Jugendämter von Kreis und Stadt richteten fünfte Netzwerkkonferenz aus

„Lokales Netzwerk“ ist zentrales Element des Kinderschutzes

„Lokales Netzwerk“ ist zentrales Element des Kinderschutzes

Bereits zum fünften Mal luden die Jugendämter zum fachlichen Austausch ein (v.l.n.r.): Wolfgang Hartmann, Elena Kordell und Anja Piquardt, Uwe Kukla, Achim Hallerbach, Sissi Westrich, Christina Sperber, Rebecca Stefula, Kerstin Müller, Professor Dr. Annelinde Eggert-Schmid Noer, Martina Henrich-Kleyer, Jürgen Moritz. privat

Kreis NR. „Auch die fünfte Konferenz des ’Lokalen Netzwerkes Kindeswohl’ der Jugendämter von Stadt und Kreis Neuwied stellte eindrücklich unter Beweis: Es handelt sich um ein zentrales und etabliertes Element des strukturellen Kinderschutzes in unserer Region“, so das Fazit des ersten Kreisbeigeordneten und Jugendamtsdezernenten Achim Hallerbach.

In seiner Begrüßung betonte der Beigeordnete der Stadt Neuwied, Jürgen Moritz, wie wichtig es sei, sich immer wieder mit den verschiedenen Facetten des Kinderschutzes zu beschäftigen und alle, die mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten sowie auch die breite Öffentlichkeit in die Verantwortung zu nehmen. Damit formulierte Jürgen Moritz ein wichtiges Ziel der gemeinsamen Netzwerkarbeit. Auch die Netzwerkkoordinatorinnen Elena Kordell und Anja Piquardt freuten sich über die große Resonanz der Veranstaltung. Bereits zum fünften Mal luden die Jugendämter von Landkreis und Stadt Neuwied verschiedene Akteure aus den Bereichen der Jugendhilfe, des Gesundheits- und Bildungswesens sowie Justiz und Politik zum fachlichen Austausch ein. Unter der Überschrift „Kinderschutz hat viele Gesichter“ fand das Zusammentreffen erstmalig in der Aula der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte in Neuwied-Feldkirchen statt.

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Kinderschutzdienstes Neuwied beschäftigte sich die fünfte Netzwerkkonferenz unter anderem mit der Arbeit, Zielgruppe und Herangehensweise dieser wichtigen Institution des Kinderschutzes, die unter anderem von beiden Jugendämtern finanziell unterstützt wird. Die Leiterin des Referates Kinderpolitik im Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz, Sissi Westrich, gab den Anwesenden zunächst einen allgemeinen Überblick über die gesetzlichen Grundlagen sowie statistischen Daten bezüglich der Arbeit der Kinderschutzdienste in Rheinland-Pfalz, während Kerstin Müller und Christina Sperber vom Kinderschutzdienst Neuwied an praktischen Beispielen sehr anschaulich ihre Arbeit mit den Betroffenen vorstellten.

Die Moderatorin der Veranstaltung, Rebecca Stefula von der Servicestelle Kindesschutz des Landesjugendamtes Rheinland-Pfalz, leitete die angeregte Diskussion zu den wesentlichen Aspekten der Vortragenden. Professor Dr. Annelinde Eggert-Schmid Noerr referierte in ihrem Fachvortrag „Resilienz (-förderung) bei Kindern“ über einen „Paradigmenwechsel“ mit dem Resilienzkonzept, das sich nicht an den Defiziten, sondern an den Stärken und Ressourcen des einzelnen Kindes orientiert. Im Anschluss erläuterte sie die Möglichkeiten der Ressourcenstärkung bei den Betroffenen und sprach sich für eine Perspektivenkorrektur in der Beratung und der täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus, welche die Wahrnehmung der Ressourcen ermöglicht. Unter Resilienz ist die Fähigkeit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu verstehen, bedrohliche und riskante Situationen unter Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen unerwartet gut zu bewältigen und als Anlass für Entwicklung zu nutzen.

Das positive Resümee zog in seinem Schlusswort der Leiter des Amtes für Jugend und Soziales der Stadt Neuwied, Wolfgang Hartmann, der sich über den stetigen Zuwachs von Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartnern freute und bereits zur sechsten Netzwerkkonferenz im nächsten Jahr einlud.