130 Besucher informierten sich über Fußprobleme im Krankenhaus Maria Hilf

„Kräfte gleicheneinem Raketenstart“

„Kräfte gleichen
einem Raketenstart“

Über das große Interesse der Zuhörer zum Thema Füße - Lastenträger im Dauereinsatz - freuen sich: Dominik Hünerfeld und Christian Schmitz von der Firma Rahm - Zentrum für Gesundheit, Prof. Dr. Klaus Prenzel, der Chefarzt der Abteilung Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Gerd Distelrath, 2. Vorsitzender des Fördervereins und Dr. Carsten Wingenfeld, der Oberarzt der Sektion Fuß- und Sprunggelenkschirurgie am Krankenhaus Maria Hilf. privat

Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Im Laufe eines Lebens wirken Kräfte auf den Fuß, die einem Raketenstart gleichen“, so Dr. Carsten Wingenfeld, der anhand eines Rechenbeispieles den 130 aufmerksamen Zuhörern in der Aula des Krankenhauses Maria Hilf die enorme Schwerstarbeit des Fußes - und das im Dauereinsatz - demonstrierte.

Wingenfeld, ist seit Anfang des Jahres als ausgewiesener Experte für Fuß- und Sprunggelenkschirurgie in der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie am Krankenhaus Maria Hilf tätig. 50 Millionen Schritte machen wir im Leben und legen dabei 120.000 Kilometer zurück - dreimal rund um den Erdball. Im normalen Gang treten bei jedem Schritt Kräfte auf, die alleine an der großen Zehe das Vierfache vom Körpergewicht betragen.

Der Fuß ist anatomisch sehr komplex aufgebaut: Knochen, Gelenke, Muskeln und Bänder sorgen für Stabilität und fließende Bewegungen. Dabei ist er sehr empfindlich und vereint mehr Sinneszellen als das Gesicht. „Kein Wunder also, dass sich Fehlstellungen des Fußes entwickeln können oder angeborene Fehlstellungen verschlimmern“, so Wingenfeld. Anhand verschiedener Fallbeispiele zeigte der ausgewiesene Fußspezialist Deformitäten wie den Knick-Senkfuß, den Hallux vallgus, den Hammerzeh oder auch Zehenfehlstellungen nach Amputationen auf und erläuterte deren konservative sowie operative Behandlungsmöglichkeiten. Wingenfeld betonte, dass die konservativen Behandlungsmethoden ein wichtiger Bestandteil in der Therapie seien.

Nach einem operativen Eingriff müssen die Verbände korrekt angebracht sein und die Einlagen stimmen, damit die zum Teil seit Jahrzehnten vorliegenden Fehlstellungen nicht wiederkehren und die Operation zu einem dauerhaften Erfolg führt. Fehlstellungen der Füße können auch zu weiterführenden Problemen an Knien, Hüfte und Rücken führen und sogar Schmerzen am Kiefer auslösen. Da viele Probleme ohne Operation behandelt werden können, zeigt der Physiotherapeut und Gangschullehrer Dominik Hünerfeld Möglichkeiten individueller Hilfsmittel auf. Mithilfe der Lauf- und Bewegungsanalysen können die Belastungsschwerpunkte genau definiert werden, um mit den entsprechenden Einlagen und Schuhen entsprechend Entlastung zu finden.