Musikverein „Gugge mer ma“ machte die schrägen Töne in der Region salonfähig

Gugge dreht seit21 Jahren jeden Saal „auf links“

Gugge dreht seit
21 Jahren jeden Saal „auf links“

Beim Blumenkorso 2015 war der Musikverein „Gugge mer ma“ eigentlich gruselig unterwegs. Eigentlich….Willi Willig

Gugge dreht seit
21 Jahren jeden Saal „auf links“

Das Gugge Dreigestirn aus diesem Jahr: Prinz Mario „der 1. von Motz und Lotz“ (der Ehemann der „offiziellen“ Prinzessin), Bauer Lars „Space von 1000 Volt“ Lewandowski und Jungfrau Adele „von 800 Gramm“ Eifler.

Bad Ems. Zurzeit haben sie wieder Hochkonjunktur. Der Bad Emser Musikverein „Gugge mer ma“ ist aber alles andere als ein Karnevalsverein - der jährliche Höhepunkt der Vereinsaktivitäten ist das Gugge-Open-Air im Juni, also weit außerhalb der Karnevalszeit. Aber auch zum Beispiel im Blumenkorso sind die Musiker nach wie vor aktiv, dieses Jahr waren sie sogar gleich mit Motivwagen bei Deutschlands größter rollender Blütenschau dabei. Guggemusik, die etwas schräg klingende Blasmusik, kommt eigentlich aus der Schweiz. Seit Jahren erfreut sie sich aber auch in unserer Region wachsender Beliebtheit. Entscheidend mit dazu beigetragen hat die Bad Emser Formation Gugge mer ma seit 1994. Marcus Wirtz, kurz „der Wärrz“, ist Gründungsmitglied der heute 40-köpfigen Formation. Zusammen mit Thorsten Eifler und Werner Mock hatten sie die Idee, eine solche Formation auch in Bad Ems zu gründen. „Wir haben beim Blumenkorso 1994 eine Blaskapelle in glitzernden Kostümen, die „34-er Höckler“ aus Ennetbaden in der Schweiz gesehen. Das hat uns schwer beeindruckt“, erinnert sich Wirtz. „Wir sind der wilden Truppe damals auf Schritt und Tritt wie Entenküken ihrer Mutter gefolgt“, erinnert sich Wirtz. Vom Guggedirigenten der Schweizer - „der wie ein Funkenmariechen vor seiner Kapelle herumhüpfte“ - bekamen sie damals den Rat: „Macht es einfach und habt Spaß daran. Der Rest kommt dann von ganz allein.“ Der Rest ist Geschichte, und zwar Veranstaltungsgeschichte in der gesamten Region. Inzwischen ist die Gruppe, die ihren ersten Auftritt Silvester 1994 mit 13 Musikern hatte, auf 40 Aktive angewachsen und hatte in den 21 Jahren seit ihrer Gründung bisher rund 900 Auftritte. „Als wir mit 13 Musikern im Keller anfingen, hatten wir noch gar keinen Namen für die Gruppe.“ Wirtz erinnert sich, dass einer aus der Gruppe auf echtem Emser Platt sagte: „Gugge mer ma, was uns da noch einfällt…“ - doch damit war der Name gefunden, der heute weithin bekannt ist. Einladungen zum Kölner Rosenmontagszug, zum Coburger Samba-Festival, in den ZDF Fernsehgarten und regelmäßig zum Umzug des Rheinland-Pfalz-Tages sind ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die Guggemusik aus Bad Ems eine echte Marke ist. In der vergangen Karnevalssession stellten die Guggemusiker mit Aylin Lotz die Prinzessin der Emser Karnevalsgesellschaft EKG, dazu wurde spontan noch ein internes Drei-Gestirn nominiert. Prinz Mario „der 1. von Motz und Lotz“ (der Ehemann der „offiziellen“ Prinzessin), Bauer Lars „Space von 1000 Volt“ Lewandowski und Jungfrau Adele „von 800 Gramm“ Eifler hätten aber auch sicherlich jeden Karnevalsverein stolz gemacht. Die Proben finden jeden Mittwoch zwischen 19.30 Uhr und 22 Uhr statt im Gasthaus „ALT EMS“ in der Marktstraße in Bad Ems statt. Musikalische Leiter sind Anke Gerz und Ramona Eifler, Mario Lotz ist der Vorsitzende des Vereins. Mehr Informationen gibt es unter www.guggemerma.de im Internet.

Willi Willig