Die Dorfakademie Hambuch hatte eingeladen

Amüsante Einblicke in die Welt der Läufer

Amüsante Einblicke in die Welt der Läufer

Auch vor dem Keyboard machte der Olympiasieger nicht Halt.Per „Ein-Finger-Tasten-Such-System“ konnte er begeistern.Fotos: TE

Amüsante Einblicke in die Welt der Läufer

Amüsante Einblicke in die Welt der Läufer

Dieter Baumann, erfolgreicher deutscher Langstreckenläufer,gastierte mit seinem vierten Kabarettprogramm in Hambuch.

Amüsante Einblicke in die Welt der Läufer

Proppenvoll mit Besuchern präsentierte sich der große Saalder Probstei, in welche die Dorfakademie eingeladen hatte.

Hambuch. Auf Einladung der Dorfakademie Hambuch gastierte mit Dieter Baumann einer der erfolgreichsten deutschen Langstreckenläufer (1500 m - 10.000 m - Crosslauf) und Olympiasieger (Barcelona 1992) in der örtlichen Probstei. Nach hier mitgebracht hatte er sein mittlerweile viertes Soloprogramm als Kabarettist, in welchem er die Welt des Laufsports mit seinen Veranstaltungen, dem Umfeld und vor allem den teilnehmenden Sportlern mit ihren Eigenheiten amüsant unter die Lupe nimmt: „Die Welt der Läufer ist eine besondere und wenn du ein neues Leben beginnen willst, dann laufe Marathon“, startete Baumann in seine humoristischen Ausführungen, die beim Publikum erkennbar auf offene Ohren trafen. Das hatte den großen Probstei-Saal bis auf den letzten Platz besetzt und sparte während der Präsentationen des Ausnahmeathleten nicht mit Lachsalven und Applaus. Laut Baumanns Recherchen gibt es Frühjahrsläufer, Ab-und-zu-Läufer, Möchtegern-Läufer, Freizeitläufer, Ich-fange-nächste-Woche-an-Läufer, Nach-Hause-Läufer, Catwalk-Läufer und Ultra-Läufer. Und damit habe er noch nicht einmal die Hälfte genannt. Detailliert und höchst amüsant nahm er in der Folge die Einstellung und Motivation der jeweiligen Sportler auseinander, indem er deren Herz und Seele den Eulen-Spiegel den Sarkasmus vorhielt. Er sezierte dabei die sportlichen Tiefstapler und ihre Bemerkungen vor einem Rennen genauso wie die Aussagen der „Ich-warte-auf-dich-im-Ziel-Angeber“. Und dann folgte die Geschichte der Einsamkeit eines Langstreckenläufers: Der ihm beim 100-km-Rennen ihm im Vorfeld versprochene Heuduftlauf mit ausgeprägtem Freiheitsgefühl durch Mutter Natur blieb natürlich aus. Es schiffte aus allen Rohren und es wurde ohne jegliches Publikum ein deprimierender Zieleinlauf der begossenen Pudel, die sich mangels Veranstaltungspersonal auch die Urkunden noch selber ausdrucken mussten. Dass Dieter Baumann auch Jugendliche im Knast zum Halbmarathon motiviert, wusste er nebst dahingehend auftretender Probleme ebenfalls amüsant zu umschreiben:

„Obwohl mir keiner wegläuft, darf ich mit ihnen nur innerhalb der Anstaltsmauern im Kreis laufen!“ Während seiner gesamten Ausführungen rennt Baumann auf dem Laufband und lässt auch TV-Kommentator und Sportreporter Waldemar Hartmann im Original-Ton zu Wort kommen, der seinen erfolgreichen Zieleinlauf bei der Olympiade in Barcelona über den Äther schreit. Selbst auf einen Einsatz am Keyboard verzichtet der Vorzeigesportler nicht. Hier überrascht er mit einem „Ein-Finger-Tasten-Such-System“ und dazu passendem Sprechgesang. Es reicht zwar nicht zu einem zweiten Herbert Grönemeyer, aber offenbart sich dennoch als kurzweilig. Dann weiß er schelmenhaft nicht, wohin er mit seiner Goldmedaille soll und versucht sich in einer schiefen Darstellung des Chi-Running.

Auch ein Affenlauf mit Dschungelbuch-Musik kommt bei Baumann nicht zu kurz und während des gesamten Abends läuft er vermutlich bis Koblenz.!