Der Weinbauverband Ahr zieht positive Lesebilanz

Ahrwein 2023: Gute Voraussetzungen für hohe Qualitäten

Ahrwein 2023: Gute Voraussetzungen für hohe Qualitäten

Weinberge oberhalb von Dernau. Foto: privat

Kreis Ahrweiler. Die Weinlese im Ahrgebiet wurde erfolgreich abgeschlossen und deutet auf einen vielversprechenden Jahrgang 2023 hin. Laut Schätzungen des Weinbauverbandes Ahr beläuft sich die Gesamterntemenge auf rund 41.000 Hektoliter bei einer Rebfläche von etwa 480 Hektar. Dies liegt knapp 5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis von 43.000 Hektolitern, aber immer noch deutlich über der Ernte von 2021, die von der Jahrhundertflut geprägt war und 38.000 Hektoliter betrug.

Der Weinbaupräsident der Ahrregion, Hubert Pauly, zeigt sich äußerst zufrieden mit diesem Ergebnis und blickt optimistisch auf den vielversprechenden Jahrgang 2023. Er erwartet, dass der Spätburgunder dieses Jahres kraftvoll, füllig und ausdrucksstark sein wird.

Das Weinjahr 2023 zeichnete sich durch eine weitgehend stressfreie Vegetationsperiode aus. Die Wintermonate von Januar bis März waren vergleichsweise mild, und obwohl die Niederschläge leicht unter dem Durchschnitt lagen, wurde eine gute Wasserversorgung der Rebstöcke gewährleistet. Das Frühjahr war kühl, aber es gab ausreichend Niederschlag.

Allerdings erfüllten sich die Hoffnungen der Winzer auf eine Rekordernte nicht ganz aufgrund unbeständigen und feuchten Wetters im August. Der Pilzbefall mit Peronospora nahm zu und konnte aufgrund der bevorstehenden Weinlese nur begrenzt bekämpft werden. Dies führte zu einem höheren Arbeitsaufwand während der Lese, da die befallenen Trauben ausgesondert werden mussten.

Die Weinlese begann, ähnlich wie im Vorjahr, zwei Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt, und die früheren Sorten wurden Anfang September geerntet. Das trockene Wetter begünstigte eine zügige Lese und führte zu ausgezeichneten Qualitäten bei den Sorten Rivaner, Dornfelder und Frühburgunder. Der Spätburgunder, die Leitsorte der Region, konnte bis Ende September und Anfang Oktober bei sonnigem Wetter und höherem Mostgewicht geerntet werden.

Besonders erfreulich war die Rieslingernte, die aufgrund ihres späteren Erntezeitpunkts von der guten Herbstwitterung profitierte. Weinbaupräsident Hubert Pauly spricht sogar von einem Rieslingausnahmejahr.

Trotz der guten Weinlese arbeiten die Winzer weiterhin am Wiederaufbau der Flutschäden vom Juli 2021. Die Wiederbepflanzung der in den Flachlagen verloren gegangenen Weinberge schreitet voran, und es wird erwartet, dass im Frühjahr 2025 die Neuanlagen gepflanzt werden können. Dies ist entscheidend, um den betroffenen Weinbaubetrieben in den Flachlagen eine Perspektive zu bieten und die Attraktivität der Weindörfer entlang des Ahrlaufs zu steigern, da der Tourismus für die Weinbaubetriebe weiterhin von großer Bedeutung ist. BA