Löf. „Ist das Bouquet des Weines reich, tief oder lang? Der Abgang weich, rund samtig oder blumig? Oder ganz einfach formuliert: Schmeckt er?“ Diese Kriterien, vom Landrat des Kreises Mayen-Koblenz Dr. Alexander Saftig so anschaulich erklärt, beschreiben das Vorgehen der Jury bei der Auswahl des Wettbewerbes zum Sparkassen Riesling. Seit 2003 initiiert die Kreissparkasse Mayen diesen Wettbewerb, an dem Winzer der Weinberglagen aus Gondorf, Hatzenport, Kattenes, Lehmen und Löf teilnehmen können. Und die vielköpfige Jury hat es nicht leicht, denn die Zahl der eingereichten Riesling Weine von hoher Qualität steigt von Jahr zu Jahr. In diesem Jahr waren es 37 Weine, die zunächst von Offizialprüfern probiert und auf die 12 besten Weine reduziert wurden, die dann die Jury bewertete. Es war eine Blindverkostung, bei der neben den offiziellen Prüfern Landrat Dr. Alexander Saftig, Dr. Karl Graf zu Eltz, Frau Wagner-van Goor, Vertreter der Ortschaften, Pressevertreter, Gerd Bruchof, Verwaltungsrat Mitglied Claudia Blotzke und KSK Filialleiter in Münstermaifeld Herbert Hürter die Qual der Wahl hatten. Am Ende lagen die drei Gewinnerweine geschmacklich eng beisammen, nur kleine Nuancen machten den Unterschied. Zum Siegerwein kürte die Jury den „2015er Katteneser Steinchen Riesling Kabinett feinherb“. Er kommt vom Winzerhof Künster aus Niederfell und stammt aus der Weinberglage in Kattenes.

Der Familienbetrieb kann auf eine lange Weintradition zurückblicken, denn die Kunst des Weinan- und ausbaus wird seit fünf Generationen in der Familie weitergegeben. Auf den verschiedenen Schieferböden in den Steillagen wird natürlicher Weinbau betrieben. Eine optimale Traubenqualität erreicht die Winzerfamilie auf gesunden natürlich begrünten Weinbergen und mit geringem Anschnitt der Reben. Die handverlesenen Trauben werden schonend gepresst und reifen mindestens sechs Monate. Tradition wahren, nach Fortschritt streben, damit der Wein weiterhin Genuss und Freude vermittelt, darum bemüht sich der Winzerhof Künster. Und das spiegelt sich in ihrem Angebot von Qualitätsweinen wieder. Als Ausdruck des hohen Qualitätsstandards, verleiht die Landwirtschaftskammer jedes Jahr dem Winzerhof Künster Kammerpreismünzen, die ihre Weinflaschen zieren; das waren in den letzten sieben Jahren durchgehend goldene. Wen verwundert es da, dass ihr eingereichter Riesling jetzt den ersten Platz als Sparkassen-Riesling 2016 erlangte.

Ebenso als einer der besten Weine befunden und auf den zweiten Platz gekürt, wurde der Wein des Bio-Ferienweingutes von Sabine und Elmar Leyendecker aus Kattenes „2015 Hatzenporter Kirchberg Riesling trocken“. Den dritten Platz belegte die „2015er Hatzenporter Burg Bischofstein Auslese“ des Weinhauses Ibald aus Hatzenport, Inhaber Sylvia und Peter Gibbert.

Zur großen Preisverleihung hatte die Kreissparkasse Mayen nach Löf ins Parkhotel Krähennest eingeladen. Die Gäste konnten an diesem Abend neben einem exzellenten Winzerimbiss mit Speisen aus der Region, auch die Siegerweine probieren.

Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Mayen Karl-Josef Esch begrüßte die Gäste, bedankte sich bei den Winzern für ihre Teilnahme und blickte zurück auf die Anfänge des Wettbewerbes: „Wir hätten uns den Erfolg nicht in den kühnsten Träumen vorgestellt. Dieser Erfolg ermutigt uns weiter zu machen, wenn die Winzer und Winzerinnen es wollen. Der Sparkassen-Riesling ist uns ans Herz gewachsen.“ Er fügte hinzu, dass der Wettbewerb schon Tradition habe. Mit ihrem Engagement unterstützt die KSK Mayen die Arbeit der Winzer an der Terrassenmosel und macht die qualitativ hohen Moselweine bekannt. Es ist ein Dialog, der Wirkung zeigt, weil immer mehr Gastbetriebe Moselwein anbieten. Darüber freut sich Landrat Dr. Alexander Saftig: „Der Sparkassen-Riesling legt insbesondere den Fokus auf die Winzer, die die Weinberglagen an der Mosel, dem ehemaligen Einzugsgebiet der KSK Mayen, bewirtschaften. Die diesjährigen Preisträger beweisen mit jedem Tropfen, dass der Wein aus dem Kreis Mayen-Koblenz nicht umsonst Aushängeschild, Markenzeichen und Identifikationssymbol des Landkreises ist. Das ist ein großer Pluspunkt für unsere Region. Der Wein gehört untrennbar dazu.“ Er dankte der KSK Mayen für die Organisation des Wettbewerbes und betonte als Mitglied der Jury: „Ich habe das Geschmackserlebnis aus den Weinbergen sehr genossen!“ Hiltrud Specht, auch Jurymitglied, erläuterte noch einmal die Kriterien und das Prozedere bei der Auswahl der Siegerweine. Bei der feierlichen Preisverleihung erhielten die Gewinner ihre Urkunden und Preise. Dann endlich konnten die Gäste die preisgekrönten Weine probieren. Währenddessen nutzten die drei Siegerweinbaubetriebe die Gelegenheit, sich vor zu stellen. Langsam ging ein gemütlicher Abend zu Ende, dessen Auslöser das Herzblut der Kreissparkasse Mayen für die Terrassenmosel und ihre guten Weine ist. EP