evm Verkehrs GmbH unterstützt die Erstellung des Gutachtens für die notwendige Seriengenehmigung

Diesel-Filter:Koblenzer Busse als Testobjekte

Diesel-Filter:
Koblenzer Busse als Testobjekte

Jürgen Czielinski (li.) und Werkstattleiter Stefan Wecker zeigen, wo die Filtertechnik eingebaut wird.evm/Ditscher

Koblenz. . Die Umrüstung der Dieselbusse der evm Verkehrs GmbH verzögert sich. Hintergrund: Für die verbauten Filtersysteme ist in Rheinland-Pfalz bisher noch keine unbefristete Ausnahmegenehmigung möglich. Die bereits umgerüsteten Busse betreibt die Koblenzer Verkehrsgesellschaft auf der Grundlage einer zeitlich befristeten Ausnahmegenehmigung.

Eigentlich wollte das Unternehmen bereits einen Großteil der Linienbusflotte mit modernster Filtertechnik ausgestattet haben. Jedoch konnte der Gesetzgeber die für eine Seriengenehmigung notwendige Grundlage (Nachrüstrichtlinie) noch nicht umsetzen. Obwohl die Filter bereits ausgeschrieben wurden, muss nun die Seriengenehmigung abgewartet werden. Die evm Verkehrs GmbH ist dabei Wegbereiter der ausstehenden Seriengenehmigung: Sie stellt umgerüstete Busse für die in der Nachrüstrichtlinie geforderten Tests im Realbetrieb zur Verfügung. Auch die Untersuchungen in Koblenz dienen als Grundlage für eine dauerhafte, reguläre Zulassung.

Bereits im Herbst 2017 hatte die Verkehrsgesellschaft der evm-Gruppe drei Dieselbusse mit sogenannten SCR-Katalysatoren, ausgestattet. SCR steht dabei für „Selective Catalytic Reduction“ – eine Technik, die vom Prinzip her auch bei Fahrzeugen der Abgasnorm Euro 6 verwendet wird. Dabei werden die Stickoxide in einer Reaktion mit Harnstoff, auch AdBlue genannt, bei Abgastemperaturen von mehr als 200 Grad zu molekularem Stickstoff – dem Hauptbestandteil von Luft – umgewandelt. Mit einer Investition in Höhe von rund einer Million Euro wollte die Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein weitere 38 Busse umrüsten und so dazu beitragen, dass die Luft in Koblenz sauberer wird. Das Problem: Bisher gibt es in Rheinland Pfalz für die neue Filtertechnik nur eine Ausnahmegenehmigung von einem Jahr. Eine Umrüstung der gesamten Flotte ist aber erst bei einer dauerhaften Betriebsgrundlage möglich. „Die Tests mit den umgerüsteten Bussen waren sehr gut. Würden wir jetzt, ohne eine reguläre Zulassungsbasis bzw. einer dauerhaften Ausnahmegenehmigung auch die übrigen Busse umrüsten, könnte es sein, dass wir sie nach einem Jahr wieder zurückbauen müssen“, erklärt Jürgen Czielinski, Geschäftsführer der evm Verkehrs GmbH. „Wir müssen daher die Entscheidung der Behörden abwarten, bevor wir weiter investieren.“

Die Hersteller der SCR-Filter müssen für die reguläre Zulassung der Systeme die in der Nachrüstrichtlinie technischen Nachweis der Wirkungsweise zur Reduzierung der Luftschadstoffe, unter anderem auch Stickoxid, erbringen. Nur dann erhalten die Katalysatoren eine Allgemeine Betriebserlaubnis.

Tests in Koblenz als Grundlage für Seriengenehmigung

Als eines der ersten Verkehrsunternehmen, das die SCR-Filter im Einsatz hat, ist die evm Verkehrs GmbH nicht nur Vorreiter in dieser Technik, sondern hilft jetzt auch bei der notwendigen Erlangung der allgemeinen Betriebserlaubnis in Deutschland. „Wir sind von der Technik überzeugt“, so Jürgen Czielinski. „Daher freuen wir uns umso mehr, nun unseren Teil dazu beitragen zu können, die auch für uns notwendige Betriebserlaubnis zu bekommen.“ Der gesetzlich vorgeschriebene gutachterliche Nachweis setzt unter anderem voraus, dass bestimmte Außentemperaturen und Fahrbedingungen vorliegen, die auch unter schwierigen Bedingungen die ausreichende Reinigungsleistung der SCR-Katalysatoren dokumentieren. Hierzu wurde eine Abgasmessanlage im Heck des evm-Busses eingebaut. Zudem wurden Vergleichsmessungen mit und ohne SCR-Katalysator durchgeführt. Die Testfahrten im Stadtgebiet von Koblenz führten zum erfolgreichen Nachweis, worüber sich alle Beteiligten erfreut zeigten.

Bis zu 34 Tonnen weniger

Stickoxidausstoß in Koblenz

Die umfangreiche und in der Region bislang einzigartige Umrüstung von insgesamt 41 Dieselbussen in der Flotte der evm Verkehrs GmbH würde einen beachtlichen Beitrag zur Schadstoffreduzierung leisten können: Um etwa 34 Tonnen kann sich der Stickoxidausstoß pro Jahr in Koblenz reduzieren – das entspricht einer Verringerung um etwa 80 Prozent. Im Gegensatz zu einem Pkw verfügt ein Bus über ausreichend Platz im Motorraum, um den benötigten AdBlue-Tank und einen zusätzlichen Katalysator unterzubringen. Der evm-Betriebshof ist bereits mit einer eigenen AdBlue-Tankanlage für die evm-Busse ausgestattet. Die Busse werden täglich getankt und damit auch die Verfügbarkeit von AdBlue für den Dieselmotor sichergestellt. Ein Teil der Busflotte der evm Verkehrs GmbH ist bereits auf dem neuesten Stand: Rund 20 Fahrzeuge erfüllen die strengen Euro-6-Kriterien. Dazu zählen auch die fünf neuen Gelenkbusse, die erst vor wenigen Monaten angeschafft wurden.

Pressemitteilung der

evm Verkehrs GmbH