Großübung der Freiwilligen Feuerwehr Wachtberg und des Deutschen Roten Kreuzes

100 Einsatzkräfte vor Ort

100 Einsatzkräfte vor Ort

Rotes Kreuz und Feuerwehr kümmerten sich gemeinsam um insgesamt 15 am Unfall beteiligten Personen.

100 Einsatzkräfte vor Ort

Ein Personenwagen hatte sich überschlagen und war auf der Seite neben der Straße liegen geblieben, das war Teil des Szenarios.

100 Einsatzkräfte vor Ort

15 Fahrzeuge und 100 Einsatzkräfte waren vor Ort, um das Unfallgeschehen auf der Straße zwischen Adendorf und Fritzdorf in den Griff zu bekommen.VJ

Fritzdorf. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz war notwendig, um die Lage nach einem schweren Verkehrsunfall auf der Gemeindestraße zwischen Adendorf und Fritzdorf wieder in den Griff zu bekommen. Drei Schwerverletzte, zwei Leichtverletzte und elf geschockte Buspassagiere waren die Folge eines spektakulären Unfallgeschehens, das den Einsatz von knapp 100 Einsatzkräften von Freiwilliger Feuerwehr und DRK erforderlich machte. Ein Linienbus der AVK war in Fahrtrichtung Fritzdorf von einem Opel mit hoher Geschwindigkeit überholt worden. Dabei übersah der Autofahrer einen Traktor mit landwirtschaftlichem Geräteanhänger, der just in diesem Moment aus einem Feldweg auf die Straße fahren wollte. Das Auto knallte auf den bereits halb auf der Fahrbahn befindlichen Traktor, überschlug sich mehrfach und blieb dann neben der Straße im Acker auf der Seite liegen. Der Fahrer war schwer verletzt im Auto eingeklemmt, die Beifahrerin wurde aus dem Auto geschleudert, lief im Schockzustand ein Stück weit weg und brach in der Nähe eines kleinen Wäldchens bewusstlos zusammen.

Busfahrer erlitt Herzinfarkt

Auch der Linienbus musste wegen des Unfalls eine scharfe Vollbremsung machen, wobei einige Fahrgäste nach vorne geschleudert und teils schwer verletzt wurden. Eine Person erlitt mehrere Knochenbrüche. Zu allem Überfluss erlitt der Busfahrer durch den großen Stress auch noch einen Herzinfarkt, die restlichen Fahrgäste des Busses waren mit der Katastrophensituation völlig überfordert. Zu guter Letzt hatte sich auch der Traktorfahrer leicht verletzt und musste ebenfalls betreut werden, zudem erschwerte ein Ölfilm auf der Fahrbahn die Rettungsarbeiten. Erleichtert stellten die Einsatzkräfte nach wenigen Augenblicken fest, dass es sich hier nur um eine Großübung handelte, die allerdings voll und ganz realistisch gestaltet worden war. Markus von Wirtz, Frank Beissel, Andreas Bell und Michael Ruck von der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wachtberg hatten das Katastrophenszenario in monatelanger Arbeit minutiös ausgearbeitet und dabei an alles gedacht.

Statisten des Jugendrotkreuzes

So wurden die am Unfall beteiligten Personen von 15 geschminkten Statisten des Jugendrotkreuzes mit realistischen Verletzungen dargestellt. Melanie und Klaus Georg Pfannholzer aus Niederkassel brauchten eine ganze Stunde, um die jungen Leute in der Fritzdorfer Mehrzweckhalle mit Theaterschminke und lebensechten Utensilien, wie sie auch beim Fernsehen für die Darstellung von Verletzungen verwendet werden, für ihre Rolle vorzubereiten. RVK-Niederlassungsleiter Dieter Schäfer passte sicherheitshalber persönlich darauf auf, dass der von ihm zur Verfügung gestellte Linienbus bei der Übung nicht tatsächlich beschädigt wurde.

Die Löschgruppen aus Adendorf, Arzdorf, Fritzdorf, Berkum und Villip rückten mit insgesamt acht Einsatzfahrzeugen an, dazu kamen ein Notarztwagen und fünf Rettungswagen der DRK-Ortsverbände Wachtberg, Niederkassel, Lohmar und Swisttal. Die Polizei war ebenfalls mit zwei Streifenwagen vor Ort und sicherte die Unfallstelle ab, während der Übung war die Gemeindestraße für mehrere Stunden voll gesperrt. So kümmerten sich insgesamt etwa 100 Einsatzkräfte darum, die einzelnen Aufgaben zu erledigen, die hier gefordert waren. Beispielsweise wurde am Feuerwehr-Gerätehaus in Fritzdorf vom DRK Niederkassel eine Einsatzleitung mit einem Einsatzleitwagen eingerichtet. Hierher wurden die Verletzten zur weiteren Versorgung in ein „Krankenhaus“ gebracht, und auch die Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK wurden hier im Anschluss an die Übung versorgt.

Erlernte Fähigkeiten bei

realistischem Einsatz umsetzen

Wehrführer Markus Zettelmeyer erläuterte die Ziele der Aktion. Zum einen sollten die erlernten Fähigkeiten zur technischen Hilfeleistung mit schwerem Gerät wie Rettungsschere und Rettungsspreizer bei einem realistischen Einsatz umgesetzt werden. Zum anderen waren die Schwierigkeiten bei der Betreuung einer Vielzahl von Verletzten zu meistern. „Für den Einsatzleiter stellte sich die Herausforderung, sinnvolle Einsatzabschnitte zu definieren und die Kräfte gezielt und gemäß der Schwere der Verletzungen zur Personenrettung und -betreuung einzusetzen“, sagte Zettelmeyer.

So musste sowohl der „Herzinfarkt“ des Busfahrers schnell behandelt, der eingeklemmte Fahrer vorsichtig aus dem Auto befreit und nach der herausgeschleuderten Person gesucht werden. Wichtig war dabei die genaue Absprache zwischen den Führungskräften von Feuerwehr und Rettungsdienst. Eine besondere Herausforderung gab’s auch noch dadurch, dass während der Übung die Dämmerung einsetzte und das Licht schnell ziemlich knapp wurde. So musste auch noch für ausreichende Beleuchtung gesorgt und die Schaulustigen auf Abstand gehalten werden. Nach gut zwei Stunden war es beendet, Zettelmeyer und sein Stellvertreter von Wirtz zeigten sich zufrieden mit dem Ablauf, wenn auch das eine oder andere Problem noch besser hätte gelöst werden können. Bei mehreren Nachbesprechungen mit den an der Übung beteiligten Führungskräften und Einsatzkräften sollen die gewonnenen Erkenntnisse kommuniziert werden.