B266 Ortsumgehung Bad Neuenahr-Ahrweiler feierlich eingeweiht

„Ein Meilenstein für die Region“

Nach fast fünf Jahrzehnten endlich am Ziel

15.10.2018 - 15:20

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Was sich anhört wie die Errichtung eines Monumentalwerks, war letzten Endes „nur“ der Bau einer 1,8 Kilometer langen Ortsumgehung. Unglaubliche 47 Jahre vergingen seit dem ersten Planfeststellungsverfahren bis zur kürzlich erfolgten Eröffnung der B266 Ortsumgehung Bad Neuenahr-Ahrweiler. Angestoßen durch eine Bürgerinitiative, war der Bau der Ortsumgehung auch von einigen Pannen und unvorhergesehenen Zeitaufschiebungen begleitet. Baurecht gab es schon 1999, doch erst im Frühjahr 2009 wurde mit den Arbeiten begonnen, die sich somit auch über neun Jahre hinzogen. Jetzt ist es endlich vollbracht, die Ortsumgehung konnte nach einer Feierstunde mit anschließender Einsegnung für den Verkehr freigegeben werden. Die Fertigstellung der Umgehung hat für die Bürgerinnen und Bürger eine ganz besondere Bedeutung – insbesondere hat sie positive Auswirkungen für die Heerstraße und die Menschen, die dort ihr Zuhause haben. So wird dem Durchgangsverkehr eine schnelle, durchgehende und leistungsfähige Straßenverbindung vom Rheintal zum Ahrtal und zur A 61 geschaffen. Die Heerstraße wird in erheblichem Umfang vom Durchgangsverkehr entlastet; es verbleibt nur der innerstädtische Ziel- und Quellverkehr. Der Wohn- und Gewerbebereich nördlich der „Heerstraße“ wird enger an das Stadtgebiet von Bad Neuenahr herangerückt und kann insoweit auch wieder verstärkt in die kommunale Entwicklungsplanung einbezogen werden. Auch die Zahl der Unfälle wird sich (hoffentlich) deutlich verringern, die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs wird auf jeden Fall entscheidend verbessert.


Zweitgrößte Baustelle im nördlichen Rheinland-Pfalz


Immerhin war die B266-Ortsumgehung nach dem Hochmosel-Übergang die zweitgrößte Baustelle im nördlichen Rheinland-Pfalz. Über die neue Umgehung wird der Verkehr künftig vierstreifig über eine Hochstraße und zwei Tunnelbauwerke geführt. Mehr als drei Kilometer lange und bis zu fünf Meter hohe Wände und Wälle schützen die Anwohner vor dem Verkehrslärm. Insgesamt hat der Bund in die neue Ortsumgehung rund 48 Millionen Euro investiert. Gut 19.000 Fahrzeuge passieren pro Tag die B266 im Bereich der Ortsdurchfahrt von Bad Neuenahr-Ahrweiler, wovon jetzt knapp 40 Prozent auf die neue Trasse verlegt werden. „Es gibt bei diesem Neubau-Projekt viele Gewinner. Der Durchgangsverkehr in Bad Neuenahr-Ahrweiler kommt schneller ans Ziel, der innerstädtische Verkehr kann ungestört fließen, die Fußgänger sicherer die Straße überqueren, die Anwohner der Heerstraße werden von Lärm und Abgasen entlastet und die Touristen kommen gut gelaunt in die Stadt“, sagte Steffen Bilger, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in seinem Grußwort. Dabei dankte er den Anwohnern für die Geduld während der langen Bauphase. Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Dr. Volker Wissing bezeichnete die neue Ortsumgehung als „Meilenstein für die Region“. Bürgermeister Guido Orthen schloss in seine Dankesworte nicht nur den Bund, das Land, die Baufirmen, sowie Bernd Cornely, Leiter des Landesbetriebs Mobilität Cochem-Koblenz ein, sondern auch die Initiatoren der Bürgerinitiative um Oskar Hauger, Werner Unger, Detlef Odenkirchen, Wolfgang Witsch und Manfred Rheindorf.


Den gordischen Knoten durchschlagen


„Die neue Ortsumgehung ist das Ergebnis einer großartigen Gemeinschaftsleistung, mit der es jetzt endlich gelungen ist, den „gordischen Knoten“ durchzuschlagen. Hierfür möchte ich allen Beteiligten danken. Insgesamt ist die Ortsumgehung nur zu begrüßen und ihre Fertigstellung ein großer Moment. Für uns hier in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist dies sicherlich auch ein wichtiger Meilenstein für die Verkehrsführung im Hinblick auf die Landesgartenschau im Jahr 2022“, freute sich Landrat Dr. Jürgen Pföhler über die neue Ortsumgehung. Es folgte die feierliche Einsegnung durch Pastor Peter Dörrenbächer und Pfarrer Friedemann Bach, bevor in Anwesenheit von MdB Mechthild Heil, MdL Horst Gies und Ahrweinkönigin Annika Schooß bei musikalischer Begleitung durch die „Rhein-Ahr-Spatzen“ endlich das Einweihungsband durchschnitten wurde.

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Amir Samed:
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