EVM stellte Energiewende-Kompass vor - vorausgegangen war eine große Bürgerbefragung mit der Frage:

„Was halten dieMenschen von der Energiewende?“

„Was halten die
Menschen von der Energiewende?“

(V.l.) Pressesprecher Marcelo Peerenboom, Vorstandsvorsitzender Josef Rönz und Unternehmenssprecher Christian Schröder stellten den Energiekompass vor. Foto: H. Hünerfeld

Koblenz/Region. „Die Energiewende stößt auf hohe Akzeptanz“. Unter diesem Motto stellte die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) nun den ersten regionalen Energiewende-Kompass vor. Vorausgegangen war die größte Bürgerbefragung, die in Rheinland-Pfalz bisher zu diesem Thema durchgeführt wurde, und die zeige, dass die Energiewende bei den Bürgern im nördlichen Rheinland-Pfalz auf eine höhere Akzeptanz stößt als im gesamten Bundesgebiet. Bei der Vorstellung der Ergebnisse im Rahmen einer Pressekonferenz, erklärte EVM-Vorstandsvorsitzender Josef Rönz, dass die EVM herausfinden wollte, wie die Bürger vor Ort die Energiewende sehen und wie groß ihr Gestaltungswille ist.

Im Rahmen einer breit angelegten Online-Bürgerumfrage sei daher dieser Energiewende-Kompass entstanden. Teilnehmer im Alter zwischen 16 und 89 Jahren aus 50 Kommunen der Region hatten die Erstellung stark unterstützt. Angaben aus 5.192 Fragebögen waren in die Ergebnisse am Ende eingeflossen, die überwiegend aus den Landkreisen Ahrweiler, Altenkirchen, Cochem-Zell, Eifelkreis, Bitburg-Prüm, Mayen-Koblenz, Vulkaneifel sowie Neuwied und dem Rhein-Hunsrück-Kreis, Rhein-Lahn-Kreis, Westerwaldkreis und der Stadt Koblenz stammen.

„Die Akzeptanz durch die Bürger ist eine elementare Voraussetzung dafür, dass die Energiewende gelingt, denn die Städte, Gemeinden und ihre Einwohner sind der Schlüssel für eine intelligente Energienutzung“, beschreibt Josef Rönz die Relevanz des Projekts.

Dass die Bürger im Untersuchungsgebiet sich sehr stark für die Energiewende engagieren, zeige, dass sie Strom und Heizungswärme sparen, indem sie immer mehr Ökostrom-Tarife wählen. 49,55% sind bereits Ökostrom-Kunden. Die Studie habe gezeigt, dass 92,34% der Bürger Strom und 90,49% Heizungswärme bereits sparen. Mit diesem Kompass werde den Kommunen sowie Landkreisen eine belastbare Datenbasis über die Bedürfnisse und Einstellungen der Menschen zur Verfügung gestellt, um eine gemeinsame Zukunft in der Energiewende voranzutreiben. Damit dies gelingen möge, dafür wünschen sich die Bürger im nördlichen Rheinland-Pfalz eine höhere finanzielle Förderung des persönlichen Engagements sowie eine stärkere Umsetzung von Energieprojekten in der eigenen Gemeinde, ebenfalls einen Abbau des Bürokratismus sowie transparente und ehrliche Informationen.

„Die EVM zählt zu den Vorreitern einer aktiven Energiewende mit herausragenden Ergebnissen für den Klimaschutz“, betonte Unternehmenssprecher Christian Schröder, und ergänzte: „Wir verstehen uns als Umsetzungspartner der Energiewende, indem wir die Themen Energieeffizienz und zukunftsfähige Energieversorgung aufgreifen und Kommunen mit konkreten Lösungen und Produkten unterstützen. Der Energiewende-Kompass ist ein weiteres Modul einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Kommunen und Landkreisen“. Damit die Umsetzung des Kompasses in den Kommunen auf erfolgreichen Boden fällt, legt die EVM auch einige Schritte zur Verbesserung vor.

Mit der EVM-Klimaschutzinitiative „Raustauschwochen“ und gemeinsam mit dem SHK Handwerk und führenden Herstellern, wird der Einbau energiesparender Erdgas-Brennwertheizungen je Anlage mit bis zu 950 Euro gefördert.

Ferner sollen lokale Veranstaltungen in den Kommunen in Kooperation mit der Energieagentur, der Energiegemeinschaft Mittelrhein e.V., dem Bau- & energieNetzwerk Mittelrhein e.V. und den Herstellern über Sanierungsfahrpläne für Wohngebäude inkl. einer Fördermittelberatung durchgeführt werden. Ein Sanierungsleitfaden für Bürger zeigt, mit welchen Fördermitteln das eigene Wohngebäude saniert werden kann und welche konkreten Schritte dafür notwendig sind. Als letzten Schritt bietet die EVM begleitende Kampagnen an. Gemeinsam mit den Kommunen und den Kooperationspartnern werden die Bürger regelmäßig und umfassend zur Gebäudesanierung informiert.

Das Fazit dieser Bürgerumfrage zeige, dass die Energiewende in der Region auf einem guten Weg ist. Der Energiewende-Kompass ist ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Beurteilung und Steuerung der Energiewende. Die Analyse wurde von der EWI GmbH und einer Forschungsgruppe der Ludwig-Maximilian-Universität München unter der Leitung von Professor Anton Meyer, die sich vor allem mit Lebensqualität beschäftigt, durchgeführt.