Nach Tötung von Mädchen aus Unkel

17-Jährige umgebracht: Großer Schock für die Region

17-Jährige umgebracht: Großer Schock für die Region

Symbolbild. Foto: MadMax22/pixabay

17-Jährige umgebracht: Großer Schock für die Region

Das Rathaus der Verbandsgemeinde und das benachbarte Alte Rathaus haben halbmast geflaggt. Foto: STUKO

17-Jährige umgebracht: Großer Schock für die Region

An diesem Weiher in Sankt Augustin-Menden fanden Spaziergänger persönliche Gegenstände des Opfers. Foto: STUKO

Unkel/Sankt Augustin. Das war für die gesamte Region und insbesondere für die Städte Unkel und Sankt Augustin am Montag, 3. Dezember, ein großer Schock, als die Nachricht einer getöteten 17-jährigen Frau aus Unkel bekannt wurde. Der Täter, der am Montag gestanden hat, ist mittlerweile in Haft. Die Betroffenheit machte sich flächendeckend breit, zudem war am Montag den ganzen Tag über ein hohes Medienaufkommen in beiden Städten zugegen.

Zum Tathergang

Die Polizei Bonn meldete am Montagmorgen, 3. Dezember, dass eine aus Unkel stammende 17-jährige Vermisste am Sonntagabend, 2. Dezember, in Sankt-Augustin tot aufgefunden wurde. Am Sonntagnachmittag fanden Spaziergänger an einem Weiher bei Sankt-Augustin-Menden, im Bereich der Straße „Auf dem Mirzengrehn“ in unmittelbarer Nähe der BAB 59 persönliche Gegenstände einer seit Freitag vermissten jungen Frau aus Unkel und informierten die Polizei. Eigentlich so die Eltern habe sie eine Freundin in Bonn besuchen wollen, kam dort aber nie an. Die alarmierten Einsatzkräfte von Poilzei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk koordinierten daraufhin umfangreiche Suchmaßnahmen, in die neben einem Polizeihubschrauber auch Suchhunde und Rettungstaucher mit eingebunden waren. Im Laufe der Ermittlungen ergaben sich schließlich Anhaltspunkte auf einen möglichen Aufenthaltsort der 17-Jährigen bei einem Bekannten in Sankt-Augustin-Meindorf. Gegen 19.45 Uhr wurde der Bekannte, ein 19-jähriger mit deutscher und kenianischer Staatsangehörigkeit, von Polizeifahndern an seiner Wohnanschrift, einer kommunalen Unterbringungseinrichtung, in der auch Wohnungslose untergebracht werden, angetroffen und überprüft. Handynachrichten und Posts in sozialen Netzwerken, welche das Opfer am Freitagabend sendete, brachten die Ermittler auf die richtige Spur. Der 19-Jährige gab gegenüber den Beamten an, dass sich die vermisste 17-Jährige leblos in seiner Wohnung befinden würde. Die Einsatzkräfte fanden die Jugendliche dann auch leblos in dem Zimmer des Mannes vor - der alarmierte Notarzt konnte vor Ort nur noch den Tod feststellen. Aufgrund der Gesamtumstände übernahm eine Mordkommission die Ermittlungen vor Ort.

Am Freitag in Bonn kennengelernt

Das 17jährige Opfer und der 19jährige Täter haben sich am Freitagabend, 30. November, in Bonn kennengelernt, so der junge Mann in seinen Ausführungen. Dessen Wohnanschrift beide dann in der Nacht von Freitag auf Samstag aufsuchten. Hier habe sich ein Streit entwickelt, in dessen Verlauf der Täter Gewalt angewandt habe. Der zuständige Haftrichter erließ am Montagnachmittag Haftbefehl wegen Totschlags. Ob der von dem Beschuldigten geschilderte Tatablauf den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht, ist Gegenstand der aktuell andauernden, gemeinsamen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Mordkommission. Die Ermittler gehen von einem vorsätzlichen Tötungsdelikt aus.

Große Betroffenheit vor Ort

Mit großer Betroffenheit und Fassungslosigkeit haben Stadt und Verbandsgemeinde Unkel die Nachricht vom Tod des 17-jährigen Mädchens aufgenommen. „Stadt und Verbandsgemeinde sind sehr betroffen“, so Stadtbürgermeister Gerhard Hausen am Montagmittag in einem persönlichen Gespräch mit BLICK aktuell. „Die Stadt und die Verbandsgemeinde Unkel haben sofort halbmast geflaggt und im Alten Rathaus ein Kondolenzbuch ausgelegt.“

Im Namen aller Bürgerinnen und Bürger und persönlich sprechen er und Verbandsbürgermeister Karsten Fehr den Eltern der jungen Frau und allen Angehörigen ihr tief empfundenes Mitgefühl aus. „Dieses furchtbare Ereignis macht uns äußerst traurig. Unsere Gedanken sind bei der Familie des Mädchens, denen wir uns gemeinsam mit der ganzen Bevölkerung in Trauer verbunden fühlen. Wir Alle teilen den Schmerz der Eltern und der Angehörigen, die mit diesem schrecklichen Ereignis leben müssen und wir stehen an ihrer Seite“.

Stadtturnier am Sonntag ab 14 Uhr

Besondere Freude zeigte Hausen darüber, dass Vereine eine Benefizveranstaltung am kommenden Sonntagnachmittag ab 14 Uhr durchführen wollen. Der Verein SV Ataspor Unkel e.V. lädt zu einem Städteturnier ein und den Reinerlös wird man dann der Familie zukommen lassen.

Am Dienstagabend gibt es zudem ein Gedenken während der Stadtratssitzung. „Wir wollen so unsere Anteilnahme weitergeben“. Sicherlich könnte es auch noch weitere Aktivitäten in den nächsten Tagen geben. Die Familie wohne seit einigen Jahren in Unkel und daher werden sich sicherlich auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in das im Alten Rathaus ausgelegte Kondolenzbuch eintragen, so Hausen.

„Es ist einfach furchtbar“

Auch bei Passanten auf der Straße hörte sich BLICK aktuell um und fand große Betroffenheit und Trauer. „Man kennt so etwas eigentlich ja nur aus dem Fernsehen, bei SOKO-Sendungen oder Aktenzeichen XY, aber dass so etwas hier vor unserer Haustür an einer Frau aus unserer Stadt passiert, ist einfach furchtbar“, so eine Mitbürgerin.

Natürlich ging das Leben auch Anfang der Woche in Unkel und Sankt Augustin weiter, aber diese schreckliche Tat war allzeit in den Medien und auf der Straße so wie in vielen Begegnungen und Gesprächen präsent. Bei einem Gespräch mit einem Mitarbeiter der Stadt Sankt Augustin direkt am Weiher in Menden sagte dieser „Unfassbar, was hier am Wochenende geschehen ist. Man kann es einfach gar nicht glauben.“ Sollte es Neuigkeiten zu diesem Fall geben, wird BLICK aktuell entsprechend berichten. -STUKO-

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