der Stadt- und Kongresshalle standort- und marktgerecht konzipiert, kann der jährliche Fehlbetrag mit den jährlichen Ausgaben für Standort- und Tourismusmarketing sowie dem Stadtmarketing verrechnet werden. Die Ausgaben werden also durchaus nützlich für die Stadt eingesetzt und andere Aufwendungen werden hierdurch reduziert.“


Warum sie „Neue Stadthalle“ heißen sollte


Die Vallendarer müssen möglicherweise in vielen Bereichen umdenken, denn die alte Stadthalle war in den Augen des erfahrenen Hallen-Betreibers vielmehr eine Mischung aus Vereinshalle und Bürgerhaus. Nach einigem innerlichen Grübeln mussten die anwesenden FDP-Mitglieder dem tatsächlich zustimmen. So betonte Herr Jauch auch, dass der Name „Stadt- und Kongresshalle“ etwas „ungünstig“ gewählt sei, er würde den Namen gerne einfach nur in „Neue Stadthalle“ abändern. Damit würde die Halle wohl auch bei den Bürgen besser angenommen werden. Die FDP würde die Namensänderung in „Neue Stadthalle“ begrüßen, denn dieser Name ist effektiv, effizient und einfach. Zudem ist die FDP der Meinung, da die Neue Stadthalle jetzt fast vollendet ist, sollten wir Vallendarer so langsam stolz auf diese technisch durchdachte Halle mit einer enormen Außenwirkung sein. Wir Vallendarer müssen nun das Beste aus der Neuen Stadthalle machen und positiv in die Zukunft blicken.

Der Interims-Betreiber möchte vor allem die Halle für Großveranstaltungen nutzen, denn die Halle hat ein Volumen von bis zu 1.800 Stehplätzen. Mit wohlbemerkt 67 Parkplätzen unter der Halle! „Okay, reicht leider nicht, aber am Rhein sind nochmal etwa 300 Parkplätze und die Leute finden bei Veranstaltungen immer ihren Weg!“. Herr Jauch ist der Überzeugung, seine Ideen zur Vermarktung würden ihm so schnell nicht ausgehen, so sieht er auch Vermietungschancen bei AbiFi-Partys, Disco-Veranstaltungen sowie Konzert- und Jazz-Abenden. Wegen der 51% Belegung will Volker Jauch auch das Land zu Hilfe nehmen. So könnte zum Beispiel die Villa Musica dort veranstalten.

Volker Jauch strebt offenbar eine langfristige Bindung an. Nach diesem interessanten Gespräch hat er nach Ermessen der FDP dazu die nötige Erfahrung und das richtige Format.

Seitens der Stadt ist leider zurzeit keine Bürger-Informationsveranstaltung mit dem Interims-Betreiber geplant. Der Vallendarer FDP-Verband hofft darauf, dass sich dies nach der Ratifizierung des Konzepts noch ändern wird. Denn die FDP ist der Meinung, dass für das zukünftige Image und das Annehmen der neuen Stadthalle durch unsere Mitbürger viel Transparenz und Bürgernähe gegeben sein muss!

Der FDP-Verband Vallendar dankt Herrn Jauch für den interessanten Abend und seine offenen Worte zu dem Projekt, welches Vallendar zurzeit am meisten bewegt.

Pressemitteilung der

FDP Vallendar

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