Megina Gymnasium verabschiedet Schulleiter Prof. Dr. Edzard Visser

Abschied nach zehn JahrenErfolgsgeschichte

Abschied nach zehn Jahren
Erfolgsgeschichte

In der Gesprächsrunde der „Visserman`s Friends“ sollte alles gesagt werden - ohne Angst vor Konsequenzen. - SOT -

Abschied nach zehn Jahren
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Peter Alt und Christoph Buschmann kamen stellvertretend für die Mayener Schulleitungen, um „tschüss“ zu sagen.

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Auch das Schulorchester und die Pop Band begeisterten.

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Zum Abschied gab es auch von Oberbürgermeister Wolfgang Treis ein Präsent.

Mayen. Vom Lehrerkollegium in seiner Funktion als Vorgesetzter wie auch als Kollege hoch geschätzt, nach Meinung vieler Schüler allwissend - mit Prof. Dr. Edzard Visser verlässt ein Schulleiter das Mayener Gymnasium, der für alle seine zukünftigen Nachfolger in vielerlei Hinsicht sehr hohe Maßstäbe gesetzt hat.

Am vergangenen Dienstag fand in der Sporthalle des Megina-Gymnasiums die Verabschiedung des Ausnahmepädagogen statt, der sich nach fast zehn Jahren an der Schule zum Ende des Schuljahres in den Ruhestand verabschiedet. Mit einem über zweistündigen Programm, in dessen Rahmen unter anderen der stellvertretende Schulleiter Rainer Feige, Landrat Dr. Alexander Saftig, Hendrik Immel als Vertreter der ADD Koblenz und Mayen`s Oberbürgermeister Wolfgang Treis das große Engagement Edzard Vissers, welches weit über das eines Schulleiters hinausging, Revue passieren ließen, sorgten das Schulorchester unter Leitung von Beate Gottwald, die Pop Band unter Leitung von Anke Brengmann und die grandiose Big Band mit ihrem Dirigenten Gerd Schlaf für die passende musikalische Umrahmung.

In einer Gesprächsrunde, die unter dem Motto „Visserman`s Friends“ abgehalten wurde, sollte dann endlich ausgesprochen werden, was sich Kollegen, Mitglieder des Personalrates sowie Eltern- und Schülervertreter zuvor nicht zu sagen getraut hätten - jetzt durfte alles raus, schließlich musste sich keiner mehr Gedanken um die Konsequenzen machen. Doch auch hier kam Prof. Dr. Visser bestens weg, insbesondere seine Haltung gegenüber den ab und an landenden „Helicopter - Eltern“ in der Vergangenheit fand Dank und Zuspruch seitens des Lehrerkollegiums.

Beruflicher Werdegang

Am 15. März 1954 geboren, studierte Edzard Visser nach seinem Abitur Klassische Philologie, Alte Geschichte und Philosophie an den Universitäten Würzburg, Cincinnati, Mainz und Basel. Nach erfolgreichem Examen blieb er der Universität Basek drei Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter erhalten. Nach seinem Referat in Speyer nahm der zukünftige Chef des Mayener Gymansiums seine Arbeit am Neuwieder Werner-Heisenberg-Gymnasium auf und wechselte 1988 zum Görres-Gymnasium nach Koblenz. Neben seiner Tätigkeit als Gymnasiallehrer übernahm Visser die Referendarsausbildung in den alten Sprachen am Studienseminar in Koblenz und wurde 2001 der Leiter des Görres-Gymnasiums. Unter seiner Führung verwandelte sich die Schule zu einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Exzellenz-Cluster (MINT-EC-Schule), wurde Mitglied im Schulbund „Jugend debattiert“ und endete als Pilotschule im Projekt „Latein plus“; seither werden hier Latein und Englisch ab der 5. Klasse unterrichtet.

Im Jahr 2007 wechselte Prof. Dr. Edzard Visser als Referent an das Pädagogische Zentrum Bad Kreuznach, um dort die Kompetenzorientierung für die Rheinland-Pfälzischen Rahmenpläne im Bereich der alten Sprachen auszugestalten. Im November 2008 trat er seinen letzten beruflichen Weg als Schulleiter des Megina-Gymnasiums Mayen an. Neben seinem schulischen Engagement blieb Visser mit der Universität Basel verbunden, an der er 1986 promovierte. Als Professor mit Lehrauftrag hielt er hier Vorlesungen und Seminare. Forschungsschwerpunkt ist seit seiner Promotion die „Ilias“ - mehrere Monografien und Aufsätze hat er während seiner Laufbahn zu Homers Meisterwerk verfasst. Zudem ist die pädagogischen Dimension des Lateinunterrichts ein Thema, dem sich Prof. Dr. Visser intensiv zuwandte und wurde unter anderem Vorstandsmitglied des Rheinland-Pfälzischen Altphilologenverbandes.

Kein Wunder, dass ein solcher Esprit auch auf Kollegen und Schüler übergeht: Zahlreiche Projekte wurden unter dem Segen des Schulleiters und mit großer Unterstützung einer engagierten Lehrerschaft in den vergangenen zehn Jahren am Mayener Gymnasium ins Leben gerufen und umgesetzt - und immer wieder sorgten die für Schlagzeilen. Egal ob Cube -Sat - Projekt, die Aktion „Jugend schreibt“ der FAZ, Teilnahmen bei „Jugend forscht“, die Big Band oder der Funkkontakt zur Raumstation ISS - alle Versuche endeten im großen Wurf und daneben stand immer ein stolzer Schulleiter, der seine aufrichtige Freude daran hatte.