Caritas dankbar für Welle der Hilfsbereitschaft

160 Freiwilligemeldeten sich nach Hilferuf

160 Freiwillige
meldeten sich nach Hilferuf

Die Koblenzer Caritas ist dankbar für die Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität. Caritasdirektorin Martina Best-Liesenfeld freute sich über eine schöne Geste der Grundschule Oberdorf in Metternich, die einen stärkenden Gruß an das Haus Eulenhorst schickte.Quelle: Caritas Koblenz

Koblenz. „Für mich war sofort klar, dass ich helfen möchte, nachdem ich den verzweifelten Aufruf der Caritas gelesen habe.“ Mit diesen Worten beschreibt Patrick Kopold die Motivation seines freiwilligen Engagements im Haus Eulenhorst im Koblenzer Stadtteil Metternich. Der 40-Jährige ist einer von 160 Menschen, die sich beim Caritasverband Koblenz gemeldet haben.

Im Haus Eulenhorst verstarb in der vergangenen Woche ein Bewohner am Corona-Virus. Weitere Bewohner und Mitarbeiter waren hier und im Haus St. Franziskus in Weißenthurm mit dem Virus infiziert, sodass beide Einrichtungen in Quarantäne gesetzt wurden. Für die beeinträchtigten Menschen waren und sind die aktuellen Geschehnisse eine große Belastung. Die Mitarbeitenden vor Ort arbeiten seit Tagen über ihrer Belastungsgrenze. „Wir sind überwältigt von der Resonanz aus der Bevölkerung und die Welle der Hilfsbereitschaft“, sagt Caritasdirektorin Martina Best-Liesenfeld. „Vorrangig wurden zuerst wurden die Menschen ausgewählt, die bereits Erfahrungen in der Arbeit mit behinderten Menschen haben oder pflegerische Berufe ausüben.“

Vor ihrem Einsatz absolvieren die Freiwilligen am Bildungscampus des Katholischen Klinikums Koblenz-Montabaur eine Intensivschulung. Schwerpunkte sind Schutz- und Hygienemaßnahmen für die eigene Person und die betreuten Menschen sowie wichtige Informationen und praktische Tipps im Kontext Pflege. Am Tag nach der Schulung war Patrick Kopold erstmals im Haus Eulenhorst. Normalerweise arbeitet er als Gruppenleiter in der Rhein-Mosel-Werkstatt für behinderte Menschen, was seinen Einsatz im Eulenhorst enorm erleichtert. „Ich kenne viele der Bewohner persönlich, weil sie auch bei uns in der Werkstatt beschäftigt sind“, sagt der gelernte Schreiner mit sonderpädagogischer Zusatzausbildung. So gab es von Anfang an auch keine Berührungsängste oder Anfangsschwierigkeiten. „Patrick, was machst du denn hier?“, war eine häufig gestellte Frage, nachdem die Bewohner ihn trotz Schutzmaske erkannten. „Das waren sehr schöne Momente mit Freude und Herzlichkeit, trotz dieser schwierigen Situation“, berichtet Patrick Kopold.

Sein freiwilliger Einsatz ist für die Caritas-Mitarbeitenden eine enorme Unterstützung. Er hilft überall dort, wo er gebraucht wird, bringt beispielsweise den Bewohnern die Mahlzeiten auf die Zimmer. „Besonders wichtig sind in dieser Zeit die persönliche Ansprache und der Kontakt mit den Bewohnern, die zum Schutz in ihren Einzelzimmern isoliert sind“, sagt Patrick Kopold. „Ihnen fehlen natürlich die Gemeinschaftsaktionen, das gemeinsame Kochen, Spielen und die Gespräche.“

„Das Engagement der freiwilligen Helfer ist ein Lichtblick für die Bewohner und unsere Mitarbeitenden“, resümiert Caritasdirektorin Martina Best-Liesenfeld. „Dass diese Unterstützungsmöglichkeit so schnell umgesetzt werden konnte, ist auch ein Ergebnis der guten Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt, dem Katastrophenschutz und dem Katholischen Klinikum, für die wir sehr dankbar sind.“

Aufgrund der großen Resonanz konnten nicht alle Mitbürger, die ihre Unterstützung angeboten haben, in den beiden Wohnhäusern eingesetzt werden. Einige von ihnen sind in der Wohnungslosenhilfe, beim Menüservice Essen auf Rädern und in der Sozialstation aktiv oder übernehmen wichtige Botengänge zwischen den verschiedenen Caritas-Einrichtungen im Stadt- und Kreisgebiet.

Patrick Kopold und alle anderen Freiwilligen setzen wunderbare Zeichen der Solidarität, die Hoffnung und Mut machen in dieser schwierigen Zeit. Sie sind ein eindrucksvoller Beleg für die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements.

Pressemitteilung des

Caritasverbandes Koblenz e.V.