Sammelaktion in Sinzig

Alte Handys gegenmoderne Sklaverei

Sinzig. Etwa 200 Millionen alte Handys liegen in den deutschen Schubladen herum, dabei kann man damit noch Gutes für den Umweltschutz und gegen weltweite Ausbeutung tun. Um die in Handys enthaltenen Bodenschätze Coltan und Gold zu gewinnen, mussten Millionen Tonnen von Erz abgebaut werden, Kindersoldaten wurden im Krieg um die kostbaren Rohstoffe eingesetzt. In China, wo die meisten Handys hergestellt werden, erhalten die Arbeiterinnen und Arbeiter niedrige Löhne mit dem Zwang zu Überstunden und mit erheblichen gesundheitlichen Risiken durch Chemikalien. Unsere Schrott-Handys landen meist in Afrika und Asien, wo sie unter lebensgefährlichen, gesundheitsschädlichen Bedingungen unfachmännisch „recycelt“ werden. Wer jedoch sein altes Handy „missio“ in Aachen spendet, entsorgt verantwortungsbewusst und ermöglicht fachgerechtes Recycling und eine Wiederaufbereitung zur Wiederverwendung durch „Mobile Box“. Für jedes Handy erhält die „missio – Aktion Schutzengel“ einen Anteil des Erlöses für Hilfsprojekte im Kampf gegen moderne Sklaverei und verhilft ehemaligen traumatisierten Kindersoldaten zu einem neuen Leben. Unter z. B. „fairphone“, „Fair-trade-Handy“ und „Futurephones-Shop“ findet man Handys, die man guten Gewissens kaufen kann, oder man fragt im Handel nach fairen Handys. Wer nachhaltig und auf Mensch und Umwelt achtend konsumieren möchte, überlegt sich vielleicht auch einmal, ob und wie oft man wirklich ein neues Handy braucht.

Sammelstellen

Sammelstellen für komplette Handys befinden sich in Sinzig in der Kirche St. Peter, im Rathaus, im Bioladen „Gänseblümchen“ und im Rheingymnasium.