Kolumne: Die Woche im Garten

Erntezeit im Gemüsegarten

Erntezeit im Gemüsegarten

Wer kennt den Namen dieser Blume?Ulrich Junker

Ende Juli, die Mitte des Gartenjahres. Sicher wird mancher sagen, wie schade, schon wieder so viel vorbei. Aber der andere wird sagen, was für eine reiche Blütezeit, und was haben wir alles noch vor uns. Und ein bißchen recht haben sie ja beide.

Eine reiche Blütezeit, man kann es ja gar nicht alles aufzählen. Nur ein paar Glanzlichter: Schon 2014 sagten wir ja, das reichste Rosenjahr seit langem, und jetzt sagen viele, dies Jahr ist es noch reicher. Die zweite Blüte hat begonnen, und die zeigt dann auch wirklich, was Standort und Pflege ausmachen. Und dann die Stockrosen: Ein strahlende Schönheit, und wo sie einmal Fuß gefasst hat, ist sie eine einfache Kultur: Sie versät sich leicht und treibt außerdem an der eigenen Wurzel durch, mit reichlich Abdeckung leicht zu überwintern.

Aber die größte Freude hat jetzt vielleicht, wer noch einen Gemüsegarten besitzt. Gewiss, das hat nicht mehr jeder Gärtner, und deshalb sollen diese Zeilen auch etwas ermutigen. Denn was bringt eigentlich mehr Gärtnerfreude, als wochenlang das eigene Gemüse herein zu holen, nicht die übergroßen Zuchtprodukte vom Markt, aber dafür schmackhafter und garantiert „Bio“. Der Kohlrabi ist ja beinahe vorbei, aber ihre große Stunde haben jetzt die Zucchini, vorzugsweise sogar die gelben. Gewiss sind sie Starkzehrer, aber weil das dichte Laub den feucht-warmen Boden völlig bedeckt, ist darin auch ein lebhaftes Bodenleben, gut zu sehen an der Krümelstruktur. Sehr dankbar sind auch Buschbohnen, viel dankbarer als Erbsen, und die rote Blüte der Stangenbohnen ist sogar noch eine Zierde. Dann der Mangold, sowohl die Stiele wie Spargel als die Blätter wie Spinat zu verwenden, immer wieder nachwachsend. Mohrrüben sind wegen der Fadenwürmer nicht ganz einfach. Bei den Tomaten sind Cocktailtomaten dankbarer als Fleischtomaten, sie brauchen aber erstaunlich lange zum Reifen (immer überdacht) und später wird man an den jetzt blühenden Peperonis in Kübeln eine besonders lange Freude haben.

Nur jetzt eins nicht machen: Die Herbstblüher vorzeitig ans Blühen bringen. Chrysanthemen, Herbstanemonen, Herbstastern haben bei uns noch nichts verloren, ihre Stunde kommt noch früh genug. Wenn die Dahlien jetzt nach und nach aufgehen, ist das in Ordnung, aber das meiste haben auch sie noch vor sich, und vor allem das Größenwachstum. Übrigens dann rechtzeitig Stützstäbe einstecken, am besten Bambus als natürliches Material. Dasselbe gilt für die Riesen-Sonnenblume.

Die Auflösung des letzten, etwas verwechselten Blumenrätsels war natürlich die Narzisse, und wie heißt die heute abgebildete, unvergleichlich leuchtende Blüte?

Ulrich Junker