Natur und Umwelterlebnisse für Kita-Kinder

Steinzeiterlebnisse im„Haus für Kinder“ Vallendar

Steinzeiterlebnisse im
„Haus für Kinder“ Vallendar

Wir sitzen zum Abschluss ums Feuer. privat

Steinzeiterlebnisse im
„Haus für Kinder“ Vallendar

Wir stellen selbst Farbe her.

Steinzeiterlebnisse im
„Haus für Kinder“ Vallendar

Vallendar. Durch verschieden Alltagsituationen in der Kita stellten wir Erzieher fest, dass es einige Kinder gibt, die sich für die Steinzeit interessieren.

So findet ein Kind während eines Spazierganges im Wald einen Stein. Erfreut hebt es ihn auf und sagt zu allen anderen Kindern: “Schaut mal, ich habe einen Faustkeil gefunden“.

Und schon tauschten sich die Kinder untereinander aus. Dabei ist es ganz erstaunlich, was die einzelnen Kinder schon so alles wissen. Das es zu dieser Zeit Mammuts und Säbelzahntiger gab, die Menschen in Höhlen lebten und auf die Jagd gingen. Und auch während des Spiels im Bauraum oder im Außengelände hören wir die Kinder untereinander erzählen: „Komm lasst uns ein Feuer machen wie früher in der Steinzeit!“

Um die Neugierde der Kinder zu stillen, nahmen wir das Angebot der Dipl.-Geologin Frau Graichen und ihrer Mitarbeiterin Frau Kohl wahr, die am Freitag, 5. Mai, mit uns in das Steinzeitalter reiste.

Zu Beginn stellte sie uns verschiedene Tiere vor, die zu dieser Zeit gelebt haben. Dazu hatte sie jeweils ein Minimodel dabei. Durch viele interessante Fragen ihrerseits kamen wir zum regen Austausch und lernten eine Menge neuer Dinge kennen. Habt ihr schon gewusst, dass unsere heutigen Katzen von der Säbelzahnkatze abstammen und sie ihre großen Zähne nur zum Schmuck beziehungsweise zur Abschreckung hatten? Oder dass das Mammut mit seinen großen Stoßzähnen nicht kämpfte, sondern den Schnee wegschaufeln konnte, um besser an seine Nahrung zu kommen? Gleich danach konnten wir tatsächlich einen Backenzahn vom Mammut und Zähne vom Säbelzahntiger sowie dem Höhlenbär in der Hand halten. Nach einer kurzen Pause erfuhren wir einiges über die Werkzeuge, die die Menschen aus Steinen zurechtgehauen haben. Und nachdem wir einige Steine begutachtet hatten, durften wir zwei unterschiedliche Steine, die zum Zerschneiden dienten, an einem Lederstück ausprobieren. Und tatsächlich, es funktionierte. An einem Stein klebte noch etwas Schwarzes. Es roch stark nach Rauch. Später erfuhren wir, dass es selbsthergestellter Kleber aus Lindenrinde war. Er diente den Steinzeitmenschen dazu, bestimmte Holzteile für Messer, Bohrer usw. daran zu kleben. Doch da diese Hölzer im Laufe der Zeit verschwunden sind, finden wir nur noch die bearbeiteten Steine aus dieser Zeit.

Und damit hat sie ihren Namen erhalten - DIE STEINZEIT-. Doch wie stellten sie so gute Farben her, dass wir sie heute noch sehen können? Dazu liefen wir in unser Außengelände und sammelten verschiedene Pflanzen. Frau Graichen erzählte uns, dass zum Beispiel aus unseren gelben Löwenzahnblüten keine gelbe Farbe, sondern eher ein Braun entstehen wird. Zwei Farben stellten wir mit ihrer Hilfe selber her, Rot und Lila. Mit diesen bemalten wir dann unsere Bilder. Es war sehr spannend für uns, denn mit nur einer Farbe entstanden schon verschiedene Nuancen auf dem Papier.

Und zu guter Letzt durften wir, ausgestattet mit einer Schutzbrille, ausprobieren, wie die Steinzeitmenschen Feuer machten. Mit zwei Feuersteinen probierte jeder von uns aus, Funken zu erzeugen. Das ist gar nicht so einfach, doch es gelang einigen von uns. In der Zwischenzeit hatte Frau Kohl schon ein echtes Feuer für uns angezündet, sodass wir unsere Zeitreise im Hier und Jetzt beendeten.

Wir erwärmten Marschmelos über dem Feuer. Das war echt lecker. Als Dankeschön für alle ihre Mühen schenkten wir ihnen zwei von uns selbsthochgezogenen Usambaraveilchen. Denn bestimmt haben sich die Menschen in der Steinzeit auch untereinander Freude bereitet.