Kommunales Kino: Filmabend ist eine Bereicherung für die Andernacher Kulturlandschaft

Letzer Film vor derSommerpause: „Plötzlich Vater“

Letzer Film vor der
Sommerpause: „Plötzlich Vater“

Das Team Kommunales Kino zeigt sich nach einem Jahr mit den Besucherzahlen zufrieden. privat

Andernach. Seit gut einem Jahr besteht die Projektgruppe Kommunales Kino, der ausschließlich ehrenamtliche Mitgliedern der Initiative „Ich bin dabei!“ angehören. „Plötzlich Vater“ hieß der Film, der im Gemeindesaal der Christuskirche vor der Sommerpause gezeigt wurde. Weil es sich um eine nicht kommerzielle Veranstaltung handelt, darf keine Werbung im Vorfeld gemacht werden. Doch das buntgemischte Programm, das Dramen ebenso umfasst wie Komödien oder nachdenklich machende Dokumentarfilme, kommt gut bei den Besuchern an. Im Schnitt werden bei jeder Vorführung um die 80 Zuschauer gezählt, die den jeweiligen Überraschungsfilm sehen wollen.

Mit dieser Bilanz zeigt sich das Team um die Kümmererin Annette Weiß äußerst zufrieden.

„Plötzlich Vater“ erzählt flott und manchmal etwas überdreht die Geschichte von Valentin Bravo, der im mexikanischen Acapulco zu Hause ist. Vom Arbeiten hält der Lebemann nichts. Dafür viel von Frauen, denen gegenüber er sich gern als furchtloser Draufgänger gibt, jedoch im tiefsten Herzen ist er ein Angsthase und Feigling. Einst hatte ihm sein Großvater mit fragwürdigen Erziehungsmethoden beizubringen versucht, keine Angst vor den Gefahren des Lebens aufkommen zu lassen - so ließ er beispielsweise den kleinen Valentin von einer gefährlichen Klippe ins Meer springen. Valentins sorgloses Leben ist in dem Augenblick vorbei, als eines Tages eine seiner zahlreichen Affären vor ihm steht. Sie drückt ihm ein Kleinkind in die Hand, teilt ihm mit, das sei seine Tochter - und verschwindet. Total überfordert versucht er fortan, die Mutter in Los Angeles ausfindig zu machen. Obwohl er kein Englisch spricht und Schwierigkeiten hat, die Grenze zu überwinden, gelangt er auf abenteuerliche Weise in die kalifornische Metropole und verdient dort als Stuntman seinen Lebensunterhalt. Immer mehr wächst er in seine Vaterrolle hinein, bis nach sechs Jahren Maggies Mutter wiedererscheint und ihr Kind zurückhaben will. In Mexiko war dieser Film trotz etlichen Übertreibungen ein Riesenerfolg. Auch wenn manches Klischee zu dick aufgetragen ist, Klamauk und Turbulenzen sich zu übertreffen scheinen, bietet er doch auch einiges Anrührende und nachdenklich machende.

Frage nach dem

Sinn des Lebens

Denn im Grunde genommen geht es um die Frage, welchen Sinn wir diesem - manchmal als zu kurz empfundenen - Leben abgewinnen. Nach der Sommerpause wird eine Dokumentation in Zusammenarbeit mit der Steuerungsgruppe Fairtrade der Stadt Andernach gezeigt. Es geht darin um die Produktion von Billigkleidung. Dem engagierten Team ist zu wünschen, dass diese Initiative, die eine Bereicherung für das Kulturleben Andernachs darstellt, so erfolgreich weitergeht wie bisher. Vormerken: Nächste Vorstellung am Dienstag, 21. August, 19 Uhr, wie gewohnt im Gemeindesaal der Christuskirche.