Ämter-Rochade beim Spielmannszug Ahrweiler

Christina Müller und Markus Sebastian tauschen Leitungsposten

Christina Müller und Markus Sebastian tauschen Leitungsposten

Tambourstabübergabe: Markus Sebastinan (6.v.l.) ist neuer Tambourmajor, während Christina Müller seinen bisherigen Posten an der Spitze des Spielmannszugs übernimmt. Umgeben sind sie vom restlichen Vorstand und den den Jubilaren. CBÜ

Ahrweiler. Christina Müller ist neue Vorsitzende des Spielmannszugs Ahrweiler. Sie löste auf der Jahreshauptversammlung am Freitag im Brunnenhaus der Dr. von Ehrenwall’schen Klinik nach zwei Jahren Markus Sebastian an der Spitze des traditionsreichen Musikcorps ab. Doch es war keine Kampfabstimmung im Proberaum des Spielmannszugs. Die Ämter-Rochade war bereits vorher besprochen.

Zum Hintergrund

Christina Müller kann aufgrund ihrer Arbeit als Lehrerin in Aachen die wöchentlichen Proben nicht mehr leiten. Den Tambourstab und damit den Posten als 2. Vorsitzender gibt sie somit an ihren Vorgänger Sebastian ab. Dieser leitet damit auch die Ausbildung der Spielleute und das Einüben neuer Stücke. Der Kontinuität in der Vereinsführung dürfte dieser Wechsel keinen Abbruch tun. Einzige wirklich bedeutsame Umgestaltung im Leitungsgremium ist wohl die Neubesetzung des Kassiereramts. Da Thomas Schwarz sich nicht mehr zur Wahl stellte, wurde Frank Jakobs zum Nachfolger gewählt. Der restliche Vorstand setzt sich nach den einstimmigen Wahlen jeweils per Akklamation der 35 Anwesenden wie folgt zusammen: 2. Kassiererin Irena Schmitz, Schriftführer David Armornvuttkul, Zeugwart Thomas Thelen, Beisitzer Jan-Philipp Schmitz und Fabian Till, Jugendwart Niklas Sebastian und Berater des Vorstands André Assenmacher. Kassenprüferinnen sind in diesem Geschäftsjahr Kerstin Holzberger und Stefanie Ropertz.

Zahlreiche Ehrungen

Vor den Neuwahlen hatte die Jahreshauptversammlung mit Ehrungen und Rückblicke aufs abgeschlossene Jubiläumsjahr 2013 begonnen. Der scheidende Vorsitzende Markus Sebastian zeichnete Ehrenmitglied Burkhard Hoffmann, der sich allerdings entschuldigen ließ, für 45-jährige Mitgliedschaft aus. Seit 30 Jahren dabei ist mit Manfred Friedrich, das zweite von drei aktiven Ehrenmitgliedern. Bastian Friedrich ist trotz jungen Alters von knapp 28 Jahren bereits seit einem Vierteljahrhundert beim Spielmannszug angemeldet – dafür zeichneten allerdings seine Eltern im damals zarten Alter des Sohnes von drei Jahren verantwortlich. Für 15-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden Judith und Udo Schüller, die allerdings schon früher, jedoch nicht ununterbrochen im Spielmannszug aktiv waren. Das 10. Jubiläum feierten Gudrun Görres, Trixie Ahrend, Oliver Kampmann und Michael Welle. Der Dank des Vorsitzenden galt neben den Jubilaren auch den Vorstandskollegen für den reibungslosen und harmonischen Ablauf des 90. Vereinsjubiläums Anfang Juli 2013. Dieses stand auch im Zentrum des Jahresberichts von Schriftführer David Armornvuttkul. Ort der Feierlichkeiten war der Parkplatz auf dem Gelände des vormaligen Café Bell, das vor dem Abriss zwischen 1982 und 1992 dem Spielmannszug als Vereinslokal diente. Armornvuttkul erinnerte an den sonntäglichen Festgottesdienst in der Laurentiuskirche, den anschließenden Umzug zusammen mit den zahlreichen Ehrengästen und den Festkommers. Auch andere Jubiläen prägten dieses Jahr mit seinen vielen runden und besonderen Geburtstagen in Ahrweiler. Den Auftakt machte das Festwochenende zum 150-jährigen Bestehen der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft (AKG).

Kleine Überraschung

Beim Festkommers gab es dabei eine kleine Überraschung: Nachdem entschieden worden war, den von Gisbert Stenz eigens komponierten Marsch „Die Ahrweiler Stadtgarde“ aufgrund des knappen zur Verfügung stehenden Zeitraums nicht mit dem gesamten Zug einzustudieren, nahmen sieben Mitglieder des Spielmannszugs spontan das Heft in die Hand, spielten kurzerhand das Lied unter Leitung von Christina Müller und David Armornvuttkul ein und brachten es auf einen Tonträger. Das Ergebnis konnte sich hören lassen, und Komponist Gisbert Stenz und den Beteiligten wurde beim AKG-Festkommers entsprechend gedankt. Auch zum 125. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Ahrweiler Ende Juni war der Spielmannszug aktiv und begleitete den Festzug. Im Wettstreit der Jubiläumsvereine trat der Spielmannszug beim Bunten Abend des Pfarrfests Mitte August im spielerischen Wettkampf gegen die Teams von AKG, Feuerwehr und Junggesellenschützen an. Theresa Friedrich, Irena Schmitz und Markus Sebastian hatten dabei einige knifflige Aufgaben und Fragen zu bewältigen.

Kooperation mit

der Aloisius-Jugend

Doch nicht nur in Sachen Jubiläen oder der musikalischen Begleitung von Karnevalsveranstaltungen, Weinfesten oder Martinszügen war das Ahrweiler Musikcorps 2013 aktiv. So trafen sich Vertreter von Spielmannszug und Aloisius-Jugend in der Grundschule Ahrweiler, um ein Konzept für die gemeinschaftliche Ausbildung auf die Beine zu stellen. Beim Aloisiusfest präsentierte sich der Spielmannszug außerdem mit einem Infostand. Als Ergebnis dieser Anstrengungen konnten zum Start des Ausbildungsjahrs, Mitte November, zehn neue Spielleute begrüßt werden. Außerdem werden elf Spielleute aus der Jugend des Spielmannszugs sowie aus der Aloisius-Jugend gemeinsam musikalisch betreut und gefördert. Damit befinden sich nunmehr 21 junge Nachwuchskräfte in der Ausbildung. So positiv wie diese Entwicklung auch auf lange Sicht ist, so bedeutet sie kurzfristig doch zusätzliche Ausgaben. So musste 2013 eine Reihe von neuen Uniformen sowie Landsknechttrommeln angeschafft werden. Obwohl das eigene Vereinsjubiläum mit einem höheren dreistelligen Gewinn abschloss, blieb am Ende des Geschäftsjahres somit ein leichter Verlust, wie der scheidende Kassierer Thomas Schwarz in seinem Kassenbericht festhielt. Trotzdem konnte Kassenprüfer Günter Görres ihm eine einwandfreie Kassenführung bescheinigen, worauf der Vorstand einstimmig entlastet wurde.

Vorschau

Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ kündigte die neue Erste Vorsitzende Christina Müller eine Satzungsänderung zur nächsten Jahreshauptversammlung 2015 an, da die aktuelle Satzungen auf dem Stand von 1981 sind. Weiterhin empfahl sie die Anschaffung neuer Hüte für die rote Uniform. Markus Sebastian führt das ausgewählte Modell vor, womit alle Mitglieder die Möglichkeit erhalten, sich ein Bild von der Kopfbedeckung zu machen. Schon mit Blick auf das 100. Jubiläum in neun Jahren möchte Müller die Chronik auf den aktuellsten Stand bringen. Für das 90. Jubelfest 2013 wurden bereits einige Zeitzeugen aufgesucht und Bilder zusammengetragen. Im laufenden Jahr sollen die noch vorhandenen Informationslücken gefüllt werden. Dazu soll aktiv auf langjährige oder ehemalige Mitglieder zugegangen werden, um Fotos und Zeitzeugenberichte zu erhalten.