Ehrenamtliche Helfer brachten 300 Päckchen in das Ahrtal. Darin befand sich vor allem eines: Jede Menge Hoffnung

4500 Minuten Hoffnung fürs Ahrtal

4500 Minuten Hoffnung fürs Ahrtal

Mit einem Fahrzeug der Feuerwehr wurden die 300 Kartons ins Ahrtal geliefert. Foto: privat

Ahrweiler. „Seit der Flut klingelt das Telefon in meinem Arbeitszimmer (noch) viel häufiger als vorher“, erzählt Pfarrerin Elke Smidt-Kulla. Menschen aus allen Gebieten Deutschlands denken an uns hier im Ahrtal und fragen nach, wie sie uns helfen können.

In Gespräch mit der Pfarrerin der St. Viti Kirchengemeinde in Leiferde entstand die Idee für Hoffnungspäckchen. Die evangelische Kirchengemeinde nördlich von Braunschweig setzte die Idee direkt in die Tat um. Spenden wurden gesammelt und dann bereiteten ehrenamtliche Helfer 300 Päckchen mit je 15 Minuten Hoffnung vor. Mit einem Fahrzeug der Feuerwehr wurden die 300 Kartons ins Ahrtal geliefert. Auf dem Flyer, der jedem Päckchen beigelegt ist, kann jede die Anleitung nachlesen: Kerze anzünden, Tee zubereiten, Geschichte lesen und dazu den Tee und die Kekse genießen. Alles was die Beschenkte*n für diese 15 Minuten Hoffnung brauchen, finden Sie in dem Geschenk aus Leiferde.

Auch die Evangelische Kirchengemeinde Willingshausen-Merzhausen ( südlich von Kassel) packte 200 Geschenke und Hoffnungstüten mit ganz wunderbarem Inhalt: eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkisse, Tee, Engel, Kerzen, weihnachtliche Dekoration, ein Buch und ein Heft mit Weihnachtsliedern.

Pfarrerin Katharina Betz aus der hessischen Kirchengemeinde brachte die Kartons mit den vielen Geschenken persönlich ins Tal und machte sich vor Ort ein Bild der Lage.

Pfarrerin Elke Smidt-Kulla und ihr Mann Arnd Kulla, der seit dem Herbst im Auftrag der Evangelischen Landeskirche im Rheinland als Seelsorger der Diakonie Katastrophenhilfe im Tal arbeitet, geben die vielen Päckchen und Tüten nun weiter. „Am Sonntag nach dem Familiengottesdienst haben viele Familien Tüten und Hoffnungspäckchen mitgenommen, um sie an Menschen weiterzugeben, die sie kennen!“, erklärt Pfarrerin Smidt-Kulla. Viele Tüten und Geschenken werden auch von den anderen sechs Seelsorger der evangelischen Diakonie Katastrophenhilfe und von Pfarrer Friedemann Bach und Pfarrerin Smidt-Kulla im Tal verteilt.

„Wir freuen uns, dass wir so 4500 Minuten Hoffnung und viele Zeichen von Solidarität im von der Flut zerstören Ahrtal verteilen können!“ sagen Pfarrerin Smidt-Kulla und ihr Mann Arnd Kulla – beide mit einem Lächeln im Gesicht.