Reiner Meutsch begeisterte mit dem Bericht von seiner Weltumrundung

In Ruanda lernen Kinder bald in der Schule „Andernach“

In Ruanda lernen Kinder bald in der Schule „Andernach“

Reiner Meutsch und sein Künstler-Ensemble verabschieden sich vom begeisterten Publikum. Fotos: MKA

In Ruanda lernen Kinder bald in der Schule „Andernach“

Starke Bilder und eine starke Stimme: Die venezolanische Sängerin Yma América (re.) verlieh den Impressionen die angemessene Stimmung.

In Ruanda lernen Kinder bald in der Schule „Andernach“

In der hiesigen Region wurden Reiner Meutschs Live-Shows von der röhrig-forum Kulturbühne (Treis-Karden) werblich unterstützt. Wie noch andere Sponsoren überreichte auch Hans Peter Röhrig einen Spendenscheck an FLY & HELP.

Andernach. Nein, es war nicht so wie in den sechziger Jahren, wo es üblich war, einen Abend lang mit einem Diaprojektor die mehr oder weniger spannenden Urlaubsimpressionen von Freunden anzusehen. Die zweieinhalbstündige Multivisonsshow „Abenteuer Weltumrundung“ von Reiner Meutsch zog in den Bann und wurde vom Publikum als ein Feuerwerk der Farben, Emotionen und Naturschauspiele erlebt. Wer sich an diesem Abend in der voll besetzten Mittelrheinhalle auf den Abenteuer-Bericht des Reisespezialisten, Moderators und Stifters Reiner Meutsch eingelassen hatte, durfte ihn sowie seinen Co-Piloten und Freund Arnim Stief, später auch noch Meutschs Tochter Jessina, auf der zehnmonatigen Weltreise begleiten. Dabei legten sie im Jahr 2010 auf ihrer Route von Afrika über Asien, Australien, Nord- und Südamerika bis Grönland rund 100.000 Flugkilometer zurück. Reiner Meutsch ließ sein Publikum, darunter Oberbürgermeister Achim Hütten, Bürgermeister Claus Peitz und zahlreiche namhafte Sponsoren, teilhaben an eindrucksvollen Erlebnissen aber auch berührenden Begegnungen: Der „Reiseleiter“ des Abends nahm die Andernacher auf der imaginären Reise durch 77 Länder auch mit zu den Ärmsten der Welt.

Ein Abend der Farben, Naturschauspiele, Emotionen & Spenden

Schon einige hundert Mal hatte Reiner Meutsch diese spektakuläre Bilder-Reise mit Publikum unternommen. Ein Teil des Erlöses der Tournee kam und kommt der Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP zugute. Zusätzlich konnte die Stiftung durch das Event ein beachtliches Spendenaufkommen generieren. So auch in Andernach, wo Reiner Meutsch im Verlauf des Abends von Unternehmen und Gruppen Spenden bis zu einer fünfstelligen Betragshöhe entgegennehmen durfte. Meutschs multivisioneller Reisebericht mit einem stimmungsvoll vertonten und hochwertigen Bildmaterial erschloss den Zuschauer*innen zugleich die Ausrichtung von FLY & HELP. Der passionierte Weltenbummler hatte die Stiftung im Jahr 2009 ins Leben gerufen. Der Flug mit seiner damals 36 Jahre alten zweimotorigen Privatmaschine und alle damit in Zusammenhang stehenden Aufwendungen wurden aus privaten Mitteln finanziert. Die spektakuläre Weltumrundung gilt als Auftakt-Projekt der Stiftung, in dem erste Hilfsprojekte in Ruanda, Ghana, Indien, Indonesien und Brasilien unterstützt und gefördert wurden. So war es also keine klassische touristische Unternehmung, kein Luxusurlaub, den sich die kleine Westerwälder Reisegesellschaft damals vorgenommen hatte. „Ich wollte Menschen spüren“, so Meutsch, „alles andere hatte ich schon.“ Die unzähligen Begegnungen, vor allem mit den in Not und Elend lebenden Menschen in den Entwicklungsländern hätten ihn immer wieder berührt und demütig werden lassen. Reiner Meutschs Bühnen-Moderation sowie internationale Künstler wie die Sängerin Yma América, der Panflötenspieler Juan Saul Vilao Crespo und das Akrobaten-Duo „Adesa“ (Yahaya Alhassan und Ebenezer Aidoo) verliehen dem Abend den bildbegleitenden unterhaltsamen Live-Akzent. „Wir haben es geschafft!“ - sein begeisterter Ausruf nach der Landung in Deutschland sei der glücklichste Satz seines Lebens gewesen, gestand Reiner Meutsch, wohl wissend, dass ein wesentlicher Grundstein für das gemeinnützige Wirken von FLY & HELP jetzt gesetzt war.

FLY & HELP und die Schule „Andernach“

Das Hauptziel der Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP (www.fly-and-help.de) ist die Förderung von Schulbildung. Mithilfe der Spender errichtet die Stiftung hauptsächlich neue Schulen in Entwicklungsländern. Die fünf Projekte während der Weltumrundung von Reiner Meutsch waren erst der Anfang einer langfristig angelegten Bildungskampagne der Stiftung. Inzwischen sind bereits 270 Projekte abgeschlossen, 48 weitere Schulen befinden sich im Bau. Durch die neuen Gebäude wird Tausenden von Kindern in Afrika, Asien und Lateinamerika ein Schulbesuch ermöglicht und somit der Grundstein für eine selbstbestimmte Zukunft gelegt. „Wir bauen immer mit dem ganzen Dorf“, berichtete Reiner Meutsch. Dem Stiftungsgründer ist es wichtig, die Projekte persönlich vor Ort zu besuchen und einzuweihen. Dazu nimmt er gerne Spender und Interessenten mit. FLY & HELP-Schulen wurden und werden alle in der gleichen Weise gebaut. So auch die Ecole Primaire Mubumbano in der Nähe der ugandischen Stadt Butare, in der ärmsten Region des Landes. Die rund 1600 Schüler*innen und 28 Lehrer erleben den Schulbetrieb derzeit noch in zum Teil desolaten alten Lehmgebäuden. Mit Unterstützung von FLY & HELP sollen diese jetzt abgerissen, eine neue Zisterne errichtet sowie zwei neue Schulgebäude gebaut und ausgestattet werden. Wegen Meutschs Verbundenheit zur Bäckerjungenstadt, seinem Zweitwohnsitz, wird die Schule im rheinland-pfälzischen Partnerland den Namen „Andernach“ tragen. Die Maßnahme soll Ende 2019 abgeschlossen sein. Die Kommune wird die Schule dann tragen. Vor der Show verriet Reiner Meutsch im Interview: „Mit dem Bau der Schule ‚Andernach‘ werden wir Anfang nächsten Jahres beginnen. Wir benötigen dafür 42.600 Euro. Jetzt, Stand 18.35 Uhr, haben wir dafür 36.800 Euro zusammen. Ich erhoffe mir von dem heutigen Abend, dass die Restfinanzierung zustande kommt.“ In diesem Zusammenhang lobte der Stiftungsvorstand die Spendenfreudigkeit Andernacher Firmen und Bürger: „Allein die Amtseinführung der beiden Bürgermeister hat über 10.000 Euro an Spenden gebracht.“ Vor dem begeisterten Schlussapplaus des Andernacher Publikums stand es bereits fest: Die Finanzierung steht. Die Kinder von Mubumbano gehen bald in die Schule „Andernach“.