St.-Martins-Nachbarschaft Andernach besuchten die Nibelungen- und Lutherstadt

Wunderbare Sommerfahrt nach Worms

Wunderbare Sommerfahrt nach Worms

34 Teilnehmer der Sommerfahrt verbrachten einen schönen und interessanten Tag in Worms.privat

Andernach. Die diesjährige Sommerfahrt der St.-Martin-Nachbarschaft aus Andernach führte in die bekannte Nibelungen- und Lutherstadt Worms. Hierzu konnte der Schöffenstuhl unter der neuen Leitung von Herbert Lohrum 34 Mitreisende begrüßen. Bei angenehmen sommerlichen Temperaturen begann die Busfahrt um 10 Uhr von der Grundschule St. Martin.

Herbert Lohrum begrüßte die Gäste im Namen des Schöffenstuhls und wünschte allen einen schönen und interessanten Tag. Unterwegs informierte er die Fahrgäste schon über interessante Details der Stadt Worms, was Geschichte, Land und Leute betrifft.

Der älteste erhaltene

jüdische Friedhof Europas

In Worms angekommen, unternahm man alleine einige Erkundungen zur Markuskirche und dem jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“. Der Friedhof ist der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Europa. Er entstand vermutlich in der Zeit, als die erste Synagoge 1034 erbaut wurde. Der älteste vor Ort erhaltene Grabstein ist der von Jakob ha-bachur und stammt aus dem Jahr 1076/77.

Worms hat seinen Gästen herrliche Grünanlagen zu bieten. So auch am Lutherdenkmal, von Ernst Rietschel 1859 entworfen und 1868 enthüllt. Wandern und Erkunden machen bekanntlich Appetit. Hierfür war schon im Vorfeld gesorgt. Im Café Schmerker waren Plätze reserviert, und so konnte man sich bei einem herzhaften oder süßen Imbiss für die anstehende Stadtführung stärken.

Diese begann dann um 14 Uhr mit zwei Damen vom Tourismusbüro der Stadt Worms. In zwei Gruppen aufgeteilt, erfuhr man so einige interessante Sachen, zum Beispiel, dass im 19./20. Jahrhundert die Lederindustrie für die Stadt eine wirtschaftliche Grundlage war. Oder, dass die älteste Fischerzunft Deutschlands in Worms zu finden ist. Dies wird erstmals in einer Urkunde von 1106 erwähnt. Der Wormser Bischof Adalbert errichtete auf die Bitte des Burggrafen Wernher hin eine Innung von 23 Erbfischern, die sich an eine Fischmarktordnung zu halten hatten, welche im Laufe der Zeit neuen Gegebenheiten angepasst wurde.

Kirchen

und Dom besichtigt

Für die Gäste stand noch der Besuch einiger Kirchen auf dem Programm. Da war die Pauluskirche mit ihren beiden um das Jahr 1100 errichteten Rundtürmen mit steinernen Kuppeln in orientalischer Manier, die eine über tausendjährige bewegte Geschichte hat. Heute ist sie die Klosterkirche des Wormser Dominikanerkonvents. Die tausendjährige Martinskirche gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten in der Altstadt von Worms. Der Legende nach steht sie an der Stelle des Kerkers, in den Martin wegen seiner Kriegsdienstverweigerung geworfen wurde.

Es waren viele Eindrücke und Geschichten, die man von den beiden Stadtführerinnen mit kleinen amüsanten Anekdoten zu hören bekam. Aber was ist eine Reise nach Worms ohne einen Besuch des Doms? Der Dom St. Peter ist der kleinste der drei rheinischen Kaiserdome. Der Wormser Dom ist steiler und schlanker konzipiert und etwa hundert Jahre jünger als die Dome in Speyer und Mainz. Er wurde im Wesentlichen von 1130 bis 1181 erbaut.

Dem Dackel ein Denkmal gesetzt

Die Ausflügler hörten die Geschichte des damaligen Dombaumeisters Philipp Brand, der im Zuge der Renovierungsarbeiten 1920 auf dem Gerüststand, wo sein Dackel ihn ansprang und versuchte, ihn ins Bein zu beißen. Er schritt zur Seite und entging somit einem Gesteinsbrocken, der sich weiter oben gelöst hatte. Wendet man den Blick am Südportal nach links oben, sieht man an der zulaufenden Spitze des Fensters in der linken Ecke das Bildnis des Dackels: Philipp Brand hat hier seinem kleinen Retter ein Denkmal gesetzt.

Es war ein gelungener Nachmittag mit vielen Eindrücken. Diesen ließ man nach einem kleinen Spaziergang im Hagenbräu Gasthaus am Rheinufer ausklingen. Bei guter Hausmannskost, kühlenden Getränken und netten Gesprächen verweilte man noch lange Zeit dort.

Aber alles hat sein Ende, so auch dieser schöne Tag. Mit dem Bus ging es gegen Abend wieder in Richtung Andernach, und Herbert Lohrum bedankte sich im Namen des Schöffenstuhls für die zahlreiche Teilnahme an dieser Fahrt.