Wiedersehen in Remagen nach 72 Jahren

Als die V2-Rakete einschlug

Als die V2-Rakete einschlug

Heinz Kleebach und Clarence Barchand erinnerten sich im Hotel Anker an den Raketenangriff. AB

Remagen. Am 17. März 1945 entrann der 22-jährige US-amerikanische Soldat Clarence Barchand, ebenso wie der zwölfjährige Remagener Heinz Kleebach, in Remagen knapp dem Tod. Mit seinen Kameraden der 284. Pionierdivision war Barchand gerade erst aus dem Remagener Gasthaus Sankt Josef gegenüber der Apollinariskirche gekommen, um in der Feldküche zu essen, als eine Rakete in das Gebäude einschlug. Drei Menschen starben, 30 wurden verletzt. Nachdem er die Verletzten mit geborgen hatte, rauchte Barchand eine Zigarette im Klostergarten der Apollinariskirche. Dort hatte Heinz Kleebach im Luftschutzkeller der Apollinariskirche den Anschlag überlebt. Von daher kennen sich die beiden von vor 72 Jahren.

Oliver Schmitz hatte Kleebach und Barchand am Abend vor dem Treffen der Zeitzeugen anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Erinnerungskapelle Schwarze Madonna im Hotel Anker zusammengebracht. Dort konnten sie sich gemeinsam an diesen Tag von vor 72 Jahren erinnern. Beim letzten Treffen der ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen des Lagers Goldene Meile am vorletzten Samstag saßen der heute 94-jährige Clarence Barchand und auch der heute 84-jährige Heinz Kleebach jenen letzten Zeitzeugen gegenüber, die das Leiden in dem Gefangenenlager in der Goldenen Meile zwischen Remagen und Sinzig knapp überlebt haben.

„Er selbst war nicht im Lager, sondern war für die Untersuchung der V2-Raketenreste zuständig“, erklärte der Remagener Oliver Schmitz, der Barchand und dessen Freund Mikkel Schilling auf ihrer Zeitreise begleitete.