HSV Rhein-Nette verteidigt mit Unterstützung der Pizzeria Artuso die Tabellenspitze

Zwei Siege des HSV Rhein-Nette

Zwei Siege des HSV Rhein-Nette

Das Team der ersten Herrenmannschaft zu Besuch bei Mino Artuso.privat

Andernach. Nachdem zwischen der Artuso-Filiale in Koblenz und einem ansässigen Handballverein schon länger eine Kooperation herrschte, hat sich Mino Artuso, Inhaber der Filiale in der Andernacher Einkaufswelt, vor gut einem Jahr dazu entschieden, die HSV Rhein-Nette zu unterstützen. „Als die Anfrage von der HSV kam, habe ich darüber gerne nachgedacht. Ich habe viele Anfragen im Jahr. Da ich aber früher selber Handball gespielt habe, bleibt eine Beziehung zu diesem Sport. Deshalb habe ich mich dazu entschieden.“ Man konnte sich darauf einigen, dass sowohl der Trainingsanzug, als auch die Aufwärmshirts der ersten Herrenmannschaft mit dem Logo der Firma Artuso bedruckt wurden. Gerne hätte Mino die Jungs nach dem Fototermin noch auf eine Pizza und ein Kaltgetränk eingeladen. „Aber leider haben wir an den beiden kommenden Wochenenden zwei wichtige Meisterschaftsspiele und müssen jetzt noch in die Halle trainieren gehen“, antwortete Trainer Jörn Kobusch entgegengesetzt der Erwartung, die in den Gesichtern seiner Spieler stand. Tatsächlich war diese Entscheidung des Trainers wohl die Richtige, denn die angesprochenen beiden Spiele konnten daraufhin souverän gewonnen werden. Zunächst gelang der HSV ein Auswärtssieg bei der HSG Kastellaun/Simmern II, woraufhin das Team aus Andernach und Plaidt auch das Heimspiel gegen den TV Güls gewinnen konnte.

HSG Kastellaun/Simmern II – HSV I 25:32 (15:14)

Lange Zeit sah es alles andere als souverän aus, was die HSV zur ungeliebten Anwurfzeit um 15 Uhr auf die Platte brachte. Nachdem Konkurrent HSG Römerwall tags zuvor sein Heimspiel gegen den HV Vallendar II überraschend verlor, war das Ziel klar: Auswärtserfolg einholen und drei Punkte Vorsprung in der Tabelle erarbeiten. So begann die HSV aufmerksam und erarbeitete sich in der Startphase einen Zwei-Tore Vorsprung, der bis zum 7:5 zu Mitte der ersten Halbzeit hielt. Doch dann kam ein Bruch in das Angriffsspiel - die Angriffszüge wurden unsauber gespielt oder frühzeitig durch unnötige und eigensinnige 1:1-Aktionen unterbrochen und die HSV rannte sich immer wieder fest. Auch in der Deckung bekam man plötzlich keinen Zugriff mehr auf die Rückraumspieler der HSG, die ihrerseits eine Chance gegen den Favoriten witterte. So kam es, dass die HSG den Spieß umdrehte und die verunsicherte HSV nun hinterherlief. Glücklicherweise gelang kurz vor der Halbzeit mit den letzten Sekunden der Anschlusstreffer zum 14:15. Die Pause konnte das Team nutzen und sich wieder auf die Stärken besinnen und so gelang es bis zur 40. Minute sich wieder zwei Tore abzusetzen. Mit wiedergewonnenem Selbstvertrauen begann nun die stärkste Phase der HSV. Die Abwehr stand deutlich besser und erkämpfte zusammen mit Torhüter Jan Stitz immer wieder Bälle, die in schnelle Gegenstöße umgewandelt werden konnten, die unter anderem von Peter Bieg und Yannick Mehlem erfolgreich abgeschlossen wurden. Auch der erweiterte Gegenstoß und das gebundene Spiel liefen nun viel besser. Kreisläufer Fabian Mohrs konnte sich nun mehrfach durchsetzen und so zog die HSV in ihrer besten Phase von 21:19 auf 29:20 davon. Sehr zur Freude übrigens der mitgereisten Fans, die angesichts einer schwachen Trainingswoche schon einige Bedenken ob der schweren Auswärtsaufgabe hatten. Nach 50 Minuten war der HSV-Express uneinholbar enteilt und der HSV-Rückraum um den gut aufgelegten Moritz Lischke brachte die zwei Punkte heim. Es spielten: Stitz, Skerlak (TW); Bieg (7), Lischke (5), Lenz (4), Reith (4), Mohrs (3), Mehlem (3), Wansorra (3), Kessels (2), Daun (1)

HSV I – TV Güls 32:26 (17:9)

Auch im Spiel gegen die Koblenzer Vorstädter war die Marschroute für die Mannen von Trainer Jörn Kobusch klar: Aus einer stabilen Deckung heraus sollten die Hausherren von Anfang an aufzeigen, dass die zwei Punkte in der Andernacher Realschulhalle bleiben sollen. Nach einer kurzen Abtast-Phase schienen die Kombinierten aus Andernach und Plaidt dies dann auch umsetzen zu wollen. Über 9:3 und 14:8 machte die HSV früh klar, dass in diesem Spiel nichts anbrennen würde. Über schnelle Tempogegenstöße und konzentrierte Angriffe ließ man dem TV Güls bis zum Pausenstand von 17:9 keine realistische Chance. Nach dem Seitenwechsel schlich sich dann eine gewisse Trägheit in das HSV-Spiel ein. Zwar ließen die Zwischenstände von 22:15 und 28:20 erahnen, dass die Hausherren die Koblenzer auch weiterhin auf Schlagdistanz hielten, jedoch schien man den ersatzgeschwächten mit nur sieben Feldspielern angetretenen Gegner aufgrund dieses Umstands zu unterschätzen. Getreu dem Motto: „Die brechen mit der Zeit schon ein“ zeigte man sich unkonzentrierter und fahrlässiger in Abwehr- und Angriffsverband. Als der Schlusspfiff dann ertönte, hatte man zwar einen nie gefährdeten Sieg errungen, der Blick auf das 32:26-Endergebnis verriet jedoch, dass man den zweiten Spielabschnitt tatsächlich verloren hatte. Dies ärgerte auch den deutlich angefressenen Coach Jörn Kobusch: „Ich bin überhaupt nicht zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben heute lediglich eine gute Phase in der ersten Hälfte gezeigt. Positiv formuliert könnte man dann sagen, dass wir das Ergebnis heute wie eine Spitzenmannschaft verwaltet haben. Nach meinem Geschmack war die Leistung in der zweiten Hälfte jedoch absolut nicht.“ Dennoch thront die HSV nach sechs Spielen weiterhin ungeschlagen mit 12:0-Punkten an der Tabellenspitze. Am 5. Dezember kommt es in der Andernacher Realschulhalle dann zum Gipfeltreffen im Duell mit der HSG Römerwall. Anpfiff gegen den aktuell Zweitplatzierten ist um 19:30 Uhr. Es spielten: Stitz, Skerlak (TW); Lenz (9/2), Reith (6/1), Mehlem (4), Daun (3), Mohrs (3/2), Bieg (3), Wansorra (2), Kessels (1), Lischke (1), Thiel.