Pallottiner in Limburg und Vallendar gedenken P. Richard Henkes

„Märtyrer der Nächstenliebe“starb am 22. Februar 1945 im KZ Dachau

„Märtyrer der Nächstenliebe“
starb am 22. Februar 1945 im KZ Dachau

Aufbruch zur Colenda 1942. Archiv P. Richard Henkes SAC

„Märtyrer der Nächstenliebe“
starb am 22. Februar 1945 im KZ Dachau

P. Richard Henkes SAC im Jahr 1936.

Vallendar. Am 19. Februar begehen die Pallottiner in Limburg und Vallendar den 72. Todestag von P. Richard Henkes. Der aus Ruppach-Goldhausen im Westerwald stammende Pallottiner starb im KZ Dachau, weil er sich als Häftling freiwillig zur Pflege Typhuskranker in Block 17 einschließen ließ, sich dabei infizierte und nach kurzer Zeit der Erkrankung starb.

Die Gedenkveranstaltungen zu seinem Todestag beginnen um 14.30 Uhr mit einer Andacht in der Marienkirche in Limburg und dem anschließenden Gang zum Grab von P. Richard Henkes auf dem Pallottinerfriedhof.

Um 17.30 Uhr laden die Pallottiner in Vallendar zu einer Gedenkvesper in der Philosophisch-Theologischen Hochschule ein.

Die Mitglieder der Gemeinschaft der Pallottiner werden im Rahmen des Gottesdienstes ihre Profess, das heißt ihre Ordensversprechen, erneuern.

Der Vizepostulator des Seligsprechungsprozesses für P. Richard Henkes, P. Dr. Manfred Probst SAC, wird die Ansprache halten.

Alle Freunde und Verehrerinnen von P. Richard Henkes sind zu diesen Veranstaltungen herzlich eingeladen.

Zur Person

Der im Jahr 1900 in Ruppach-Goldhausen/Westerwald geborene Pallottinerpater Richard Henkes strebte schon als Schüler im Studienheim Schönstatt (1912-1919) nach Wahrheit und Freiheit. Im Jahr 1925 wurde er zum Priester geweiht und ab 1926 war er als begeisterter und begeisternder Lehrer tätig. Ab dem Jahr 1931 wirkte er in Katscher, Frankenstein und in Branitz im östlichen Teil des damaligen Deutschen Reiches.

Nach einer Predigt am 7. März 1937 in Ruppach gegen die Nazis wurde er bei der Gestapo angezeigt, und man leitete eine Untersuchung gegen ihn ein. Sie endete mit einer Verwarnung. Ebenfalls 1937 wurde er wegen einer Äußerung gegen Adolf Hitler in Katscher/Oberschlesien angezeigt. Der drohenden Verurteilung vor einem Sondergericht in Breslau entging er durch die Amnestie beim Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.

Am 8. April 1943 wurde er wegen einer Predigt in Branitz/Oberschlesien verhaftet, in Ratibor gefangen gehalten und am 10. Juli 1943 ins KZ Dachau eingeliefert. Dort ließ er sich Ende November/Anfang Dezember 1944 freiwillig in der Zugangsbaracke 17 zur Pflege und Seelsorge Typhuskranker einschließen, steckte sich dabei an und starb am 22. Februar 1945 im KZ Dachau.

Seligsprechungsprozess

Dachauer KZ-Priester und der Richard-Henkes-Kreis haben sich seit 1982 für die Seligsprechung des Pallottiners eingesetzt.

Nach der Einigung zwischen der Bistumsleitung und den Pallottinern fand die feierliche Eröffnung des Bischöflichen Erhebungsverfahrens am 25. April 2003 in der Marienkirche der Pallottiner in Limburg statt.

Am 23. Januar 2007 konnte der damalige Limburger Bischof Franz Kamphaus mit einem Pontifikalamt in der Marienkirche den Abschluss des Bischöflichen Erhebungsverfahrens feiern.

Inzwischen ist die sogenannte „Positio“, das Grundsatzdokument für eine Seligsprechung, in italienischer Sprache bei der Kongregation für die Heiligsprechungen eingereicht. Sie hat bei den Historikern die erste Prüfungsrunde bestanden. Zurzeit läuft die Begutachtung durch die zuständige Theologen-Kommission, die noch in diesem Jahr abgeschlossen soll.