Jahresabschluss mit traditioneller Pferdesegnung

70 edle Rösser in Mayen-Hausen

70 edle Rösser in Mayen-Hausen

Insgesamt waren 70 Pferde dabei, als in Hausen die Pfarrkirche traditionell dreimal umrundet wurde.BLA

70 edle Rösser in Mayen-Hausen

Schon vor der offiziellen Segnung waren Matthias Veit und sein Team guter Dinge.

70 edle Rösser in Mayen-Hausen

Eine gute Figur machte Dechant Matthias Veit auf der Pferdedame Emma.

Hausen. Seit Jahrhunderten gibt es im Mayener Stadtteil Hausen den Brauch des Silvesterritts mit der Pferdesegnung. So fanden sich am letzten Tag des Jahres 2018 nicht nur 70 Pferde mit Reiterinnen und Reitern, sondern auch zahlreiche Besucher in der Brunnenstraße ein, um Zeuge dieser gelebten Tradition zu sein.

Der Legende nach hat einst das Pferd von Papst Silvester beim Ritt durch Hausen ein Hufeisen verloren. Dieses Hufeisen wurde erst später wieder gefunden, so dass der Kirchenmann in Hausen sein Ross neu beschlagen lassen musste. Das Fundstück wurde anschließend als Reliquie in Hausen verehrt und Silvester Namenspatron der Pfarrkirche.

Zu Ehren des Todestags von Papst Silvester I. am letzten Tag des Jahres wurde dieser Silvester (im englischen Sylvester) genannt. Übersetzt soll dies Waldmensch bedeuten. So wurde dieser Papst auch zum Schutzpatron der Tiere.

Aus diesen Zusammenhängen entstand in Mayen-Hausen irgendwann die Tradition der Pferdesegnung, wobei auch in diesem Jahr Pastor Matthias Veit die anwesenden Hunde und natürlich die Menschen von seinem Segen nicht ausnahm.

Gut gelaunt trat der Kirchenmann in Hausen auf und konnte auch dem Nieselregen etwas Gutes abgewinnen. „In 2018 hat es zu wenig geregnet, daher sollten wir diesen leichten Regen positiv bewerten“, so Veit.

Die gewohnt gute Figur

Nach der eigentlichen Segnung stieg er auf Ross Emma und führte die Gesellschaft dreimal rund um die Pfarrkirche des Ortes. Dabei machte Veit die gewohnt gute Figur, konnte sich aber auch auf vielversprechende Trainingseindrücke am vorangegangenen Samstag verlassen. Unter Aufsicht von Elisabeth und Herbert Barz bereiteten sich Ross und Reiter auf den großen Tag vor, wobei Matthias Veit und Emma durchaus schon als eingespieltes Team durchgehen. „Er macht das schon richtig gut und beherrscht das Pferd entsprechend“, meinte Elisabeth Barz im Vorfeld zurecht optimistisch.

Wachsender Zuspruch

Ortsvorsteher Karl-Josef Weber freute sich besonders über den ständig wachsenden Publikumszuspruch in den vergangenen Jahren. „Da spielen in Hausen aber auch viele Faktoren mit. Die Kirchengemeinde organisiert die Veranstaltung großartig. Die Feuerwehr kümmert sich um die Absicherung, der Förderverein der Kita um das leibliche Wohl der Besucher. Da können wir gemeinsam in Hausen schon einiges bewegen.“

Dabei versäumte er es nicht, sich bei den Anwohnern zu bedanken, die es durch ihre Kooperationsbereitschaft überhaupt erst möglich machen, dass so viele Menschen und Tiere im Dorfzentrum zusammenkommen können. „Um die Hinterlassenschaften der Pferde kümmern wir uns als Gemeinde sofort, damit da nichts auf den Straßen zurückbleibt“, so Weber, der sich aber erinnern konnte, dass dies in früheren Jahren noch pragmatischer gelöst wurde. „Als hier noch keine Häuser standen, sondern mehr Gärten, da haben die Anwohner die Pferdeäpfel sofort auf den Beeten verteilt. Da waren auch alle Beteiligten zufrieden.“ Zufrieden waren die Verantwortlichen nach dem Silvesterritt sicherlich auch und für den Jahreswechsel gerüstet.