Sanierung des Krufter Kirchturms ist unumgänglich

Am Kirchturm nagt der Zahn der Zeit

Am Kirchturm nagt der Zahn der Zeit

Nachdem die Sanierung des Kirchendaches abgeschlossen ist, starten die Verantwortlichen mit der Turmsanierung das nächste Projekt (v.l.n.r.) Dachdeckermeister Martin Krick, Architekt Michael Arnold, Pfarrer Norbert Missong, Lothar Ott und Karl-Heinz Montermann, Mitglieder des Verwaltungsrates. Fotos: UBU

Am Kirchturm nagt der Zahn der Zeit

Schon wieder ziert ein Baugerüst die Krufter St. Dionysius Kirche. Dieses Mal ist der Turm das Sorgenkind.

Kruft. Erst vor wenigen Tagen wurde der Blitzableiter auf dem frischsanierten Kirchendach der Pfarrkirche St. Dionysius in Kruft angebracht. Jetzt ziert schon wieder ein Baugerüst das Gotteshaus. Dieses Mal ist der 60 Meter hohe Kirchturm das Sorgenkind. „Dass der Turm sanierungsbedürftig war, war allen Beteiligten bewusst“, sagt Karl-Heinz Montermann, Mitglied des Verwaltungsrates. Jedoch sei das Ausmaß der zwingend notwendigen Maßnahmen erkennbar so nicht zu erwarten. Erst durch eine Turmbegehung mit Fachleuten sei das ganze Ausmaß der Schäden sichtbar geworden.

„Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir vermutlich den Turm zuerst renoviert“, sagt Lothar Ott, Mitglied des Verwaltungsrates. „Jetzt müssen wir mit viel Aufwand das frisch renovierte Dach schützen.“ „Um auch diese Maßnahme erfolgreich zum Abschluss zu bringen, gilt es noch einmal alle Kräfte zu bündeln“, betont Montermann. Schließlich gehe es darum, den Bestand des Gotteshauses auch für die nächsten Generationen zu sichern. „Gerade auch mit Blick auf die künftige Großpfarrei Dekanat Andernach-Bassenheim, die Pfarrei der Zukunft, sollten wir von St. Dionysius uns so aufstellen, dass unsere Pfarrkirche optimal saniert in diese neue Zukunft geht. Einen besseren Bestandsschutz gibt es für den Fortbestand unserer Pfarrkirche nicht“, erklärt Montermann die Eile.

Hausherr Pfarrer Norbert Missong betont, dass er sich in Sachen Kirchturm-Renovierung, ebenso wie bei der Dachsanierung, voll und ganz auf die Gemeinde und den Verwaltungsrat verlassen könne. Ohne das große Engagement des Verwaltungsrates seien solche aufwändigen Arbeiten nicht möglich. „Meine Zeit ist durch meine vielfältigen seelsorgerischen Aufgaben in der Gemeinde stark begrenzt.“

„Im Zuge der Kostenermittlung wurden auch Alternativen erörtert“, berichtet Ackermann. So habe man beispielsweise eine kostengünstigere Variante mit einfacher Kirchturmspitze ins Auge gefasst. „Diese sei ja ursprünglich auch einmal vorhanden gewesen“, sagt Ott. Letztendlich habe sich die Mehrheit der angesprochenen Pfarreimitglieder für die Beibehaltung der allseits vertrauten markante Haubenform, der sogenannten „Welschen Haube“ ausgesprochen. „Sie alle wollten das vertraute ortsprägende Bild des Kirchturms nicht missen“, begründet Ackermann.

Nach der bisherigen Kostenschätzung beziffern sich die zu erwartenden Gesamtkosten auf 262.000 Euro. Zwischenzeitlich seien die notwendigen Anträge beim Bischöflichen Generalvikariat in Trier gestellt und von dort bereits genehmigt worden. Das Bistum wird sich mit 157.000 Euro an den Kosten beteiligen. „Unser Eigenanteil beträgt somit 104.800 Euro. Das ist erneut eine gewaltige Summe, die auf die Pfarrgemeinde zukommt“, betont Ackermann. Die gute Nachricht, das der Eigenanteil von 200.000 Euro für die Sanierung des Kirchendaches mittlerweile voll über Spenden aufgebracht werden konnte und auch schon einige zweckgebundene Spenden für die Sanierung des Kirchturms zur Verfügung stehe, mache Mut. „Bisher konnten wir uns in Kruft bei allen Bauvorhaben rund um die Kirche immer auf die großzügigen Spenden der Gemeindemitglieder verlassen“, hofft Ackermann auch für die Sanierung des Kirchturms auf großzügige Spender. Dabei ist sich der Verwaltungsrat, der die Entscheidung über die unumgängliche Kirchturmsanierung zu fällen hatte, bewusst, dass den Pfarrgemeindemitgliedern erneut große finanzielle Opfer abverlangt werden. „Wenn alle mitwirken, die Interesse am Erhalt unserer Pfarrkirche haben, dann sollte auch dieses Problem noch lösbar sein“, zeigt sich Ackermann optimistisch.