Anregungen für diegesundheitspolitische Weiterentwicklung

Anregungen für die
gesundheitspolitische Weiterentwicklung

Besuch auf der Palliativstation (v. l.): Mechthild Heil, Dr.med Thorsten Luecke, Dr. med Eckehard Louen, Martina Steffens, Hedi Thelen und Claudia Sputh. privat

Remagen. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil aus dem Wahlkreis Ahrweiler/Mayen und MdL Hedi Thelen wurden von Chefarzt Dr. med. Thorsten Luecke, der leitenden Stationsschwester Claudia Sputh, der stellvertretenden Stationsschwester Martina Steffens und dem leitenden Oberarzt der Palliativstation Dr. med. Eckehard Louen auf der Palliativstation zu einem Gespräch begrüßt.

Bei der Einführung des DRG-Systems vor Jahren wurde auch die palliativmedizinische Versorgung in dieses Fallpauschalensystem eingefügt, was zunehmend dazu führte, dass in diesem Bereich die Begleitung Schwerstkranker und Sterbender immer mehr unter Kostendruck gerät.

Diese Situation veranlasste die Remagener Palliativstation sich an Heil zu wenden, um mit Ihr ins Gespräch zu kommen und ihr die Problematik näherbringen zu können.

Heil ließ sich von Dr. Louen ausführlich die Situation der Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen schildern und auch die damit verbundenen Probleme bei der Finanzierung dieser sehr personalintensiven Arbeit. Louen, der selbst in der Ausbildung jüngerer Kollegen in Rheinland Pfalz tätig ist, betonte, dass dies nicht nur ein Problem der Remagener Palliativstation sei, sondern auf alle Palliativstationen zutrifft.

Die Remagener Palliativstation besteht seit 15 Jahren und betreut jährlich etwa 150 bis 200 Menschen und deren Angehörige im stationären Bereich und verfügt über eine gute Vernetzung unter anderen mit dem ambulanten Hospizdienst des Hospizvereins Rhein-Ahr, den Pflegediensten und natürlich den Haus- und Fachärzten, um gemeinsam schwerstkranke Menschen und Sterbende betreuen zu können.

Auffallend bei der Finanzierung über das DRG-Systems ist, dass in den Ursprungsländern Australien, Kanada und in den USA nach einer Probephase die palliativmedizinische Versorgung als nicht abbildbar aus dem System wieder ausgeschlossen wurde.

Sind festgelegte Verweildauern ein angemessener Maßstab, wenn es um leidgemindertes Leben bis zuletzt und ein Sterben in Würde geht? Ist unser Gesundheitswesen wirklich gezwungen, die Betreuung sterbender und schwerstkranker Menschen mit den gleichen Maßstäben zu messen, wie die an medizinischer Prozedur messbare Patientenbetreuung auf Akutstationen? Müssen Kodierer danach forschen, wie der Aufenthalt der Sterbenden für die Klinik möglichst kostendeckend abgerechnet werden kann?

Schwerstkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen dürfen nicht erleben, dass auf der letzten Wegstrecke gespart wird, koste es, was es wolle.

Diese und andere Sorgen der Mitarbeiter vor Ort nahm Mechthild Heil auf, verbunden mit der Bitte, dass sie ihren Einfluss in die Entscheidungsgremien trägt.

Pressemitteilung des

Krankenhauses Maria Stern