BUND: Unterwegs am Nürburgring

Unterwegs am Nürburgring

Unterwegs am Nürburgring

Ansicht vom Parkplatz D3 am Nürburgring nach der Großveranstaltung „Rock am Ring“Winfried Sander

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Leimbach Die Kreisgruppe Ahrweiler des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat seit zwei Jahren eine Patenschaft für Flächen am Wirftbach Nähe Nürburgring. Wesentliches Ziel ist die Sicherung und Pflege der feuchten Wiesenflächen. Sie sind bevorzugter Lebensraum von Amphibien und tragen erheblich zur Biodiversität (Lebensvielfalt) in unserer Landschaft bei. Eine weitere Aufgabe der Patenschaft ist die Kontrolle über die möglichen Einleitungen von belasteten Oberflächenwässern aus dem Bereich des Nürburgrings.

Zur Sicherung des Quellbereiches am Wirftbach hat die ehemalige Nürburgring GmbH in der Zuständigkeit von Michael Köbele vor zwei Jahren stabile Zäune errichten lassen. Sie sollen den ungehinderten Zugang bei Großveranstaltungen an das geschützte Gewässer erschweren bis unmöglich machen.

Winfried Sander (Leimbach) als zuständige Betreuer vor Ort für die Bachpatenschaft zieht ein positives: „Eine kurze Exkursion entlang des Wirftbaches hat nur geringe Anzeichen für eine akute Belastung ergeben. Die Zäune entlang der Feuchtflächen haben gehalten.“ Sander sieht allerdings noch Nachholbedarf, denn an einem der Park- und Campingplätze ist der Zaun nur einseitig am Gewässer eingerichtet worden. Von der anderen Seite her sind Müll in Form von etlichen Dosen, Flaschen und Metallgegenständen sowie Fäkalien bis in den Bach hineingetragen worden. „Der Zaun muss auch auf der anderen Seite errichtet werden!“, ist seine Forderung. „Die ökologisch hochwertigen Bereiche im Bachumfeld müssen vor solchen Einträgen geschützt werden.“

Der Kontrollgang hat auch einen Blick auf die kürzlich durch den BUND gepflanzten Schwarzerlen und Eschen werfen lassen - ein positives Ergebnis. Alle Bäumchen zeigen frisches Blattgrün und erfreuen sich bester Gesundheit. Die Notwendigkeit des Drahtschutzes vor Wildfraß an den jungen Trieben hat sich durch anwesende Rehe bestätigen lassen. Eine Aufgabe sieht der BUND satzungsgemäß darin, solche Maßnahmen für Natur und Landschaft durchzuführen, um weitgehend ungestörte Lebensräume in unserem Umfeld zu erhalten, nach Möglichkeit zu vergrößern. Der Gang über die weitgehend verlassenen Campingbereiche am Festivalgelände hat Sander wieder in die Wirklichkeit solcher Großveranstaltungen versetzt. Wie jedes Jahr aufs Neue: Diejenigen, die mit dem Aufräumen beschäftigt waren, sind fast nur ältere Leute. Die offiziell Beschäftigten mit Warnweste, diejenigen, die sich inoffiziell ein paar Euro Pfand über das Sammeln von Flaschen und Dosen verdienten unter Kapuzen versteckt, verschämt Fast nur solche mit polnischem oder rumänischem Sprachklang und auch - sonst kaum in der Eifel zu sehen - Menschen schwarzer Hautfarbe, die die unglaublichen Berge von Wohlstandsmüll nach Essen und sonstigem Brauchbarem durchwühlten bzw. die Lkw oder Pkw mit Anhänger beluden.

Sander: „Wer mehr über den Menschen und sein Verhalten unter Sonderbedingungen und in großen Massen erfahren will, der kann sich nach einer solchen Veranstaltung vor Ort so seine Gedanken machen.“

Pressemitteilung der

BUND Kreisgruppe Ahrweiler