Die Kicker von Nickenich spielen nun auf Grün - Offizielle Eröffnung des neuen Hybridrasen-Platzes

Asche adé, scheiden tut nicht weh!

Asche adé, scheiden tut nicht weh!

Die Vertreter der Ortsgemeinde und der Sportvereinigung mit ihren Ehrengästen.MKA

Asche adé, scheiden tut nicht weh!

Simone Neunzig-Mosen und Rudi Vogel beim symbolischen Anstoß.

Asche adé, scheiden tut nicht weh!

Pfarrer Norbert Missong segnete die neue Sportanlage.

Nickenich. „Asche adé !“ schloss Kreisbeigeordneter Rudi Zenz sein Grußwort. Als ehemaliger junger Fußballer von der Mosel konnte er ein Lied singen von den Blessuren, die man von einem Tennenplatz mit nach Hause bringt. Sein Loblied auf Rasenplätze war daher nachvollziehbar. Über den grünen Teppich darf sich nun auch die Ortsgemeinde Nickenich, insbesondere die Sportvereinigung 1904/25 freuen. Nach zweijähriger „Umrüstungszeit“ wurde die neu gestaltete Sportanlage an der Laacher Straße am Wochenende offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Gedenken und Dank an

Gottfried Busch

Man spürte es in der Feierstunde, zu der sich zahlreiche Gäste aus der Gemeinde, den Bereichen der Kommunal- und Landespolitik, des Sports und der Wirtschaft eingefunden hatten: Gottfried Busch war an diesem Tag präsent. Der langjährige und beliebte Nickenicher Ortsbürgermeister verstarb im Mai dieses Jahres plötzlich im Alter von 69 Jahren. Busch stand auch federführend für das Sportplatz-Projekt und wäre sicher gerne bei dessen Neu-Eröffnung dabei gewesen.

Wenn alle an einem Strang ziehen, wird das Ziel erreicht

Nach seiner Begrüßung blickte der 1. Beigeordnete Nickenichs, Michael Krings, auf den Projektverlauf zurück. Bei der 1970 geschaffenen und mehrmals teilsanierten Sportanlage war zuletzt ein größerer Sanierungsbedarf angesagt. Das Thema „Hybridrasen“ wurde erstmals im Jahr 2015 im Gemeinderat diskutiert und angegangen. Förderanträge wurden gestellt und mit der Planung der Maßnahmen begonnen. Im August 2016 wurden dann erste vorbereitende Arbeiten auf dem Platz durchgeführt. Die Firma Eurogreen verlegte den Hybridrasen im Zeitraum Oktober 2016 bis Juni 2017. Pflasterarbeiten, die Gestaltung der Grünflächen, die Errichtung einer Zaunanlage und der Außenanstrich des Sportplatzgebäudes schlossen sich an. Auch eine 50 Meter lange Laufbahn und eine Weitsprunggrube wurden angelegt. Nach zwei Jahren ist das Projekt nun fast abgeschlossen - in Kürze soll noch ein Kleinspielfeld neben dem Tennisplatz Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen, die keine Vereinsmitglieder sind. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf rund 450.000 Euro. Das Land Rheinland-Pfalz förderte die Maßnahme mit 88.000 Euro, der Landkreis Mayen-Koblenz mit etwa 37.000 Euro. Neben der Ortsgemeinde, die den größten Teil der Kosten trägt, brachte die Sportvereinigung Nickenich mit ihren erheblichen Eigenleistungen und ihrer zielführenden Sponsorenwerbung über 50.000 Euro ein.

Auf diesem Rasen wird

leichter gewonnen

Auch der 1. Beigeordnete der Verbandsgemeinde Pellenz, Othmar Luxem, Dieter Sesterhenn, Kreisvorsitzender des Fußballverbands Rheinland, Thomas Peters, Geschäftsführer der ausführenden Eurogreen GmbH sowie der Vorsitzende der Spvgg 1904/25 Nickenich e.V., Winfried Aldenhoven entrichteten ihr Grußwort. Der Vereinsvorsitzende dankte insbesondere allen ehrenamtlichen Helfern und den Sponsoren, die Patenschaften für Teilflächen des neuen Rasens erworben hatten, für ihre Unterstützung. Nachdem Pfarrer Norbert Missong die Sportanlage eingesegnet hatte, war es der Ortsbeigeordneten Simone Neunzig-Mosen und dem SpVgg-Geschäftsführer Rudi Vogel eine Freude, mit ihrem symbolischen Anstoß, dem Platz neues Leben einzuhauchen. Den Jugend-Fußballspielen am Nachmittag und dem ersten Saisonspiel der 2. Mannschaft der SG Eich / Nickenich/Kell gegen die DJK Kruft/Kretz II stand nun nichts mehr entgegen.

Hybridrasen – Belastbarkeit durch die Kombination von

Natur und Kunststoff

Unter Hybridrasen versteht man einen Naturrasensportbelag, der durch künstliche Fasern verstärkt wird. Die optimalen Spieleigenschaften eines Naturrasens werden so mit der Robustheit und Belastbarkeit eines Kunststoffrasens vereint. Die Mischung aus Kunst- und Naturgrün schenken der Rasenfläche eine längere Lebensdauer. Ähnlich wie bei einem Teppich sind die Grashalme aus Kunststoff auf einer gewebten Unterlage angebracht. Die in Nickenich verlegten 27 Rollen, 70 Meter lang und 300 Kilo schwer, sind mit Metallkrallen am Boden befestigt. Nachdem ihnen eine Mischung aus Mutterboden und Dünger eingebürstet wurde, konnte der Naturrasen eingesät werden. Die ebene Fläche bleibt so erhalten, sogenannte „Kuhlen“ im Torraum soll es nicht mehr geben. Und wer hat nun die Arbeit mit dem wachsenden Grün? Natürlich ein großer, gefräßiger Roboter.