Ahrweiler Martinsfest

Niddehöde und Ovvehöde Jonge feierten ausgelassen ihre Siege

Niddehöde und Ovvehöde Jonge feierten ausgelassen ihre Siege

Feierlich erleuchteten die Martinsfeuer die Weinberg um Ahrweiler. KG

Niddehöde und Ovvehöde Jonge feierten ausgelassen ihre Siege

Um den Nachwuchs ging es bei den Junggesellen der Niederhut.

Niddehöde und Ovvehöde Jonge feierten ausgelassen ihre Siege

Das Schaubild der Obehut spielte auf die letzten drei Junggesellen-Schützenkönige an.

Niddehöde und Ovvehöde Jonge feierten ausgelassen ihre Siege

Die Junggesellen der Ahrhut präsentieren sich bei ihrem Schaubild ganz traditionell.

Niddehöde und Ovvehöde Jonge feierten ausgelassen ihre Siege

Die Landesgartenschau war Thema bei den Junggesellen der Adenbachhut.

Niddehöde und Ovvehöde Jonge feierten ausgelassen ihre Siege

Wilhelm Busch als St. Martin hoch zu Ross.

Niddehöde und Ovvehöde Jonge feierten ausgelassen ihre Siege

Auch dieses Jahr wurden von den Grundschulkinder kreative „Knolleköpp“ geschnitzt.

Niddehöde und Ovvehöde Jonge feierten ausgelassen ihre Siege

Der Sieg beim Martinsfeuer ging, wie im Vorjahr, an die „Ovvehöde Jonge“.

Ahrweiler. Alle Jahre wieder ist die einzigartige Tradition des Ahrweiler Martinsfeuer- und Schaubilder-Wettkampf der Junggesellenvereine der vier Ahrweiler „Huten“ – „Ovvehöde Jonge“ (Oberhut), „Addemechshöde Jonge“ (Adenbachhut), „Niddehöde Jonge“ (Niederhut) und „Ahrhöde Jonge“ (Ahrhut) - zu erleben. Einheimische Zuschauer und Gäste von nah und fern werden angelockt, um dieses flammende Spektakel zu bestaunen.

In den vergangenen Wochen waren die Vorbereitungen für diesen Tag das Thema schlechthinfür viele in der Stadt. Die Junggesellen hatten seit Wochen mit ihren Schanzenmännchen das Reisig für die Feuer gesammelt und gebunden, seit Anfang September wurde an den Holzgestellen für die Schriften und Bilder gesägt und geschraubt und am Mittwoch begannen die Aufbauarbeiten der Bilder und Schriften in den Weinbergen rund um Ahrweiler. Im Laufe des Samstags wanderten viele neugierige Bürger und Unterstützer zu den Feuerplätzen, um sich einen Eindruck von den Vorbereitungen zu machen und hier und da auch noch helfend einzugreifen.

Reger Besucherandrang

Die Plätze im Stadtgebiet, von denen man alle Feuer und Schaubilder sehen kann, sind begrenzt. Die meisten Zuschauer sammeln sich seit Jahren auf dem für den Verkehr gesperrten Platz vor der Feuerwehr bis über die Ahrtorbrücke. Daneben gibt es im Stadtgebiet auch einige Flachdächer und Hochbalkone, von denen man die Feuer und Schaubilder bestaunen kann. Scharen von Besuchern und Ahrweiler Bürgern wanderten darüber hinaus am späten Nachmittag in die Weinberge um von dort das Spektakel zu erleben. Überall wartete man mit Spannung auf das, was hoch oben in den Weinbergen der Rotweinmetropole geschehen sollte. Ein regelrechtes Knistern lag über Ahrweiler, als Punkt 17:30 Uhr mit dem Geläut der Stadtkirche „St. Laurentius“ die Feuer angezündet wurden.

Auf dem Kanonenturm im Kanonenwall hat man den besten Blick auf alle Feuer und Schaubilder. Hier versammelten sich ab 17:15 Uhr der Martinsausschuss um ihren Vorsitzenden Klaus Mührel sowie eine fachkundige Kommission, um gemeinsam zu bewerten, ob in den Weinbergen alles nach dem festgelegten Ritual abläuft. Von 17.30 bis 17.45 Uhr müssen die Feuer mindestens zehn Minuten gleichmäßig hell brennen. Gut war, dass der für den Tag angekündigte Regen erst zur Siegerehrung auf dem Marktplatz begann. Aber die Junggesellen hatten alle mit dem Wind zu kämpfen und auf dem Feuerplatz der Adenbachhut fingen einige Büsche Feuer, das aber von der Ahrweiler Feuerwehr schnell gelöscht werden konnte. Optimal lief es mal wieder für die „Ovvehöde“, deren Feuer gleichmäßig hell strahlte und gut „stand“.

Kreative Schriftzüge

Um 17.45 Uhr wurden von den vielen Helfern in den Weinbergen zigtausend Pechfackeln der 3D-Schaubilder angezündet. Die „Ahrhödde Jonge“ hatten einen mehrere hundert Meter breiten Schriftzug in den Weinberg gebaut. „Tradition verbindet Jung und Alt, schenkt Freunde und Zusammenhalt“ hieß es da und zwischen den beiden Teilen ihres Textes, direkt unter dem Feuer konnte man in einer kunstvollen Schrift „Ahrhöde Jonge – joode Junge“ lesen.

Die Schützenkönige der Junggesellen kamen in den vergangenen drei Jahren alle aus der Oberhut, dies präsentierten sie stolz in ihrem Bild mit drei Kronen und dem Schriftzug „Königliche Oberhut“ „2016, 2017, 2018“. Die zahlenmäßig kleinste Hut der Stadt hatte als Thema die bevorstehende Landesgartenschau 2022 gewählt, die „Addemechshöde Jonge“ hatten neben dem Titel „LAGA 2022“ den Werbespruch „Das blühende Leben“ in den Weinberg projiziert. Das Schaubild der „Niddehöde Jonge“ „zeigte einen kleinen Jungen mit Laterne sowie ein Schanzenmännchen. Getragen durch diesen Nachwuchs hebt ein Junggeselle den Siegerpreis in die Höhe und die dazu gehörige Schrift sagte: „Nach alter Väter Sitte“ und „unser Brauchtum lebt vom Nachwuchs“.

Laternen überall

Aber auch in der Stadt leuchtete es, ab 18:30 Uhr zog der lange Laternenumzug der Kindergarten- und Schulkinder mit ihren Eltern und Lehrern vorbei an vielen Zuschauern durch die festlich beleuchteten Straßen innerhalb der Stadtmauern. Drei Musikgruppen begleiteten den Zug, angeführt von St. Martin, hoch zu Ross, gefolgt von den Kindern mit ihren „Knolleköpp“ bis zur St. Laurentius-Bücherei, wo auf die Kinder der Martinsweck wartete. Im Anschuss wurden die traditionellen „Knolleköpp“ aus Rüben vom Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ in den Räumen der Volksbank prämiert. Trotz der schlechten Ernte gab es einen Bauern aus der Grafschaft, der die Rüben bereitstellen konnte, so konnten 34 Kinder der Aloisius-Grundschule im Werkraum der Schule unter fachkundiger Anleitung ihre Knollenköpp schnitzen. Eine Kommission unter dem Vorsitzenden des Martinsausschusses, Rektor Klaus Mührel bewertete die „Kunststücke“ nach den Kriterien „Leuchtkraft, Sauberkeit der Ausführung sowie Idee und Umsetzung und nach dem Umzug erhielten alle teilnehmenden Kinder eine Medaille und die sechs Kinder mit den „schönsten“ Knolleköpp voller Stolz ihre Pokale.

Um kurz vor zwanzig Uhr, inzwischen hatte der vorhergesagte Regen eingesetzt, waren auf dem Marktplatz die Gesänge und Sprüche der konkurrierenden Junggesellenzüge zu hören. Der „Chef“ des Martinsausschusses, Klaus Mührel hatte alle Mühe sich gegen die stimmgewaltigen Jungs durchzusetzen um die Sieger der beiden Wett bewerbe zu verkünden. Der Sieg beim Martinsfeuer ging, wie im Vorjahr, an die „Ovvehöde Jonge“ um ihren Schultes Vitus Appel, der einen Tag vor seinem Geburtstag den Silberteller von Ortsvorsteher Peter Diewald überreicht bekam und sich auf den Schultern seiner Mitstreiter auf dem Balkon kräftig feiern ließ. Der zweite Platz ging an die „Ahrhödde Jonge“, die auch bei der Schaubildbewertung den zweiten Platz erringen konnten. Der Sieg in dieser Konkurrenz ging an die „Niddehöde Jonge“. Pastor Jörg Meyrer übergab oben auf dem Balkon die Kupferplatte an Raphael Mausberg und unten auf dem Marktplatz war die Freude schier grenzenlos, hatten sie doch auch 2017 die Schaubildwertung gewonnen. Es war für alle Beteiligten und Zuschauer wieder ein gelungener Martinstag in der Rotweinmetropole.