- Anzeige -„Letzte Ritter der Erdenscheibe“ treffen sich zu Ostern auf der Loreley

Reiterspiele, Troubadoure, Krämersleut‘

Reiterspiele, Troubadoure, Krämersleut‘

Nicht nur die Reiter, auch die Pferde sind Profis: Die Besucher des Osterspektakels auf der Loreley dürfen sich auf spektakuläre Stunts gefasst machen. BC GmbH

Reiterspiele, Troubadoure, Krämersleut‘

Mittelalterliche Kraftmeier wie „Eisenhans“ demonstrieren ihre körperliche Stärke.

St. Goarshausen. Zu Ostern, 31. März bis 2. April, findet auf der Loreley hoch über dem Rhein wieder das alljährliche Ritterturnier statt. Bestaunt von Tausenden Besuchern, starten die „letzten Ritter der Erdenscheibe“ in die Saison 2018.

Eine Lanze bei einem Ritterturnier wiegt etwa acht Kilogramm. Wenn André Pede, alias Karl der Kahle, vom Showteam „Wenzels Ritterspiele“ diese in die rechte Hand nimmt, seufzt er meist. In seiner linken Hand hält er den Schild, der seinen Körper schützt und zugleich dem Gegner als Zielscheibe dient. Rechts die Lanze – links der Schild. Man fragt sich, mit welcher Hand er die Zügel hält und sein Pferd führt. „Die Zügel hältst du mit der Linken“, erklärt der Ritter. „Kurz vor dem Aufprall lässt du sie los und bringst den Schild in Stellung.“ Ein gutes Pferd wisse, dass es weiterlaufen müsse. „Das Pferd ist auch Profi“, sagt Pede. „Das weiß, wann es losgeht, und kennt die Richtung.“

Weit über 500 Turniere hat der Stuntreiter schon bestritten, nur in den ersten Jahren gab Verletzungen. Mal eine Prellung, einen Muskelriss und auch einmal einen Bruch. Man könne noch so sicher im Sattel sein, aber „manchmal haben Kleinigkeiten schmerzhafte Folgen.“ Eine Fliege im Auge seines Pferdes habe ihn schon einmal zum Absturz gebracht. „Lang ist’s her“, sagt er. An einem Turniertag gehen die Ritter um Pede zweimal auf die Reitbahn, um im sportlichen Wettkampf die Lanzen zu brechen. Sieger ist, wer zuerst drei Lanzen am Schild des anderen zerbricht oder wer den anderen aus dem Sattel zwingt.

Mittelalterlicher Markt mit 60 Ständen

Darüber hinaus werden über sechzig Handwerker- und Händlerstände im Parkgelände des ehemaligen Campingplatzes auf dem Loreley-Felsplateau aufgestellt. Man kann den Meistern bei der Arbeit zuschauen, mit Händlern feilschen oder einfach nur durch den bunten Trubel schlendern. Mit einem Ziel vor Augen: einen der begehrten Sitzplätze in der Nähe der Bühne zu erhaschen. Denn auf dem überdachten Podium wechseln sich mittelalterliche Unterhaltungskünstler ab: Musiker, die mit Uralt-Instrumenten die Gassenhauer anno 1300 spielen, Gaukler, die auf verblüffende Weise die Schwerkraft überlisten, und ein Puppenspieler, der mit seinen hölzernen Kumpanen für Spaß bei kleinen und großen Zuschauern sorgt.

Ein Blick hinter die Kulissen der legendären Freilichtbühne

Das Markttreiben mit Turnieren findet von Ostersamstag bis -montag jeweils von 11 bis 19 Uhr statt. Der Eintritt kostet 10,00 Euro für Erwachsene, 5,00 Euro für Kinder und 8,00 Euro für historisch gekleidete Besucher. Familien zahlen nur für das erste Kind. Für alle weiteren Kinder und für Kinder im Vorschulalter ist der Eintritt frei. Parallel zum mittelalterlichen Geschehen gestattet die Loreley-Felsenbühne bei den Tagen der offenen Tür einen Blick hinter die Kulissen.

Die Ritterturniere, bei denen man „Karl den Kahlen“ und seine Herausforderer mit ihren professionellen Pferden erleben kann, finden an allen drei Tagen jeweils 13.30 und 16.30 Uhr statt.