Politik | 26.08.2013

„Interkultureller Garten“ statt Verwahrlosung der ehemaligen Weinbauschule

Ein Vorschlag von Wolfgang Huste

Seit sechs Jahren stehen die attraktiven Gebäude der ehemalige Weinbauschule in Ahrweiler an der Walporzheimer Straße leer. Das Gelände der ehemaligen Weinbauschule verwahrlost zusehends. Kein schöner Anblick für Anwohner und Touristen. Es ist eine Schande, dass dieses Gelände nicht zwischenzeitlich, bis zu einem realen Verkauf, sinnvoll genutzt wurde bzw. wird. Mein Vorschlag: Es gründet sich eine Bürgerinitiative „Garten der Kulturen“. Das Projekt „Interkulturelle Gärten“ richtet sich an Menschen mit und ohne einen Migrationshintergrund. Die Zielsetzung des Projektes ist es, die Selbstversorgungstradition durch den Anbau von Nutzpflanzen für den eigenen Verzehr zu stärken und zu beleben. Dadurch wird die Lebensqualität erhöht und zur Sicherung des eigenständigen Lebensunterhalts beigetragen. Gleichzeitig wird das selbstverantwortliche Handeln und ökologische Bewusstsein gefördert.

Durch das Projekt werden die sprachlichen, kulturellen und fachlichen Kenntnisse durch Schulungs- und Weiterbildungsangebote erweitert, um so die Integration der Migranten in die Aufnahmegesellschaft zu fördern.

Inhaltlich gliedert sich das Projekt in drei, den Jahreszeiten angepassten Phasen:

1. Herstellung des Gartengeländes, Bekanntmachung, Teilnehmergewinnung, Informationsvermittlung, Anleitung der Teilnehmer

2. In den Wintermonaten finden Informationsveranstaltungen, Schulungen, Weiterbildungsangebote statt

3. Einteilung der Parzellen, Vorbereitung der Nutzflächen, Anbau und Pflege der verschiedenen Nutzpflanzen, Nutzung der Anlage für Veranstaltungen

Das Projekt soll von Fachkräften, unter anderem von Gärtnern und Biologen, begleitet werden.

Gärtnern und Freizeitaktivitäten in Interkulturellen Gärten stellen den sozialen Kontakt zwischen Flüchtlingen, Migranten und Einheimischen untereinander her und fördern dadurch die Verständigung zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, die Integration von Flüchtlingen, Migranten und Zuwanderern sowie die Erhaltung und Nutzung der Kulturpflanzenvielfalt. Ein solcher Gemeinschaftsgarten ist deshalb auch ein Stück Friedensarbeit und Umweltschutz.

Ziele der „Interkulturellen Gärten“ sind unter anderem, dass sich eine von Deutschen besonders mit Kriegs- und politischen Flüchtlingen theoretisch bekundete Solidarität durch Kontakte mit diesen und auch anderen Migranten im Alltag praktisch festigt und Migranten und Flüchtlinge auch von sich aus Integrationsprozesse anstoßen, sich an solchen beteiligen und darin unterstützt werden.

Ein solcher Garten ist ein idealer Ort der Begegnung, weil dort die uns allen gemeinsame Natur hautnah erlebt wird und viele Migranten und Flüchtlinge aus kleinbäuerlichen Verhältnissen kommen, sodass sie ihr Wissen hier gut anwenden und einbringen können.

Interkulturelle Gärten bestehen aus einzelnen Parzellen, auf denen Gemüse und Kräuter (darunter in Deutschland wenig bekannte Arten und Sorten aus den Herkunftsländern) umweltfreundlich und für den Eigenbedarf angebaut werden. Es gibt außerdem gemeinschaftlich genutzte Flächen für Kinderspiel, Veranstaltungen und Treffen. Entsprechend könnte man die leerstehenden Gebäude in ein solches Projekt bestens integrieren.

Der geplante Garten soll auch Anknüpfungspunkt sein für darüber hinausgehende Aktivitäten, insbesondere für Lernangebote, für eine berufliche Integration etwa durch Besichtigungen und Praktika bei Betrieben aus dem Bereich Gartenbau und Umwelt.

Ebenso soll die berufliche Orientierung im gärtnerischen und im Umweltbereich gefördert werden, sowie die soziale Integration durch Nachbarschaftshilfe und Familienbetreuung. Das Erlernen der deutschen Sprache, die Begleitung bei Behördengängen, das Aufsuchen und der Kontakt zu Bildungseinrichtungen sind weitere geplante Gemeinschaftsaktivitäten.

Die selbst angebauten Produkte werden auch gemeinschaftlich geerntet, zubereitet und gegessen. Ich werde noch in diesem Monat dem hiesigen Grünflächenamt ein entsprechendes Konzept vorlegen, mit der Bitte, ein solches Projekt wohlwollend zu unterstützen. Findet sich ein Käufer für das gesamte Gelände, so würde man es schnellstens wieder räumen. Wer Lust auf gemeinsames Gärtnern hat, sowie Menschen mit gärtnerischem Know how, die ein solches Projekt unterstützen wollen, setzen sich bitte schon jetzt mit Wolfgang Huste, Telegrafenstr. 16, Bad Neuenahr (Antiquariat Huste, Tel. 01713001864) direkt in Verbindung.

Wolfgang Huste, Bad Neuenahr

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